Lockere Radmuttern an Feuerwehr-Fahrzeug

Ein Versehen in der Werkstatt oder eine böswillige Aktion? Diese Frage beschäftigt aktuell die Feuerwehr.

Lüdenscheid. Bei einer Übungsfahrt am Montag, 30. August, stellten Brandbekämpfer des Löschzugs Oberrahmede fest, dass sich an den Hinterrädern eines Löschfahrzeugs beinahe die Stahlfelgen und damit auch die Räder von der Achse gelöst hätten. Die Feuerwehr der Stadt Lüdenscheid hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Während der Fahrt war das Fahrzeug laut Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert zunehmend ins Schlingern geraten. „Zum Glück sind die Kollegen rechts rangefahren und haben das Fahrzeug kontrolliert“, so Rehnert. Ergebnis: An einem Hinterrad hatten sich fünf der acht Radmuttern vollständig gelöst. Auf der anderen Seite saßen mehrere Muttern locker.

„Wären die Kollegen noch etwas weitergefahren, hätten sich die Felgen und auch die Reifen komplett lösen können. Das hätte extrem gefährlich werden können für meine Kollegen, aber natürlich auch für andere Verkehrsteilnehmer und Fußgänger“, sagt Rehnert. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten hätten die schweren Felgen und Reifen „förmlich zu Geschossen“ werden können.

Christopher Rehnert: „Wir hoffen, dass es eine Panne war“

Die Feuerwehrleute dokumentierten die Schäden mit mehreren Fotos. Dann forderten sie einen Abschleppdienst an. Inzwischen lässt sich die Höhe des Schadens beziffern: rund 9000 Euro. Unter anderem müssen die Radnaben komplett ausgetauscht werden. Ob es sich um einen Werkstattfehler, einen technischen Defekt oder Sabotage handelt, könne „nicht mit Sicherheit geklärt werden“, erklärt Rehnert. „Wir hoffen natürlich, dass es eine Panne war.“

Allerdings geht die Feuerwehr davon aus, dass die Radmuttern mutwillig gelöst wurden. Denn: Zum einen sei es ungewöhnlich, dass gleich an zwei Rädern so viele Muttern locker saßen bzw. sogar schon fehlten. Zum anderen stehe das abschließbare Löschfahrzeug aus Platzgründen neben dem Gerätehaus in Oberrahmede – und somit für jedermann erreichbar.

Saboteur hätte „Sicherheit und Leben aufs Spiel gesetzt“

Die Feuerwehr hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr erstattet. „Sollte wirklich jemand mutwillig die Muttern gelöst haben, muss dieser Person klar sein, damit die Sicherheit und das Leben anderer Menschen aufs Spiel gesetzt zu haben“, sagt Christopher Rehnert. „Und das ist definitiv kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Straftat.“

Bürgermeister Sebastian Wagemeyer erinnert daran, dass Rettungskräfte täglich im Einsatz sind, um die Sicherheit ihrer Mitmenschen zu gewährleisten – insbesondere in Not- und Extremsituationen. „Dabei setzen diese Menschen teilweise ihr Leben aufs Spiel, um uns zu helfen und zu retten“, so Wagemeyer. Fahrzeuge mutwillig zu sabotieren, sei generell „völlig verantwortungslos und durch nichts zu rechtfertigen – und schon gar nicht, wenn es sich dabei um Einsatzfahrzeuge handelt“.