Leuchtturmprojekte mit Heimatpreisen ausgezeichnet

Zur Förderung des Heimatgedankens und als Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement hat der Märkische Kreis Heimatpreise im Wert von insgesamt 10.000 Euro sowie drei Sonderpreise verliehen. Unter den Preisträgern ist auch der Verein KUK aus Kierspe und Meinerzhagen.

Märkischer Kreis. Im Rahmen des Förderprogramms des Landes NRW hat der Märkische Kreis zum dritten Mal den Heimatpreis ausgelobt. Im Ständesaal des Altenaer Kreishauses fand nun die feierliche Preisverleihung statt unter musikalischer Begleitung der Chrisdana Twins. 15 Projektträger hatten sich beworben. Die Sieger kürte eine vom Kreistag benannte Jury unter Leitung von Landrat Marco Voge: „Wir als Jury hatten es bei den vielen guten Bewerbungen nicht einfach und haben es uns auch nicht leichtgemacht, die Preisträger zu ermitteln. Im Ergebnis haben wir unsere Entscheidungen aber einstimmig getroffen“, machte Voge deutlich.

Über den ersten Platz und 5.000 Euro durfte sich der Förderverein Sauerlandpark Hemer e.V freuen. Den zweiten Platz teilten sich der Verein Eisenbahnfreunde Hönnetal und KUK e.V., Verein für Kommunikation und Kultur in Kierspe und Meinerzhagen. Beide erhalten jeweils 2.500 Euro. Sonderpreise gingen darüber hinaus an den Heimat- und Verkehrsverein Nachrodt-Wiblingwerde e.V., das nachhaltige Familien-Blühwiesenprojekt „beepart“ und an die Initiative zur Renovierung der Kreuzkapelle in Sümmern.

1. Platz: Sauerlandpark-Förderverein hilft finanziell und mit Tatkraft

Als „Leuchtturmprojekt, der über den Märkischen Kreis hinaus strahlt, und großen Glücksfall für die Stadt Hemer und den Märkischen Kreis“, bezeichnete Marco Voge den Sauerlandpark Hemer und die Arbeit des Fördervereins, ohne den der Betrieb des Familienparks gar nicht denkbar sei. Stolze 1034 Mitglieder zählt der Förderverein, der sich seit seiner Gründung 2007 für die Pflege, nachhaltige Entwicklung und Ausstattung des Parkgeländes einsetzt – immer in enger Kooperation mit und unter der Federführung des Sauerlandparks Hemer GmbH. „Konkret hilft der Förderverein nicht nur mit den finanziellen Beiträgen seiner Mitglieder und durch die Rekrutierung von Sponsoren und Spendern, sondern auch durch Tatkraft. Ein aktiver Kern von rund 150 Frauen und Männern aller Altersgruppen setzt sich engagiert und ehrenamtlich für und im Sauerlandpark ein“, würdigte Landrat Voge in seiner Laudatio das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder.

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Die geleistete Arbeit reicht von der gärtnerischen und handwerklichen Pflege von Parkbereichen bis hin zur Unterstützung der Abwicklung von Veranstaltungen; zum Beispiel an den Kassen, bei der Bewirtung von Besucherinnen und Besuchern oder im Ordnungsdienst. „Im Auftrag der Stadtverwaltung Hemer haben Fachleute den Gegenwert der ehrenamtlichen Arbeitsleistung mit rund 750.000 Euro jährlich beziffert“, zeigt sich Voge beeindruckt. Der Förderverein setzt zusammen mit der Park-GmbH zudem alljährlich eigene Projekte um, bei denen entweder das Gelände als Landschaftspark ausgebaut oder der Freizeitwert, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien gesteigert wird. Zu den Projekten zählen unter anderem der Bürgerstaudengarten, der Felsengarten, das Englische Gartenzimmer, der Senkgarten, die Oase der Sinne sowie der Seilgarten, die große Tunnelrutsche, der U3-Spielplatz, die Kletterfelsen, der Garten der Balance, die vom Märkischen Arbeitgeberverband unterstützte Mini-Phänomenta und viele andere mehr.

„Der Sauerlandpark und das aktive Engagement im Förderverein haben der Stadt Hemer Auftrieb gegeben. Viele Bürgerinnen und Bürger sind jetzt stolz auf ihre Stadt“, sagte Dr. Heinz-Jürgen Osing, Vorsitzender des Fördervereins, bei der Preisübergabe. Angefangen habe der Verein mit 137 Gründungsmitgliedern. Durch einen niedrigen Mitgliedsbeitrag von 15 Euro im Jahr, habe der Förderverein schnell eine breite Basis gewonnen. „Es ist schön zu sehen, mit welcher Freude die Ehrenamtlichen zusammenarbeiten und an die unterschiedlichen Projekte herangehen“, freute sich Dr. Osing. Der erste Preis sei für den Förderverein eine Verpflichtung, die Erfolgsgeschichte des Familienparks weiterzuschreiben.

2. Platz: Eisenbahnfreunde Hönnetal seit 36 Jahren aktiv

Der Verein Eisenbahnfreunde Hönnetal, der 2500 Euro für den zweiten Platz erhielt, hat es sich seit 36 Jahren zur Aufgabe gemacht, die Felder Natur, Historie, Gegenwart und Zukunft in Zusammenhang und im Umfeld des Bahnhofes Binolen zu thematisieren und das historische Bahnhofsgebäude zu einem lokalen Eisenbahnmuseum umzugestalten. „Der Bahnhof Binolen diente schon seit jeher auch dem Tourismus. Von dort aus können die Reckenhöhle gut erreicht und das Naturschutzgebiet Hönnetal erwandert werden“, erklärte der Landrat die Strahlwirkung des Projekts für den Märkischen Kreis. „Der Bahnhof Binolen ist das typische Beispiel eines ländlichen Kleinbahnhofes.

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Kern ist das historische Stellwerk, das unter Denkmalschutz steht und dessen Stellwerksraum zu einem Museum umgebaut wurde“, führte Guido Kaiser, zweiter Vorsitzender der Eisenbahnfreunde aus. Selbst erlebbar ist die Geschichte der Hönnetalbahn mit der Handhebeldraisine „Kuffi“ und der Motordraisine „Floh“. Da die Hönnetalbahn, die Neuenrade, Balve, Menden miteinander verbindet und Richtung Fröndenberg ins Ruhrgebiet führt, weiterhin eine aktive Strecke ist, wird der planmäßige Betrieb mit in das Konzept einbezogen. Die Besucher können so umweltschonend ins Naturschutzgebiet anreisen. Der Bahnhof Binolen ist auch seit vielen Jahren regelmäßiges Ziel von Sonderzügen, zum Beispiel aus dem Rheinland. Aktuelles Projekt der Eisenbahnfreunde ist die Sanierung eines historischen Postwagens, der zugleich zu einem Ausstellungswagen umgebaut werden soll.

2. Platz: KUK bietet seit 25 Jahren ein hochwertiges Kulturprogramm fürs Volmetal

Den anderen zweiten Platz sprach die Jury dem Verein für Kommunikation und Kultur in Kierspe und Meinerzhagen, kurz KUK e.V., zu. Seit 25 Jahren prägt der Verein das Kulturangebot im oberen Volmetal. Dazu gehört ein hochwertiges Kulturprogramm vor Ort sowie die Organisation von Fahrten und Reisen zu kulturhistorisch interessanten Stätten beziehungsweise Veranstaltungen. „Mit dem Format „Local Artists“ macht der Verein die Region attraktiver , stärkt das Selbstwertgefühl und stärkt die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Heimat“, betonte Voge. Das halbjährlich vorgelegte Programm umfasst klassische Musik ebenso wie Chormusik, junge Bands, Rapper und Poetry Slam. Dabei greifen die Autoren Themen ihrer Heimat auf. Ihre Geschichten und Texte spiegeln lokale Besonderheiten und Ereignisse.

„KUK rückt Kunstschaffende aus der Region verstärkt in den Fokus, verbindet Generationen miteinander, schafft kulturelle Abwechslung und setzt sich für die Förderung jüngerer Künstler ein“, lobte der Landrat. Doris Busch, Schatzmeisterin des Vereins, und Wolfgang Schmitz, 2. Vorsitzender, freuten sich, dass Kulturveranstaltungen unter Einhaltung aller Hygiene- und Coronaregeln endlich wieder Schwung aufnehmen können.

Sonderpreis für den Heimatbund des Märkischen Kreises

500 Euro Sonderpreis vom Heimatbund des Märkischen Kreises nahm Dr. Christian Schulte, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsverein Nachrodt-Wiblingwerde e.V., entgegen. Der Verein katalogisiert historische Gegenstände aus dem Heimatmuseum in Nachrodt-Wiblingwerde zur Online-Einsicht.

Sonderpreis für Blühwiesenprojekt „beepart“

Der zweite Sonderpreis in Form von fünf Kilogramm standortgerechte Sämereien für Blühwiesen ging an das nachhaltige Blühwiesenprojekt „beepart“. Als Familienprojekt in Iserlohn gestartet, zieht das Projekt immer weitere Kreise, sowohl räumlich als auch thematisch. Familie Brinckmann und der Landwirt Ralph Göckmann sind sich sicher: „Ohne Insekten keine Nahrung!“ Ziel ist es, auf Wiesen und Felder der Region heimische Wild- und Kulturpflanzen auszusäen, damit mehr Blühwiesen entstehen und Lebensräume für Bienen geschaffen werden.

Sonderpreis für Renovierung der Kreuzkapelle

Den dritten Sonderpreis erhielt die Initiative der Renovierung der Kreuzkapelle. Die Kreuzkapelle ist das älteste erhaltene Baudenkmal in Sümmern. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kreuzkapelle denkmalgerecht zu restaurieren. Dank MK-Live-TV werden die Arbeiten nun durch das Filmteam begleitet und die Restaurierung dokumentiert. MK-Live-TV ist eine Internet-Plattform, auf der sich alle gesellschaftlichen Gruppen über Heimatprojekte austauschen und vernetzen können.

Guido Kaiser, 2. Vorsitzender der Eisenbahnfreunde Hönnetal (links) freute sich über den mit 2.500 Euro dotierten zweiten Platz beim Heimatpreis. Foto: Ulla Erkens/Märkische Kreis
Aus den Händen von Landrat Marco Voge nahmen Doris Busch und Wolfgang Schmitz vom Verein für Kommunikation und Kultur in Kierspe und Meinerzhagen den ebenfalls mit 2.500 dotierten „zweiten“ zweiten Heimatpreis entgegen. Foto: Ulla Erkens/Märkischer Kreis

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