Leitthema Licht und Farbe

Zehn Jahre nach dem Tod von Gotthard Graubner begegnen sich der Lehrer und sein Meisterschüler Martin Streit in Lüdenscheid. Die Ausstellung „Licht I Farbe I Raum – eine Begegnung“ in der städtischen Galerie macht’s möglich. Sie wird am Sonntag, 15. Oktober, um 11 Uhr eröffnet.

Martin Streit ist längst den Schüler-Schuhen entwachsen. Er hat seine eigene Position gefunden. Die Verbindung zu Gotthard Graupner ist aber in der Auseinandersetzung  mit Licht, Farbe und Raum jederzeit zu spüren.

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Zahlreiche der ausgestellten Graubner-Werke stammen aus der Sammlung von Helga und Harald Bongartz. Nach der Vorbesichtigung am Dienstag zeigte sich Helga Bongartz begeistert. „Sie haben die niedrige Hängung gewählt“ machte sie Galerieleiterin Susanne Conzen und Mitkurator Martin Streit ein Kompliment. Das sei ganz im Sinne Gotthard Graubners. Er habe einmal gesagt: „Vor der Kunst muss man niederknien. Zu Gott schaut man auf.“

Eine Zusammenstellung von Graubner-Werken. – VG Bildkunst Bonn / Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Gotthard Graubner (geboren 1930 in Eisenach, gestorben 2013 in Düsseldorf) war Meisterschüler bei Georg Meistermann und Karl Otto Götz. Zudem traf er auf die ZERO-Gründer Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. Während diese den Raum mit lichtdynamischen Objekten eroberten, blieb Graubner im Format des Tafelbildes, auch wenn dieses sich wenig später zu seinen Farbraumkörpern auswölben sollte.

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Martin Streit absolvierte zunächst eine handwerkliche Ausbildung zum Kunstglaser. Es folgte ein Studium der Freien Malerei an der Kunstakademie Münster von 1988 bis 1990, anschließend wechselte er an die Düsseldorfer Kunstakademie. Als Meisterschüler Graubners schloss er sein Studium 1995 ab und arbeitete viele Jahre mit ihm zusammen in dessen Atelier auf der Museumsinsel Hombroich bei Neuss.

Helga und Harald Bongartz sowie Susanne Conzen im Gespräch mit Martin Streit. – Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Streng und kompromisslos sei Graubner gewesen, erinnert sich Martin Streit. „Eine harte Schule“, sagte er am Dienstag. „Aber es waren gute und wichtige Jahre für mich.“ Heute bezeichnet sich Martin Streit als „fotografierender Maler“.

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Seinen Camera-Obscura-Fotografien stehen in der Ausstellung Aquarelle, Monoprints und Gouachen Graubners gegenüber. Im Untergeschoss der Galerie sind außerdem zehn Schwarz-Weiß-Fotografien Graubners zu sehen. Sie entstanden 1976 während einer Reise nach Bhutan in einem  buddhistischen Kloster und wurden von Graubner mit einer versteckten Kamera heimlich aufgenommen.

Die großformatigen Camera-Obscura-Aufnahmen wirken geheimnisvoll. – VG Bildkunst Bonn 2023 / Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Ein besonderer Dank des Museums geht an die Kunststiftung NRW, die Kunstfreunde Lüdenscheid sowie Helga und Harald Bongartz und weitere private Förderer für die Unterstützung und Mitarbeit an diesem Projekt.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 15. Oktober, um 11 Uhr eröffnet. Es sprechen Bürgermeister Sebastian Wagemeyer und Carola Kosche vom Vorstand der Kunstfreunde Lüdenscheid. Die Einführung in die Ausstellung, die bis zum 7. Januar zu sehen sein wird, übernimmt Galerieleiterin Dr. Susanne Conzen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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