Landwirt Feckinghaus: „Ich bin kein Verbrecher“

Der 46-jährige Landwirt aus Halver wird neben 23 weiteren Personen als Hauptbeschuldigter in einem Betrugsverfahren aufgeführt - das LKA ermittelt.

Halver. Die Vorfälle gegen einen Halveraner Landwirt wiegen schwer: Er soll „über mehrere Jahre Gülle, Gärreste und ähnliche Substanzen übernommen und diese – zum Teil unter Verschleierung des Verbleibs – einer nicht ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt“ haben. Auch von Betrug, Schwarzarbeit und Steuerdelikten war in der Pressemitteilung des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen die Rede.

Mittlerweile ist klar: Bei dem 46-jährigen Beschuldigten handelt es sich um Tobias Feckinghaus. Der Landwirt, der in Halver-Kotten einen Milchviehbetrieb mit – laut eigenen Angaben – „mehreren hundert Tieren“ unterhält, geriet bereits 2015 bundesweit in die Schlagzeilen, nachdem von seinem Hof rund 1,7 Millionen Liter Gülle ins Naturschutzgebiet der Neyetalsperre gelangten. Damals wurde nahezu das gesamte Ökosystem des Gebietes verseucht. Die Anschuldigungen, Feckinghaus selbst habe den Zulauf des Güllebehälters geöffnet und somit die Umweltkatastrophe selbst ausgelöst, konnten nicht bewiesen werden. Der Halveraner wurde 2017 freigesprochen.

Dass er nun abermals im Zusammenhang mit Gülleausbringung ins Visier der Ermittler geraten ist, kann Feckinghaus nicht nachvollziehen. Im Gespräch mit LokalDirekt sagt er: „Mein Betrieb ist einwandfrei!“ Er unterliege der regelmäßigen Kontrolle durch den Amtstierarzt des Veterinäramts und Zuständige der Molkerei, die bislang stets ohne Beanstandungen abgelaufen sei.

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Auch die Anschuldigungen zur Schwarzarbeit seien haltlos, sagt Feckinghaus. „Hier ist kein Schwarzarbeiter vor Ort.“ Das, so der Landwirt, hätte man aber auch beim Blick in die Bücher feststellen können. „Deswegen muss man mich hier nicht so überfallen“, sagt Feckinghaus über den 29. März, als eine Einheit des Landeskriminalamtes auf seinem Hof sämtliche Computer, Unterlagen und auch das Handy beschlagnahmte.

Alle auf dem Hof, auch seine Mitarbeiter, seien total überrascht und überrumpelt gewesen. Man sei verhört und wie ein Schwerverbrecher behandelt worden. „Warum schon wieder ich? Ich habe nichts gemacht, ich wurde freigesprochen, habe mit diesen Ermittlungen nichts zu tun“, beteuert Feckinghaus seine Unschuld. „Wenn ich Dreck am Stecken hätte, hätte ich ja was verschwinden lassen. Habe ich aber nicht. Jeder kann hier hinkommen und sich meinen Hof anschauen. Er kann sich mit meinen Mitarbeitern unterhalten und sich meine Tiere angucken. Aber man redet ja nicht miteinander und fragt mal; man kommt direkt mit voller Kraft und nimmt alles auseinander.“

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Die ihm verpachteten Flächen bewirtschafte er ordnungsgemäß und allen Vorschriften entsprechend. Von sogenannten „Abfallstoffen“ wolle er nichts wissen. Zudem, darauf weist Tobias Feckinghaus hin, ist die von vielen so stark kritisierte Güllemenge total unerheblich. Nicht die Menge der Gülle mache eine Überbewirtschaftung einer Fläche aus, sondern der Nährstoffgehalt sei ausschlaggebend. Auch dazu stehe er bei Interesse gerne Rede und Antwort.

„Dass meine Verpächter weiterhin zu mir stehen und meine Pachtverträge für die Flächen abermals verlängert haben, zeigt, dass ich vertrauenswürdig bin und meiner Arbeit als Landwirt sorgfältig nachgehe. Ich bin kein Verbrecher“, wehrt sich der Halveraner.

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