Am morgigen Sonntag, 15. Mai, wird der neue Landtag in NRW gewählt. Wer zur Wahl steht, zeigt der LokalDirekt-Kandidaten-Check.
Gordan Dudas (SPD):
Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete aus Lüdenscheid, Jahrgang 1971, schloss 1994 seine Ausbildung zum Raumausstatter, die er 1991 begonnen hatte, ab. Seit 1995 war er Schauwerbegestalter im Möbelhandel in Lüdenscheid und seit 2004 als Ausbildungsleiter und Betriebsratsvorsitzender tätig. Ab 1987 wirkte er bei den Jusos mit und 1990 folgte sein SPD-Beitritt. Von 1994 bis 1999 und seit 2004 ist er als Mitglied im Lüdenscheider Stadtrat kommunalpolitisch aktiv. Bei den Landtagswahlen 2010, 2012 und 2017 erreichte er jeweils das Direktmandat. Aktuell ist er Mitglied im Landtagsausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie Mitglied im Landtagsausschuss für Verkehr.
„Als Kind unserer Region ist mir wichtig, dass wir gemeinsam für unser Zuhause arbeiten. Deswegen möchte ich auch in den kommenden Jahren den Schwung von hier mitnehmen, um unsere gemeinsamen Interessen in Düsseldorf vertreten zu können,“ sagt er. Und weiter: „Wir müssen dafür sorgen, dass der Wandel unserer Industrieregion gelingen wird. Damit die Arbeitsplätze von heute auch die Arbeitsplätze von morgen sein können. Unsere Straßen und Schienen müssen anschlussfähig für die Zukunft sein. Im Bereich von Gesundheit und Pflege müssen wir dafür sorgen, dass unser Zuhause sicher für alle bleibt.“
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Ralf Schwarzkopf (CDU):
Der Geschäftsführer aus Lüdenscheid, Jahrgang 1968, verheiratet, ist in Lüdenscheid groß geworden. Nach dem Abitur, folgten eine Bankkaufmannslehre, die Bundeswehr und das Studium (mit Abschluss) in Kiel. Er trat in das elterliche Unternehmen in Lüdenscheid ein, gründete mehrere Tochtergesellschaften und ist heute der Geschäftsführer der Firmengruppe „Hotset“ mit knapp 350 Mitarbeitern weltweit. Ehrenamtlich ist er in der Kommunalpolitik zu Hause: Ratsherr in Lüdenscheid, Kreistagsabgeordneter und erster stellvertretender Landrat im Märkischen Kreis, Vorsitzender der CDU Lüdenscheid, stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU und stellvertretender Vorsitzender der MIT in Nordrhein-Westfalen.
„Wirtschaft und Politik passen zusammen – auch in der Politik geht es darum, mit Menschen Lösungen zu finden. Jeden Tag stehen wir vor neuen Herausforderungen. Die Corona-Pandemie bewegt uns alle. Dazu haben wir im südlichen Märkischen Kreis auch noch die Sperrung der Rahmedetal-Brücke zu verkraften. Und dazu ist die momentane Preissteigerung für jeden eine riesige Belastung. Den Klimawandel haben wir in unserer Region zu spüren bekommen. Das Hochwasser hat in Altena und Werdohl Menschenleben gekostet; vor allem in Halver, Schalksmühle und Lüdenscheid sind Häuser zerstört und Existenzen in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir wollen unsere Industrie, unser gesamtes Leben Klima-freundlich umgestalten. Was mir in der Politik fehlt ist das ‚Machen‘. Es wird zu oft und zu viel geredet und zu wenig bewegt. Als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker im Kreis oder im Rat habe ich einiges verändern können. Sei es bei den konkreten Sorgen und Nöten von Anwohnern oder bei den großen Strategien der Wirtschaftsförderung. Hier kann ich meine Erfahrung und meine Kontakte zum Gelingen einbringen. Und genau das möchte ich auch im Landtag von Nordrhein-Westfalen: Etwas unternehmen, einfach mal ‚Machen‘!“
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Angela Freimuth (FDP):
Die Landtagsabgeordnete und Landtagsvizepräsidentin ist eine Rechtsanwältin aus Schalksmühle, 1966 in Lüdenscheid geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Nach dem Abitur 1985 machte sie eine Berufsausbildung zur Werkzeugmacherin, begann anschließend das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und ist seit 1998 selbstständige Rechtsanwältin. Seit 1987 ist Angela Freimuth Mitglied der Freien Demokraten FDP, war von 2003 bis 2013 Mitglied des FDP-Bundesvorstandes, ist seit 2002 stellvertretende Vorsitzende der FDP Nordrhein-Westfalen und seit 1998 Bezirksvorsitzende der FDP Westfalen-West. Sie wurde im Jahr 2000 erstmals in den nordrhein-westfälischen Landtag gewählt und ist zudem seit 2017 (nach 2005 bis 2012) erneut Vizepräsidentin des Landtags. Von Juni 2012 bis Mai 2017 war sie die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion. Von 2000 bis 2012 Sprecherin der FDP für Haushalt und Finanzen und von 2005 bis 2012 für Kulturpolitik. Seit 2012 ist sie Sprecherin der FDP für Wissenschaft und Forschung sowie im Hauptausschuss. Weiterhin ist sie Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss. Mit kurzer Unterbrechung ist sie seit 2005 Vorsitzende der Parlamentariergruppe NRW-USA am Landtag und seit Juli 2018 auch Vorsitzende der NRW-Japan-Gruppe.
Sie unterstreicht die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen für die regionale Wirtschaft zur Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen weiter zu verbessern. Mit den Entfesselungspaketen, Förderung von Unternehmensgründungen und Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere den Breitbandausbau und Straßen, sei bereits Wichtiges auf den Weg gebracht, das gelte es fortzusetzen. In den Kooperationen mit den Hochschulen der Region sollen die Chancen der Digitalisierung in allen Bereichen – z.B. Umweltschutz und Ressourcenverbrauch, Verwaltungen, Bildung, Mobilität oder Energiesicherung – ergriffen werden. Darüber hinaus gelte es auch lösungsorientierte Bürgerbeteiligung beim Infrastrukturausbau zu ermöglichen. Der Märkische Kreis haben enormes Potential, damit auch zukünftige Generationen bei uns gerne leben und arbeiten – in gesunder Umwelt, vitalen Städten und Gemeinden und innovativer Wirtschaft. Nach Überwindung der Pandemie gelte es ferner, die öffentlichen Haushalte weiter zu sanieren. Es sei eben auch eine Frage der Generationengerechtigkeit, nicht die Gestaltungsspielräume unserer Kinder und Enkel im Heute zu belasten.
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Julia Decker (Bündnis 90/GRÜNE):
Die Physiotherapeutin aus Lüdenscheid, Jahrgang 1981, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist seit sechs Jahren aktiv bei den Grünen in Lüdenscheid tätig. Seit 2020 ist sie Ratsfrau im Rat der Stadt Lüdenscheid und Kreistagsabgeordnete im Märkischen Kreis. Als Ratsfrau ist sie in verschiedenen Gremien: Rat der Stadt, Ausschuss für Soziales, Senioren und Demografie, Rechnungsprüfungsausschuss, Wahlprüfungsausschuss, Integrationsrat, Jugendhilfeausschuss (Vertretung).
„Mein Entschluss, mich als Direktkandidatin zu bewerben, war gut überlegt und dennoch ein großer Schritt. Ich werde mich mit voller Motivation in den Wahlkampf stürzen und freue mich auf einen spannenden Wahlkampf. Meine stärksten politischen Interessen liegen in der Gesundheitspolitik und in der Kinder-/Jugend- und Familienpolitik. Weitere wichtige Themen und Aufgaben für unsere Region sind: schneller Neubau der Rahmedetalbrücke auf der A45 und eine Entlastung und Stärkung der Menschen; Kinder/Jugendliche und Familien in den Mittelpunkt stellen; Bildung fördern und allen Menschen die gleichen Bildung-Chancen ermöglichen; in Schulen und Kitas investieren; kostenloser Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung; entschlossen gegen Armut vorgehen; bezahlbarer Wohnraum; faire Arbeit und gute und gerechte Löhne; hohe Qualität, Verlässlichkeit und Erreichbarkeit von Gesundheitseinrichtungen; ein selbstbestimmtes und gut versorgtes Leben bis ins hohe Alter; saubere und bezahlbare Mobilität; Ausbau der erneuerbaren Energien; Flächenversiegelung und Artensterben stoppen; Natur, Umwelt und Klima schützen und gleichzeitig Landwirte stärken; den Märkischen Kreis zu einer klimaneutralen Industrieregion machen.“
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Horst Karpinsky (AfD):
Der Industriekaufmann aus Plettenberg, Jahrgang 1966, wurde in Soest geboren, ist aber in Lüdenscheid-Piepersloh aufgewachsen. Er absolvierte von 1984 bis 1987 eine Ausbildung im Straßen- und Tiefbau, ließ sich von 2007 bis 2009 zum Industriekaufmann ausbilden, war von 2009 bis 2012 selbständiger Unternehmer im Bereich der Hallen- und Zeltmontage und ist seit 2015 Mitarbeiter beim DRK in Plettenberg. Seit dem 1. November 2020 ist er Kreistagsabgeordneter, seit dem 5. November 2020 Mitglied im Bau- und Straßenausschuss und seit dem 24. Juni 2021 Mitglied im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr.
„Meine wichtigsten Ziele sind: Sanieren, Modernisieren und Bauen. Aus diesen Gründen bin ich Kreistagsabgeordneter in den Ausschüssen für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr sowie im Bau- und Straßenausschuss. Meine Hoffnung ist es, gerade in dieser Krisenzeit mehr miteinander zu arbeiten, statt gegeneinander. Mein größter Wunsch ist natürlich die sofortige Beendigung des Krieges in der Ukraine.“
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Stefanie Kordaß-Aysanoǧlu (dieBasis), Pädagogin aus Neuenrade
Eine Anfrage von LokalDirekt an dieBasis Märkischer Kreis blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Otto Ersching (Die Linke)
Der Werkzeugkonstrukteur aus Lüdenscheid wurde 1965 in der Kreisstadt geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Politisch engagiert er sich in den Bereichen Arbeitsmarkt, Gesundheit, Soziales (Schwerpunkt Armutsbekämpfung) sowie Klimagerechtigkeit. Aktiv ist er in der IG Metall (AG Angestellte) sowie in der örtlichen Friedensgruppe, örtlichen Energiewendegruppe, örtlichen Critical Mass-Gruppe und dem örtlichen Antifaschistischen Bündnis.
Ersching betont: „Meine wichtigsten Themen in den kommenden vier Jahren sind: Einschränkung der Leiharbeit und der sachgrundlosen Befristung; Stärkung der Tarifbindung und der einfacheren Möglichkeit zur Allgmeinverbindlichkeit von Tarifverträgen; Hartz4 muss zugunsten einer sanktionsfreien Mindestsicherung abgeschafft werden; Die Gesundheitsversorgung muss wieder zum Gemeinwesen gehören und damit in öffentlicher Hand; Pflegekräfte, egal ob in der Kranken- oder Altenpflege, müssen gute Arbeitsbedingungen bekommen; Die Klimagerechtigkeit muss nach vorne getrieben werden.“
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