Laguna: Energie ist der Schlüssel für 50 Prozent aller Probleme

Rafael Laguna berichtete am Donnerstagabend (25. November) über seine Arbeit als Scout für Sprunginnovationen.

Meinerzhagen. Seinem Lehrer legte er eine Arbeit ausgedruckt vor – aus einem Matrix-Drucker. Für Hans-Werner Bongard, Lehrer am Ev. Gymnasium in Meinerzhagen, war das Anfang der 1980er Jahre der erste Kontakt mit der neuen Zeit, dem Computer-Zeitalter. Der Schüler: Rafael Laguna de la Vera aus Drolshagen-Bleche. Am Donnerstag kehrte er an seine alte Schule zurück, warb für eine Zeit des Aufbruchs, für Sprunginnovationen. „Rafa war seiner Zeit immer voraus. Er liebte die Sprünge – bis heute“, zitierte KUK-Vorsitzender Karl-Heinz Kraus den Ex-Lehrer einleitend zu einem gleichsam unterhaltsamen wie informativen Abend.

Moderator Terry Albrecht, einst Mitschüler Lagunas, schilderte den Gründungsdirektor als langhaarig und „coolsten Typen an der Schule“. Die langen Haare sind passé. Cool, eloquent, kompetent, schlagfertig, voller Esprit schilderte Laguna, was seinen Job ausmacht: nach vorne denken. „Pessimismus ist Zeitverschwendung“, sagte er. Für ihn ist klar: Innovationen müssen den Menschen dienen. Vieles, was uns als Innovation verkauft werde, sei „Innovationstheater“.

Im Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen, wo er Abitur gemacht hatte, berichtete
Rafael Laguna über seine Arbeit als Scout für Sprunginnovationen. Foto: Kahlke

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Taxidienste per App oder Amazon seien vielleicht bequem, führten aber zu Monopolen mit höheren Preisen. Der Gründungsdirektor der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SprinD) skizzierte seine Arbeit, schilderte erste Projekte, die gefördert werden sollen, wie „Micro-Bubbles“, winzige Gasbläschen, die Microplastik aus Flüssen und Meeren fischen sollen, oder den Wettbewerb für die Pille gegen Viren, die so bahnbrechend sein könnte, wie die Erfindung des Penicillins.

Aber: „Alles hängt am Thema Energie“, so Laguna. Stünde Energie zu Kosten zur Verfügung, die so günstig seien, „dass sich ein Abrechnen nicht lohnt“, würden „50 Prozent unsrer Probleme gelöst“. Auch daran arbeitet seine Agentur. Projektiert wird zum Beispiel eine neue Form von Windrädern. Geschätzte Kosten pro Kilowatt-Stunde: drei Cent.

„Innovation kommt aus Kernenergie“

Mit solchen Sprunginnovationen schaffe man auch neue Märkte. Merkels Innovations-Scout machte aber auch klar, dass seiner Ansicht nach Sonne und Wind nicht ausreichen, um den künftigen Energiebedarf zu decken. „Innovation kommt aus der Kernenergie“, glaubt Laguna. Nicht aus den bisherigen „dreckigen“ Atommeilern mit ewig strahlendem Müll, sondern aus neuen, „sauberen“ Technologien, indem andere Materialien eingesetzt würden – für eine strahlende Zukunft ohne Strahlenbelastung.

Der Abend, organisiert vom KUK-Verein Meinerzhagen/Kierspe, machte Mut. Dazu gehört die Einschätzung, dass der beste Computer auf unserem Hals sitzt. Das Neuronen-Netzwerk verbrauche nur 20 Watt an Energie. Dass künstliche Intelligenz (KI), oft als Zauberwort oder Problemlöser angesehen, solche Leistungen erbringen könne, liegt für Laguna in weiter Ferne. Insofern war es ein mitreißender, motivierender, aber auch ein menschlich tröstlicher Abend. ​

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Alte Obstsorten haben im Bereich der Streuobstweise „Steinklapper“ in Bleche einen neuen Standort bekommen. Mit dem Pflanzen von 20 Bäumen hat der Heimatverein für das Drolshagener Land e.V. seine Bemühungen um den Naturschutz fortgesetzt. So trafen sich Mitglieder des Arbeitskreises „Natur- und Landschaftsschutz“ um den Vorsitzenden Leo Trumm, um den Standort an der Straße Simonspike weiter aufzuwerten. Dort waren bereits seit 1989 Anpflanzungen vorgenommen worden. Davon existieren noch 12. Im vorigen Jahr wurden dann zehn neue Obstbäume hinzugepflanzt, nun die restlichen 20. Dank der ehrenamtlichen Unterstützung durch Baggerführer Tim Matejka aus Thieringhausen ging die Aktion recht zügig von der Hand, finanziell bezuschusst von der Bezirksregierung Arnsberg. Ans Klima angepasst „Unser Ziel ist es, regionale und gesunde Obstsorten zu erhalten, also jene Sorten, die nachgewiesen haben, dass sie mit dem regionalen Klima zurechtkommen und ohne den Einsatz von Bioziden überlebensfähig sind“, erläuterte “, so erklärte Leo Trumm. Langfristig solle zudem „dem unkontrollierten Konsum von Obst aus dem Supermarkt, das zum Teil mehr als 12.000 Flugkilometer zurückgelegt hat und einem Pestizid-Einsatz ausgeliefert gewesen ist, eine Alternative gegenübergestellt werden.“, ergänzte ein Arbeitskreis-Mitglied. Vorausgegangen waren ein Seminar und Workshops zum Thema „Veredlung von Obstbäumen“ in den Jahren 2017/18. Mehr als 30 Bäume wurden mit Erfolg veredelt, sowohl für den privaten Besitz als auch für die Streuobstwiese Steinklapper. Zu den Apfelsorten, die nun gepflanzt wurden, gehören „Schafsnase“ aus Dumicke, „Ontario“ aus Schürholz, „Jakob Lebel“ aus Iseringhausen und „Zabergäu-Renette“ aus Albaum. Bei den Birnen wurden die über 300 Jahre bekannte Sorte „Gute Graue“ vom Reichshof-Hardt gepflanzt und ein Wildling, der zukünftig als Genbank genutzt werden kann. Zum Sortiment der Kirschen gehört die „Hedelfinger Riesenkirsche“ vom Reichshof-Komp. Weitere Aufgaben im Frühjahr Mit der Pflanzung alter und selten gewordener Obstsorten zu deren Sicherung verwirklicht der Heimatverein auch seine Devise, Zukunft auf der Geschichte aufzubauen. Für den Arbeitskreis unter Leitung von Leo Trumm stehen weitere Aufgaben im nächsten Frühjahr an. So pflegt der Heimatkreis Drolshagener Labyrinth, renaturiert Feuchtbiotope und erhält die wertvolle landschaftshistorische Wacholderheide bei Germinghausen.