Künstler mit der Kettensäge

Kopfhörer und Sicherheitsbrille auf, Motorsäge an und los geht´s. Dann ist der Niederländer Roel van Wijlick in seinem Element. Der Künstler arbeitet derzeit auf dem Hof Tacke am Hallenscheid an zwei ganz besonderen Kunstwerken.

Stück für Stück erarbeitet der Niederländer die Konturen eines Raben, ruhig führt er das schwere Gerät, dass sich nach und nach immer tiefer in den massiven Eichenstamm gräbt. Zwei Tonnen wiegen die beiden etwa 2,60 Meter großen Eichenstämme. Dabei handelt es sich um eine Auftragsarbeit für den Hegering. Die Herausforderung: Er hat nur drei Tage Zeit dafür.

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„Wir bekommen zwei neue Stämme für den Waldlehrpfad. Einer der vorhandenen ist leider kaputt. Der zweite kommt auf einen Weg, den wir ganz neu anlegen werden“, erklärt Walter Strüning vom Hegering. Eines der Kunstwerke wird auf Höhe der Einfahrt zum VCP-Heim aufgestellt. Das andere eventuell am grünen Klassenzimmer oder auf den Weg. „Wir haben gemerkt, dass vielen Besuchern die große Tour zu lang ist. Daher werden wir nun ab dem Klassenzimmer einen neuen Weg anlegen, der unten am VCP-Heim ankommt, damit sind wir dann flexibler“, berichtet Walter Strüning. Etwa eineinhalb Stunden dauert die aktuelle Runde. Gerade für kleinere Kinder sei das oft zu lang.

Künstler Roel van Wijlick ist ein Meister mit der Motorsäge. – Video: Machelett

Der Kontakt zu dem Künstler aus Venlo entstand eher zufällig. Denn Roel van Wijlick ist mit den Nachbarn von Walter Strüning befreundet. „Daher kannte ich seine Arbeiten. Und habe den Kontakt hergestellt“, berichtet Strüning. Der Niederländer war begeistert von dem Projekt und ist nun seit Dienstag für den Hegering am Werk. „Drei Tage sind schon sportlich. Normal brauche ich schon deutlich länger“, sagt von Wijlick. Besonders herausfordernd sind für ihn zwei menschengroße Figuren. Diese waren der Wunsch der Auftraggeber. Dabei arbeitet der Niederländer nach einer Foto-Vorlage. Was genau das für Figuren sind, darf allerdings noch nicht verraten werden, denn diese sollen eine Überraschung werden. Daher dürfen sie hier auch noch nicht gezeigt werden.

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Zur Kettensägen-Kunst kam van Wijlick eher zufällig. Eigentlich arbeitete er als Baumpfleger. „Ein Kollege hat so etwas immer geschnitzt und ich habe gescherzt, dass ich das in der Mittagspause kann. Ich habe es probiert und es hat tatsächlich geklappt“, erzählt der Künstler. Etwa 15 Jahre sei das inzwischen her. Seither hat sich der Venloer einen Namen in der Kunstszene gemacht und schon mehrere Auftragsarbeiten erledigt. Das größte Werk war ein zwölf Meter hoher Totempfahl.

Torsten Pühl, Vorsitzender des Hegerings, Walter Strüning, Obmann Waldlehrpfad, und Künstler Roel van Wijlick präsentieren die neuen Stämme. – Foto: Machelett

„Holz hat mich schon immer begeistert. Es lebt. Es verändert sich immer wieder und man muss bei der Arbeit sehr wachsam sein“, erzählt der Künstler. Für seine Werke verwendet er eine handelsübliche Motorsäge – allerdings mit einem anderen Schwert und einer speziellen Kette. Die große Herausforderung liege darin, die richtigen Konturen zu finden. Dabei seien die speziellen Holzeigenschaften zu beachten.

Den heutigen Tag wird van Wijlick damit verbringen, die einzelnen Kunstwerke mit der Feile zu bearbeiten. Das ist dann der letzte Feinschliff. Wann genau die Stämme aufgestellt werden und damit auch das Geheimnis um die Überraschungs-Figuren gelüftet wird, ist noch unklar.

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