Halver. Für das 5. Halveraner Varieté holte das Team um Kulturbeauftragte Ingeborg Zensen hochkarätige Künstler in die Aula des Anne-Frank-Gymnasiums (AFG). Zwischen den verschiedenen Akteuren trat Moderator und Zauberkünstler Timo Marc als „magische Fugenmasse“ auf, wie er es selbst beschrieb.
Trotz der Maskenpflicht am Platz herrschte eine ausgelassene Stimmung im Saal. Mit ausreichend Abstand war auch eine Interaktion mit dem durchweg immunisierten oder genesenen Publikum möglich. Zur Eröffnung der Show holte sich Marc tatkräftige Hilfe aus dem Publikum – eine von der kleinen Amelie gemalte Sonne tauchte auf einmal ganz woanders auf, als erwartet.
Den ersten Auftritt des Abends hatte Markus Furtner, der als Jongleur unter anderem bereits mit dem Cirque du Soleil auf Tour war. Mit seinen Devil-Sticks hatte er Mühe, nicht die Decke über der AFG-Bühne zu treffen, so hoch schleuderte er seine Jongliergeräte. Infolge der Corona-Pandemie konnte er die einzelnen Kniffe, die zu den Tricks gehören, leider nicht im Anschluss an die Show den interessierten Gästen zeigen. Trotz alledem legte er eine mitreißende Show hin.
Die Überleitung zur Pole-Dance Akrobatik von Armando und Thais gelang Timo Marc hier mit ein wenig magischer Fugenmasse zwischendurch ohne Probleme. Der Kubaner Armando und seine Verlobte aus Brasilien lieferten eine Darbietung einer Liebesgeschichte ab, die neben der Pole-Dance-Aufführung auch eine Portion Schauspiel umfasste. Atemberaubende Akrobatik lieferten die beiden Künstler in Halver ab, die erst am Vortag von ihrem Auftritt in Halver erfahren haben: Der eigentliche Akrobatik-Act des Abends, Armandos Vater Francisco Arano Aleman, konnte wegen einer Krankheit nicht auftreten, das junge Pärchen sprang spontan ein. Auch nach der Pause begeisterte Armando mit einer waghalsigen Handstandnummer, die, wie Timo Marc verriet, nicht viele Künstler auf der Welt aufführen können.
Auch Günter Fortmeier trat vor der Pause auf, zeigte ein Schattenspiel mit verschiedenen Tieren. War es anfangs nur die Ente, die sich den Zuschauern auf der Leinwand zeigte, holte Fortmeier im Verlauf einen ganzen Zoo auf die Halveraner Bühne. Mit seinen lustigen Geschichten und ulkigen Figuren, denen er jeweils ganz eigene Stimmen verlieh, hatte er die Lacher auf seiner Seite. „Wer mit den Schatten spielt, darf sich nicht wundern, wenn er selbst einen hat“, kommentierte er die Aufführung ironisch.
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Zum Abschluss vor der Pause gab Timo Marc eine weitere Zauberei zum Besten, was Fortmeier anscheinend imponierte: In der zweiten Hälfte des Abends versuchte auch er sich an der Zauberei, hat sich von Timo Marc extra noch schnell eine Anleitung schreiben lassen. Doch der Zaubertrick lief ein wenig aus dem Ruder. Statt „einfach nur“ auf magische Weise die Position einer Weinflasche und eines Glases zu wechseln, zauberte er auf einmal immer mehr Flaschen auf seinen Tisch. Am Ende standen – begleitet von zahlreichen Lachern aus dem Publikum“ ganze acht Weinflaschen auf dem kleinen Tisch und nicht nur das Publikum, sondern auch der Künstler selbst schien sich zu wundern, wo er diese auf einmal hergezaubert haben könne.
Auch Furtner hatte im zweiten Teil des Abends noch einen Auftritt, jonglierte mit bis zu acht Rollen Klopapier gleichzeitig. Zwischendurch hatte Timo Marc immer wieder die Bühne, ließ kleine und große (Papp-)Tiere verschwinden, zauberte mit Seilen und mit Eiern und konnte sogar noch einen Überraschungsgast auf der Bühne begrüßen: Katja, dem Publikum bisher nur als Assistentin von Markus Furtner bekannt, zeigte ihr Können auf dem Einrad.
Am Ende gab es Standing Ovations vom Publikum und das Team rund um Inge Zensen und Timo Marc kann sich sicher sein: Auch das für das kommende Jahr geplante 6. Halveraner Varieté wird furios.
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