Konfirmanden bepflanzen „Oase am Klösterchen“

Mit Schubkarre und Spaten ausgestattet machte sich am Samstagmorgen eine Gruppen von 30 Konfirmanden vom Kirchplatz auf zum Kirchgarten am sogenannten „Klösterchen“ hinter der Margarethenkirche.

Andrea Bahr, Jugendreferentin der Evangelischen Kirchengemeinde Kierspe, lieferte heimische Sträucher für die nächste Pflanzaktion auf 500 Quadratmetern „Mehrgenerationen-Permakulturengarten“.

Um alle „Spatenbesitzer“ sollten sich Gruppen bilden, um gemeinsam mit dem Einpflanzen von Stachelbeere, Feuerdorn, Weißdorn und Co. beginnen zu können. Der Gedanke dahinter: „Wir wollen mit unserem Gartenprojekt den Auftrag der Schöpfungsbewahrung, den wir als Christen bekommen haben, erfüllen“, erklärt Bahr. „Gegen das Artensterben, für mehr Insekten mit einer Diversität an Pflanzen, das ist unsere Oase.“

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Seit März dieses Jahres wächst das Projekt wortwörtlich. Als geeigneter Grund erwies sich die Wiese am „Klösterchen“, die die Stadt zur Verfügung gestellt hat. Im letzten Jahr stellte Bahr ihr Konzept dem Presbyterium vor – mit Unterstützung seitens des BUND und der Landfrauen Kierspe.

Der Kirchgarten aus der Vogelperspektive, im Hintergrund die Margarethenkirche. – Foto: Michael Bahr

Kirchgarten wächst durch Kleinprojekteförderung „Oben an der Volme“

Die erste Aktion wurde vom Gemeinde-Förderverein „Steig ein“ finanziert. Mit einer Zaun- und Pflanzaktion der damaligen Konfirmanden ging es los. Dabei haben die Jugendlichen zusammen mit den Kirchgarten-Mitarbeitern Zaunpfähle geschleppt, in der Boden gehämmert, 90 Meter Drahtzaun angenagelt, Pflanzlöcher gegraben sowie zwei Kirschbäume und Frühlingsblumen gepflanzt.

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Seit Sommer darf der Garten auch von den Geldern der Kleinprojekteförderung „Oben an der Volme“ profitieren: 80 Prozent der Kosten können damit gedeckt werden, 20 Prozent übernimmt die Kirche. „Und nun ist die beste Pflanzzeit“, weiß Bahr, „damit die Pflanzen jetzt anwachsen und im Frühjahr richtig Gas geben können.“ Auch die Konfirmanden sind neugierig auf den Erfolg: „Ich bin gespannt darauf zu sehen, wie groß die Pflanzen in zehn Jahren sind, die wir heute einbuddeln“, meint Konfirmandin Xenia.

Andrea Bahr, Jugendreferentin. – Foto: Laura Ruthmann / LokalDirekt
Phil Esser (l.) und Ben Stenado bei der Arbeit. – Foto: Laura Ruthmann / LokalDirekt

Neben den Blühpflanzen und Sträuchern bietet ein „Sandarium“ mit Höhlen einen sicheren Nistplatz für Waldbienen. „Das ist keine Feuerstelle“, betont Bahr. Sie möchte zeigen, wie einfach ein nachhaltiger Garten angelegt werden kann – auch Zuhause.

An den Sträuchern am Zaun-Rand dürfen Spaziergängerinnen und Spaziergänger naschen, ansonsten ist die Ernte der Kirchgarten-Gruppe vorbehalten, die den Ertrag innerhalb der Gemeinde verteilt oder nach dem Gottesdienst zum gemeinsamen Ernten einlädt.

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Ein grünes Sofa für Jung und Alt

Auch die Kleinsten sollen ab dem kommenden Jahr an das Projekt herangeführt werden, um zu sehen, „wo eigentlich das Essen herkommt“, erläutert Bahr das Prinzip hinter der Kindergruppe zum Kirchgarten.

Pfarrer George Freiwat betont neben dem ökologischen Nutzen des Gartens seine soziale Dimension: „Ich finde es super, dass unser Projekt viele Altersgruppen verbindet. Von Kindern über Konfis bis zu den Senioren – alle können sich hier näherkommen.“ Zum Verweilen lädt das Rasensoden-Sofa ein, das aus dem abgetragenen Boden der Bienenwiese bei einer vorherigen Aktion entstand.

„Noch ist das Projekt im Werden, im kommenden Jahr soll die grobe Struktur des Gartens stehen“, sagt Bahr. Sie hofft, dass in Zukunft ältere Gemeindemitglieder ihr Wissen rund um Bepflanzung und Verwertung der Ernte an die jüngere Generation weitergibt.

Wer der Kirchgartengruppe, der der zweite Preis des Westfälischen Schöpfungspreises 2022 im September verliehen wurde, beitreten möchte, kann sich bei Andrea Bahr melden.

Tel. 0 23 59 / 56 86 21

andrea.wunderbahr@gmail.com

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