Mit funkelnden Augen betreten die Kinder das Gelände. Sie sind mächtig aufgeregt. Schließlich haben sie tagelang auf diesen Moment hingearbeitet. Für die Eltern haben die Waldkindergartenkinder ein besonderes Krippenspiel einstudiert. „Kommt schnell rein, ihr müsst euch doch noch verkleiden“, ruft Miriam Kollar, pädagogische Leitung des Kindergartens. Sofort springen die kleinen Künstler auf und verschwinden hinter den Kulissen.
Dort geht es mächtig wuselig zu. „Alexandra braucht noch ein Kopftuch.“ „Was war Paul noch mal? Ein Schaf?“ „Wer hat den Stern gesehen?“ Und natürlich: „Miri, ich bin schon angezogen, aber ich muss Pipi.“ Da kamen die Erzieherinnen schon im Vorfeld mächtig ins Schwitzen. 20 kleine Schauspieler verkleiden und das über Schneeanzüge, Wintermützen und Stiefel ist leichter gesagt als getan. „Wir spielen ja auf unserer Naturbühne. Da ist es schon kalt. Also lieber viel an“, sagt Miriam Kollar.
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Derweil werden draußen schon die Requisiten bereitgelegt. „Die Geschenke für die Könige fehlen noch“, ruft Heike Märker ihrer Kollegin Katja Grauel zu, die gerade den Platz für die Schafherde herrichtet. Ob wohl alle Kinde wissen, wo sie gleich hin müssen? „Auf eure Plätze, ihr wisst ja, wo“, ruft Erzieherin Britta Podworny. Sie ist quasi die Regisseurin und hat das Stück mit den Kindern einstudiert. Und tatsächlich finden fast alle Kinder im Nu ihren Platz. Nur ein kleiner Stern hatte sich noch zu den Hirten verirrt, ein kleines Schaf wollte lieber auf Mamas Arm und ein Hirte versteckt sich noch schüchtern hinter Erzieherin Heike Märker. „Du kannst auch neben mir stehen“, sagt sie und versucht sanft den kleinen Nachwuchsschauspieler auf die Bühne zu bekommen. „Will ich nicht.“ Der kleine Nachwuchsstar hat offensichtlich kräftig Lampenfieber. Aber an Märkers Hand ging es dann doch. Beim Blick ins Publikum musste er sogar lächeln und winkte verstohlen der Mama, die in der ersten Reihe Platz genommen hatte.
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Und dann konnte es auch schon los gehen. Erzählt wurde die Weihnachtsgeschichte aus Sicht zweier Hirtenkinder. Sie sind mit ihrem Vater in den Stall von Bethlehem gekommen und sehen dort das Neugeborene, das man den neuen König nennt. Sein Anblick lässt sie ihre kostbarsten Sachen verschenken, eine Puppe und eine Flöte. Zum Dank erhalten sie ein strahlendes Lächeln, das ihre Herzen mit Freude und Liebe erfüllt.
Das viele Proben hat sich gelohnt. Alle Kinder finden ihren Einsatz, kennen ihren Text und wissen, wohin sie müssen. Die kleinen Engel, Hirten, Schafe und Krippenfiguren haben das Publikum im Nu in ihren Bann gezogen. Gespannt verfolgen Eltern und Geschwister das Geschehen auf der Bühne. Die Naturkulisse lässt das Stück direkt noch ein bisschen besser wirken. Während die Kinder spielen geht die Sonne unter und die Eiskristalle funkeln im Licht der Kerzen und Lichterketten.
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