Jugendzentrum boomt

"Wir sind gut zufrieden - sehr sogar", sagte Wibke Kramer, Leiterin des Jugendzentrums Nachrodter Kurve. Im Rahmen der Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses am Dienstagabend im Jugendzentrum hielt sie einen Bericht.

Das Jugendzentrum boomt. Immer mehr Kinder nutzen die Angebote des Evangelischen Jugendreferats. Im Schnitt seien die Gäste zwischen sechs und 16 Jahren alt. „Wobei die Jugendlichen eher zu den Veranstaltungen kommen, also beispielsweise zum Eislaufen“, erklärt Kramer. Viele Kinder habe das Jugendzentrum durch die Ponyfreizeit gewonnen. Etwa die Hälfte der Nachrodt-Wiblingwerder Kinder, die da dabei waren, hätten das Angebot im Anschluss weiter genutzt. Inzwischen sei auch das Verhältnis von Jungen und Mädchen ausgeglichen. „Am Anfang waren es gerade im offenen Treff viel mehr Jungen. Wir haben dann einen Mädchentag eingeführt und das wurde gut angenommen“, erzählte Kramer. Dennoch sei der offene Treff immer noch etwas jungslastig. „Die fanden den Mädchentag übrigens auch unfair und forderten einen Jungentag“, berichtete die Leiterin lachend.

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Für dieses Jahr habe das Team zwei Themenschwerpunkte festgelegt. Einmal werde es um Bewegungsangebote gehen, zum anderen um Medienbildung. „Klingt erstmal ziemlich kontrovers. Ist es aber gar nicht“, sagte Kramer. Zum einen habe das Team gemerkt, dass viele Kinder so viel Medien konsumieren, dass sie keine Zeit mehr für Bewegung hätten und zum anderen sei aufgefallen, wie unsicher die Kinder beim richtigen Umgang mit Playstation und Co. seien. „Sie können zocken, wissen aber nicht, wie gefährlich manche Chats bei den Spielen sind“, erklärte die Pädagogin.

Die Angebote im Jugendzentrum werden gut angenommen. Bewegungsangebote stehen 2023 im Fokus. – Foto: Machelett

Ein weiterer Schwerpunkt soll 2023 auf dem Ausbau der Kooperation zwischen Schulen und Jugendzentrum liegen. „Mit der Grundschule läuft das schon super, seit wir gemeinsam die Ferienbetreuung gemacht haben. Aber auch mit der Sekundarschule wollen wir nun die Zusammenarbeit intensivieren“, berichtete Kramer. Dafür werde sich das Team des Jugendzentrums unter anderem in der Projektwoche einbringen.

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Für die Osterferien plant Kramer eine Kooperation mit einem anderen Jugendzentrum. „Die haben einen 3D-Drucker. Damit würden wir gemeinsam mit den Kindern neue Sachen für das Jugendzentrum herstellen. Ich denke, das wird gut angenommen“, berichtete die Leiterin. Zudem werde es auch wieder ein bis zwei Ausflüge geben.

Mit etwas Sorge beobachte Kramer die Entwicklung im Bereich Kriminalität. Gerade unter den 13- bis 14-Jährigen sei es momentan angesagt, verbotene Dinge zu tun. „Wir hören immer wieder davon und merken es natürlich auch hier“, sagte Kramer. Zwei Mal sei alleine im vergangenen Jahr ins Jugendzentrum eingebrochen worden. Kramer gehe jedoch nicht davon aus, dass Besucher des Jugendzentrums dafür verantwortlich sind. Kramer: „Dennoch wurden auch hier zum Beispiel schon Süßigkeiten geklaut.“ Es gehe somit nicht um schwere Kriminalität. Oft seien es eher Mutproben oder die Kinder versuchten coole Klingelmännchen-Videos für TikTok zu drehen. Dennoch würde die Leiterin gerne ein Präventionsprogramm gemeinsam mit der Polizei aufziehen. „Es soll aber keins sein, das Angst macht, sondern eher eins, das cool ist“, betonte Kramer.

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