„Цілий день дзень-дзелень, Дзвоники дзвенять.“ Das ist Jingle Bells auf Ukrainisch. Das und einige weitere Lieder wurden im Rahmen des Adventsfensters an der Michaelskapelle gesungen, denn dort hatten die Flüchtlinge ein Fenster gestaltet – auch, um Danke zu sagen für die große Gastfreundschaft der Nachrodt-Wiblingwerder.
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„Die Tradition des Adventskalenders gibt es bei uns in der Ukraine nicht, aber das ist toll“, erzählt Valentyna Rodzaievska. Sie ist mit ihrer Schwester, den Kindern und ihrem Vater in Nachrodt. Für sie ist es das erste Weihnachten ohne ihren Mann und fern der Heimat. In der Ukraine würden mit dem Nikolaustag traditionell die Winterferien beginnen. „Der Nikolaus kommt in der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember und alle Kinder freuen sich natürlich schon richtig auf den Besuch“, sagt die junge Ukrainerin. Anders als in Deutschland stellen die Kinder aber nicht den Stiefel oder Teller vor die Tür, sondern der Nikolaus legt die kleinen Geschenke und Süßigkeiten unter die Kopfkissen. „Wenn die Kinder ungehorsam waren, kommt der Nikolaus mit einem Weinstock, so wie hier die Rute“, erzählt Rodzaievska weiter. Am Abend komme dann die ganze Familie zu einem festlichen Essen zusammen.
Die ukrainischen Flüchtlingsfamilien hatten sich sichtlich Mühe gegeben. Gemeinsam mit den Kindern wurden Sterne und Eiskristalle gebastelt und an die Tür der Kapelle geklebt. Lichterketten sorgten für festlichen Glanz. Außerdem hatten sie einige Advents- und Weihnachtsgeschichten vorbereitet, die sowohl auf Ukrainisch als auch auf Deutsch vorgetragen wurden. Das Fenster an der Michaelskapelle war das 19., das im Rahmen der Adventsfenster Aktion der katholischen Pfarrei St. Matthäus geöffnet wurde. Zum ersten Mal wurde die kleine Kapelle in die Aktion einbezogen. „Wir haben es hier gemacht, weil viele der Flüchtlingsfamilien fußläufig von hier wohnen“, erzählt Kathrin Richter von der katholischen Gemeinde.
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Weil Nikolaus war, hatten sich die Verantwortlichen der Gemeinde auch eine kleine Überraschung überlegt: „Wir haben gehört, dass den meisten Familie eine Krippe an Weihnachten fehlt. Daher haben wir hier kleine Krippen zum Basteln und Ausmalen für die Kinder“, erklärte Richter.
Weitere Adventsfenster
Am heutigen Dienstag wird ein weiteres Adventsfenster in Nachrodt geöffnet. Nämlich um 17 Uhr bei Familie Schöllnershans, An der Dorfstraße 6. Für Mittwoch, 18 Uhr, lädt Familie Frebel, Buchholzstraße 6, in Altena ein. Jennifer Büth öffnet ihr Fenster am Donnerstag ab 18 Uhr an der Freiherr-vom-Stein-Straße 5. An der Blumenstraße 8 wohnt Familie Freissler, die ihr Fenster am Freitag ab 17 Uhr öffnet. Früh los geht es am Samstag. Bereits um 8 Uhr öffnet die Pfarrbeauftragte Sandra Schnell das Adventsfenster am Pfarrsaal St. Matthäus. Im Anschluss gibt es dort ein gemeinsames Frühstück.
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