Mit Heino Lange verabschiedet sich der Werkleiter des Stadtreinigungs-, Transport- und Baubetriebs Lüdenscheid (STL) zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Im Interview mit der Pressestelle der Stadt Lüdenscheid spricht der 64-Jährige, der auf insgesamt 32 Dienstjahre für den STL kommt, über die vielfältigen Aufgaben des Betriebs, über die Wichtigkeit von Kommunikation und Strategie und über seinen Nachfolger Andreas Fritz.
Herr Lange, welches Gefühl macht sich eher breit, wenn Sie an Ihren letzten Arbeitstag denken – Erleichterung oder Wehmut?
Im Prinzip beides. Auf der einen Seite ist es schön, dass ich jetzt im Alter von 64 Jahren und nach 46 Berufsjahren den nächsten Lebensabschnitt anfangen kann. Auf der anderen Seite habe ich in den vergangenen drei Jahrzehnten den STL in vielen Bereichen mitgestaltet. Da ist also schon sehr viel Wehmut im Spiel. Mein letzter Arbeitstag ist kein Tag, auf den ich mich wirklich freue, obwohl ich auch gerne in den Ruhestand gehe.
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Wie sehen Ihre letzten Arbeitstage als STL-Werkleiter denn aus?
Ich werde viele Hände schütteln, denn ich habe hier mit vielen Menschen zusammengearbeitet, die mir wichtig sind und von denen ich mich persönlich verabschieden möchte. Dann habe ich noch einiges zu besprechen mit meinem Nachfolger. Und meinen Schreibtisch muss ich natürlich auch noch räumen.
Stichwort Nachfolger: Hat der STL mit Andreas Fritz den folgerichtigen Thronfolger gefunden?
Das ist der Beste, der infrage kommt. Ansonsten hätte ich ihn nicht für diesen Posten vorgeschlagen (lacht). Andreas Fritz ist jetzt seit 29 Jahren im Betrieb und bereits seit acht Jahren mein Stellvertreter. Er ist fachlich ausgezeichnet und definitiv die beste Wahl. Ich übergebe die Betriebsleitung also in gute Hände.
Auf welche Eigenschaften kommt es als STL-Chef ganz besonders an?
Man sollte sehr kommunikationsfähig sein und ein Gespür haben für und den Umgang mit Menschen, aber auch mit der Kommunalpolitik. Auf strategisches Denken kommt es ebenfalls an, um den Betrieb zukunftssicher aufstellen und rechtzeitig Veränderungsbedarf erkennen zu können, beispielsweise beim Winterdienst, bei der Fahrzeugbeschaffung und bei der Umstellung auf erneuerbare Energien. Und nicht zuletzt bei Personalentscheidungen.
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Außerdem sollte man, das zeigt ein Blick in die jüngere Vergangenheit, ein Händchen für Krisenbewältigung haben, oder?
Ja, mit Krisen muss man auch umgehen können. Ich denke da aber nicht nur an die Vollsperrung der A45 und die schwierigen Auswirkungen auf den Verkehr im Stadtgebiet, sondern auch an besonders harte Winter wie etwa 2010/11 oder an die Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021.
Welche Aufgabe war in Ihrer Zeit als Werkleiter der größte Zeitfresser?
Das lässt sich an einzelnen Aufgaben nicht festmachen, weil der Tätigkeitsbereich des STL so wahnsinnig vielschichtig ist. Wir kümmern uns ja nicht nur um die Abfallentsorgung und Straßenreinigung, sondern sind auch für den Winterdienst und die Unterhaltung von Straßen, Grünflächen, Friedhöfen und Baumflächen zuständig. Einen absoluten Schwerpunkt gibt es nicht, weil so viel zusammenkommt. Ach, als Bauträger und Beteiligungs-GmbH bauen wir ja auch noch Kindergärten. Meinem Nachfolger wird also definitiv nicht langweilig werden (lacht).
Letzte Frage: Gibt es große Pläne für den Ruhestand?
Nein, große Pläne gibt es nicht. Aber ich freue mich, dass ich demnächst viel Zeit haben werde für meine Frau, meine Kinder und meine drei Enkel. Und für meine Hobbys. Ich fahre gerne mit Freunden Motorrad, und die warten schon darauf, dass ich auch endlich Rentner werde. Außerdem lese ich gerne, bin Handwerker und habe ein eigenes Grundstück. Über Langeweile brauche ich mir also keine Gedanken und Sorgen zu machen.
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