Infektionsschutz für Kinder durch Luftfilteranlagen

CDU und Grüne fordern von der Verwaltung Infektionsschutz-Maßnahmen für Kinder im Alter bis zwölf Jahren in Kindertagesstätten und Schulen.

Lüdenscheid. Um größtmöglichen Infektionsschutz in Kindertagesstätten und Schulen gewährleisten zu können, soll die Stadtverwaltung Lüdenscheid alsbald flächendeckende Maßnahmen im Form von Luftfilteranlagen ergreifen. So fordert es zumindest die CDU-Ratsfraktion gemeinsam mit der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag an die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses am 20. September.

Oliver Fröhling (CDU) und Andreas Stach (Grüne) fordern in ihrem Antrag eine Steigerung der Raumluft-Qualität in Kitas und Schulen und somit den Schutz von Kindern im Alter bis 12 Jahren. Denn für diese Kinder gebe es noch keine Möglichkeit des Corona-Impfschutzes. Neben möglichen gesundheitlichen Risiken seien es aktuell erneut die Familien mit Kindern, die im Falle einer Erkrankung bzw. Quarantäne-Anordnung die Betreuungssituation klären müssten, heißt es in dem Antrag. Dabei gerieten Familien in „akute Notsituationen“.

CO2-Ampeln zur Raumluftüberwachung

Bei der Ergreifung von Maßnahmen durch Luftfilteranlagen seien laut Antrag folgende Aspekte zu berücksichtigen:
• Beschaffung/Einsatz von CO2-Ampeln zur Raumluftüberwachung, um die rechtzeitige Lüftung von
Räumen nach dem jeweiligen Raumklima zu ermöglichen
• Beschaffung/Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten in Räumen der so genannten Kategorie 2 in
Kindertagesstätten und Schulen gemäß des aktuellen Förderprogramms der Landesregierung
• Räume mit hohem Gefährdungspotenzial (z. B. kleine Räume unter 55 Quadratmetern bzw. Nutzung von
mehr als 25 Schülerinnen und Schülern) identifizieren und mit mobilen Luftreinigungsgeräten
ausstatten
• Die für eine Direktvergabe von CO2-Ampeln bzw. mobilen Luftreinigungsgeräten benötigten Mittel aus
nicht abgerufenen Haushaltsmitteln für 2021 bzw. dem Corona-Sonderetat zur Verfügung stellen
• Die Einbeziehung von Freien Trägern, um möglichst alle Einrichtungen zu erreichen

Weiter fordern die Antragsteller, bei zukünftigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen von Schulen, Kitas und öffentlichen Gebäuden den Einsatz von Raumlufttechnischen Anlagen zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen. Hierzu könne für aktuelle Ausschreibung die Bundesförderung „Coronagerechte stationäre raumlufttechnische (RLT) Anlagen“ genutzt werden.

Finanzierung durch Förderprogramme

Für „verhältnismäßig kostengünstig“ und „kurzfristig umsetzbar“ halten die Antragsteller die Beschaffung und den Einsatz sogenannter CO2-Ampeln. Diese Messgeräte bestimmen die Qualität der Raumluft und zeigen Grenzwerte an.

Ihren Antrag bekräftigen CDU und Grüne unter anderem mit Studien des Umweltbundesamtes und der Bundeswehr-Universität in München, in denen der Einsatz mobiler Luftreinigungsgeräte empfohlen wird. Sie reduzierten die Gefahr der Übertragbarkeit von Viren über Aerosole erheblich. Eine Studie der Universität Frankfurt mit Lehrern und 27 Schülern habe darüber hinaus bewiesen, dass 30 Minuten nach dem Anschalten eines mobilen Luftreinigers 90 Prozent der Aerosole aus der Luft entfernt worden waren.

Finanzierungsmöglichkeiten weisen Fröhling und Stach mithilfe eines neu aufgelegten Förderprogramms von Bund und Ländern auf, das die Förderung von mobilen Luftreinigungsgeräten in Kitas sowie in Räumen, die nur mit Kippfenstern belüftet werden können, ermögliche.