Lüdenscheid. Um 2.27 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Zunächst unter dem Stichwort „F1 – Starke Rauchentwicklung aus Gebäude“. Nach einiger Zeit wurde auf „F2“ hochalarmiert, da infolge des immensen Qualmes von einem entwickelten Brand ausgegangen werden musste. Zumal der Betrieb über eine hauseigene Galvanik verfügte. Doch die war glücklicherweise nicht betroffen: „Das Feuer ist von einer Elektroverteilung im hinteren Teil des Gebäudes ausgegangen“, erklärt Einsatzleiter Benedikt Wand. Die Flammen hätten auf Kunststoffteile übergriffen. Drei Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz haben den Brand aktiv bekämpft. So wurde um 3.10 Uhr gemeldet: „Feuer unter Kontrolle“.
Ein vierter Trupp hat die Wohnung des Firmenbesitzers inspiziert. Diese befindet sich im angrenzenden Gebäudeteil und war auch von Rauchgasen gefährdet. Doch am Ende konnte Entwarnung gegeben werden, die Räume blieben uneingeschränkt bewohnbar. Auch die Fertigungshalle selbst blieb nach Angaben der Feuerwehr ohne nenneswerte Gebäudeschäden. Für das Inventar gilt das aber nicht. Die Maschinen sind durch die Rauchentwicklung kontaminiert worden. Im besten Fall ist eine umfassende Reinigung nötig. Doch wie umfangreich die Schäden tatsächlich sind, ließ sich in der Nacht nicht vernünftig einschätzen.
Im Einsatz waren etwa 50 Kräfte der Feuer- und Rettungswache sowie der Löschzüge 1 und 2. Letzterer hatte keinen großen Anfahrtsweg, das Gerätehaus steht auf dem Nachbargrundstück des betroffenen Industriebetriebes. Zwischenzeitlich war auch der LZ 4 vor Ort, konnte aber früh wieder abrücken. Nicht aber deren Drehleiterwagen. Dieses Fahrzeug hat gemeinsam mit dem Löschzug 3 während des Einsatzes den Grundschutz sichergestellt. Später wurde auch das DRK aktiv, deren Kräfte kümmerten sich um die Verpflegung der Feuerwehrleute.
Einsatzleiter Wand erwartete das Einrücken der letzten Kräfte für 5.30 Uhr. Gerade noch rechtzeitig, um die wichtige A45-Ausweichstrecke für den einsetzenden Berufsverkehr wieder freizugeben. Die Straße blieb während der Löscharbeiten voll gesperrt, und die waren kurz nach 3 Uhr noch lange nicht erledigt. Bereits in der Nacht hatte die Sperrung Auswirkungen. Der absolute Verkehrsinfarkt konnte rechtzeitig abgewendet werden. Das ist auch dem Umstand zu verdanken, dass das Feuer nicht die galvanische Abteilung erreicht hat. Die wäre vermutlich nicht so schnell zu löschen gewesen, denn derartige Feuer entwickeln schnell katastrophale Ausmaße. Tatsächlich waren bei den schlimmsten Industriebränden der Region zu einem sehr hohen Anteil galvanische Betriebe betroffen.
Zur Ursache dieses Brandes wollte sich noch niemand festlegen, obgleich deutlich war, dass das Feuer im Bereich der Elektroverteilung ausgebrochen war. Verletzt wurde bei dem nächtlichen Brand glücklicherweise niemand.
