Wer in den Wald hineingeht, der darf nichts mit hinausnehmen. Das sei Diebstahl, sagt der Halveraner Förster. „Niemand darf über fremdes Eigentum verfügen. Jeder Stock und jedes Stück Rinde gehört jemandem.“ Als Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Halver ist Ulrich Ackfeld Ansprechpartner für rund 400 Waldbauern. Die Problematik Holzdiebstahl, über die die Deutsche Presseagentur (dpa) am 4. Oktober berichtete, habe er in den heimischen Wäldern noch nicht beobachtet. Der Waldeigentümer-Verband AGDW in Berlin sprach von Schäden in Millionenhöhe durch die Holzdiebe.

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Allerdings seien seine Mitarbeiter aktuell ständig unterwegs, zeigten viel Präsenz. Tatsächlich habe ihn gestern ein Bürger angerufen, der ein Fahrzeug mit ortsfremdem Kennzeichen in Waldnähe beobachtet hatte. Daraufhin sei er direkt losgefahren und es habe sich als falscher Alarm herausgestellt. Aber offenbar seien die Halveraner zumindest aufmerksam. Ob das aber an der aktuellen Situation liege oder ein Zufall sei, ließe sich nicht sagen, macht Ulrich Ackfeld deutlich.
Holzdiebstahl ist eine Straftat
Doch wer Holz aus dem Wald mitnimmt, begeht eine Straftat. Und wenn ein Dieb ertappt wird? „Dann wird zuerst der jeweilige Waldbesitzer informiert und der entscheidet dann, wie es weitergeht“, erklärt Ulrich Ackfeld. Sicherlich komme es auch immer auf den Umfang an. Aber selbst wenn es sich bloß um kleine Stöcke handelt: „Jeder sollte sich selbst hinterfragen, ob er es gerne hätte, dass jemand in den eigenen Garten kommt und etwas mitnimmt.“ Schlussendlich sei es auch völlig legitim, wenn ein Waldbesitzer loses Holz auf dem Boden einfach verrotten ließe.
Große Nachfrage – geringes Angebot
Groß sei die Nachfrage nach Restholz aktuell: „Diesen hohen Bedarf können wir jedoch nicht decken“, berichtet Ulrich Ackfeld. Die FBG übernimmt für die Waldbauern die Holzernte und verkauft das Holz zügig an Sägewerke oder Großabnehmer weiter, sodass das gestapelte Stückholz in Halvers Wäldern oft bereits in neuem Besitz ist.
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Eine Ausnahme bilden für Privatleute so genannte Holzsammelscheine: Diese legitimieren den Inhaber zum Sammeln in einem vorher vereinbarten Bereich. Doch in Halver gebe es keine Sammelscheine. Zu groß sei der Aufwand, das zu kontrollieren.
Pilze nur für den Eigengebrauch sammeln
Eine Grauzone in Sachen Diebstahl im Wald sei indes das Pilzsammeln, klärt Ulrich Ackfeld im Gespräch mit LokalDirekt auf. Solange Pilzsammler den Eigenbedarf decken, sei das in Ordnung. Körbeweise dürfe man Pilze aber keinesfalls ernten, das sei auch im Landschaftsgesetz verankert.

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