Hoffnung auf schnelles Internet

Auf der Couch die neue Serie im Stream suchten, Homeschooling vom Kinderzimmer aus oder für die Arbeit schnell eine Präsentation hochladen - was für die meisten selbstverständlich ist, ist für die Menschen an der Vogelhenne, in der Nordhelle oder am Roland nur ein Traum. Denn dort gibt es bisher noch keinen Glasfaseranschluss. Das soll sich nun ändern.

„Im vergangenen Jahr hat der Kreis einen weiteren, großen Schritt in Richtung digitaler Infrastruktur gemacht: Mit Vertretern der Telekom Deutschland GmbH wurde der Vertrag für den geförderten Breitbandausbau im sechsten Call (Weiße Flecken) unterzeichnet“, erklärt Alexander Bange, Pressesprecher des Märkischen Kreises auf Anfrage. Die Telekom habe die europaweite Ausschreibung für den geförderten Glasfaser-Ausbau in den 15 Kommunen im Märkischen Kreis gewonnen. Für die Versorgung der rund 6.700 Adressen werden rund 3.100 Kilometer Glasfaser verlegt und 551 neue Verteiler aufgestellt. Der Ausbau soll rund drei Jahre dauern. Gefördert wird das Projekt mit Bundes- und Landesmitteln sowie kommunaler Eigenanteile in Höhe von rund 98,8 Millionen Euro.

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„Nach Abschluss der Arbeiten, inklusive der Sonderaufrufe Schulen, Gewerbegebiete und Krankenhäuser, werden weitere 6.700 Adressen einen Zugang zum schnellen Internet haben. Der Glasfaserausbau soll gerade auch in den entlegenen Bereichen des Kreisgebiets vorangetrieben werden“, berichtet Bange.

Im Zuge der Sanierung der L692 konnten die Anwohner des Großenhahns nur zusehen, wie die Glasfaserleitung direkt an ihrem Haus entlang verlegt wurde. Einen Anschluss gab es nicht. – Foto: Machelett

Die betroffenen Anwohner sind jedoch skeptisch. Denn sie warten bereits seit mehr als sechs Monaten auf Post von der Telekom. Angekündigt war diese nämlich für das zweite Quartal 2022. „Wir schreiben aktuell alle betroffenen Eigentümer an. Dieser Prozess soll bis Ende Februar kreisweit abgeschlossen sein. Der Ausbau der weißen Flecken soll kreisweit bis Mai 2025 abgeschlossen sein“, sagt der Pressesprecher. Eine Jahreszahl, die den einen oder anderen doch überraschen dürfte. Ursprünglich war die Rede von Ende 2023.

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Bange: „Sobald das Wetter es zulässt, werden die Tiefbauarbeiten fortgesetzt. Die Planungsarbeiten auf Seiten der Telekom befinden sich aus Sicht des Kreises im Zeitplan.“

Die blauen Flecken in der Karte kennzeichnen die Lagen, die im nächsten Schritt mit Glasfaser versorgt werden sollen. – Foto: Geodatenportal Märkischer Kreis

Auf einer Karte im Geodatenportal des Kreises sind insgesamt 42 „blaue Flecken“. Diese stellen die Ortschaften und Häuser dar, die unter diesen sogenannten sechsten Call fallen. Die meisten fallen unter den Punkt „Einzellagen“. Dazu zählen Gebiete mit einer aktuellen Versorgung von unter 30 Mbit pro Sekunde im Download, Gebiete, in denen kein privatwirtschaftlicher Eigenausbau angekündigt ist beziehungsweise ohne vorherige Förderung.

Auch betroffen von der Situation ist die Tagungsstätte auf dem Ahorn. Dort ist die Internetverbindung sogar so schlecht, dass die Telefonanlage von der Telekom wieder auf analog umgestellt wurde. Für einen Tagungs- und Ferienbetrieb eine echte Herausforderung.

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