Hausarzt verlässt Nachrodt

Es ist ein herber Schlag. Hausarzt Abdussalam Issa verlässt seine Praxis in Nachrodt. Zum 31. März wird diese geschlossen. Einen Nachfolger gibt es derzeit noch nicht.

Gemunkelt wurde es schon länger. Nun steht es fest. Ab April wird es einen Hausarzt weniger in Nachrodt-Wiblingwerde geben. Seit 2016 ist der gebürtige Libyer in Nachrodt aktiv. Er übernahm einst die Praxis von Sylvia Becker an der Kirchstraße. Issa kam 2004 für eine Weiterbildung nach Deutschland und ist geblieben. Issa ist in der Region kein Unbekannter. Bevor er die Praxis übernahm, war er Oberarzt im Altenaer St. Vinzenz-Krankenhaus. Davor arbeitete der Internist unter anderem im Klinikum Lüdenscheid. Nun zieht es ihn wieder zurück in seine Heimatstadt Lüdenscheid.

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„Es gibt diverse Beweggründe. Allerdings ist die Entscheidung hauptsächlich aus familiären Gründen erfolgt“, sagt Abdussalam Issa. Sein Team würde er gerne komplett mit in die neue Praxis nehmen. Aber ob das klappt, sei aktuell noch unklar. Auch einen Nachfolger für die Praxis an der Kirchstraße gebe es noch nicht. Für seine Patienten sei dennoch gesorgt. „Jeder Patient, der weiterhin bei mir in Behandlung sein möchte, darf sich dann gerne in der neuen Praxis bei uns melden“, betont Issa. Wie viele Nachrodt-Wiblingwerder durch den Praxisumzug ihren Arzt verlieren, kann der Hausarzt nicht beantworten. Noch hoffe er darauf, einen Nachfolger finden zu können. „Im Zweifelsfall müssen die Patienten bei einem anderen Hausarzt in ihrer Umgebung vorstellig werden“, erklärt Issa.

Julian und Matthias Hartig nehmen Patienten auf

In Nachrodt-Wiblingwerde wird es ab April dann vermutlich nur noch eine Hausarzt-Praxis geben, nämlich die von Matthias und Julian Hartig. „Natürlich nehmen wir die Patienten auf, die dann einen neuen Arzt suchen“, sagt Matthias Hartig auf Anfrage. In Deutschland gebe es eine freie Arztwahl und es würde mit Sicherheit niemand abgelehnt. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass das für uns kein Problem wird. Wir sind gut aufgestellt und können die hausärztliche Versorgung für Nachrodt-Wiblingwerde stemmen“, erklärte Hartig. Anfang Februar gebe es dazu noch ein Gespräch zwischen Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe, der Gemeindeverwaltung sowie Matthias und Julian Hartig.

Bürgermeisterin Birgit Tupat bedauert den Abschied Issas: „Es ist wirklich schade, einen Hausarzt zu verlieren. Wir hoffen, dass die Nachfolge noch geregelt werden kann.“ Abdussalam Issa freut sich derweil auf seine neue Herausforderung, wird die Nachrodt-Wiblingwerder allerdings auch vermissen: „Ich denke, das Schönste an Nachrodt waren meine Patienten. Die, die seit Beginn bei mir waren und mir ihr vollstes Vertrauen geschenkt haben. Sie werden mir sehr fehlen.“

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