Hauptausschuss stimmt für „Cross Country Tour“

Die geplante Ausweisung einer Cross Country Tour (XC-Tour) in Schalksmühle sorgte im Hauptausschuss für eine Diskussion.

Tourismus versus Naturschutz? Fahrradfahrer oder rüpelhafte Mountainbiker? Die geplante „Cross Country Tour“ sorgte am Montagabend, 5. Dezember, für eine wortreiche Diskussion im Hauptausschuss.

„Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, näher zu gucken, was im Wald passiert“, eröffnete Jan Jellesma. Der SPD-Fraktionsvorsitzender sprach davon, dass es bisher mehrere illegale Strecken gebe. Die SPD habe zum Thema recherchiert – vor allem große Landkreise hätten Probleme mit Radfahrern. Die Recherche habe aber auch ergeben, dass Orte mit legalen Strecken die wenigsten Probleme hätten. Daher seien die Sozialdemokraten für die Ausweisung einer solchen Strecke.

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„Es ist unstrittig, dass ein Fahrradrundweg eine gute Sache für Schalksmühle wäre“, sagte Klaus Nelius. Der Vorsitzende der UWG-Fraktion sprach von einer großen Sorge, dass die Strecke in Foren im Internet beworben werde. „Wir würden die Verwaltung bitten, mit dem Hegering ins Gespräch zu gehen.“ Dort sollten kritische Punkte besprochen werden. Ziel müsse es sein, einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Er hoffe aber darauf, dass zeitnah der Weg umgesetzt werde.

Jörg Schönenberg erklärte den anwesenden Bürgern, dass ein Schreiben des Hegeringleiters Alex Schnöring vorläge, in dem Bedenken geäußert werden. Ebenfalls habe sich Sauerland Tourismus gemeldet – die Rückmeldung sei pro Radstrecke.

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Diese Interessenlagen seien in den vergangenen Wochen klar geworden. „Ein Kompromiss ist vor Ort möglich“, sagte Jan Schriever. Der FDP-Vertreter sagte, dass kein externes Fachwissen dazu benötigt werde, diesen Kompromiss zu erzielen. „Ordentliche Beschilderung, die sichtbar ist, bietet für alle Menschen Vorteile“, verdeutlichte Schriever. Er sagte, dass es nicht darum gehe, die Strecken auch außerhalb der Region zu bewerben. „Es kann nicht Ziel sein, dass direkt hunderte Menschen in die Schalksmühler Wälder strömen“, sagte Schriever. „Wir möchten den Versuch gerne starten.“ Wichtig sei eine enge Absprache mit dem Hegering. Darin sehe er und seine Fraktion den Verwaltungsauftrag.

„Ich sehe das ein bisschen gefährlich“, sagte CDU-Vertreter Michael Schwalm. Durch Apps und Foren verbreite sich die Information über solche Rad-Strecken extrem schnell. „Das Ruhrgebiet ist nah.“ Viele Mountainbiker würden schnell auch von den Strecken abweichen und die regulären Wege ausweiten. Zwar seien es nur vier bis fünf Kilometer Strecke, die durch den Wald verlaufen soll – aber dies sei zu viel. „Das halte ich für eine große Gefahr.“

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Verwaltungsvertreter Oliver Emmerichs erklärte, dass befestigte Wege als Radwege genutzt werden könnten. Der Fachbereichsleiter machte deutlich: „Das Fahren ist auch jetzt schon auf den Wegen zulässig“, betonte Emmerichs. Was jetzt passieren soll, sei eine Ausweisung der Strecke – dadurch habe die Verwaltung „mehr Chancen, auf Fehlerverhalten hinzuweisen“.

Letztlich stimmten alle Fraktionen einstimmig (ohne Enthaltung) für den Verwaltungsvorschlag.

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