Lüdenscheid. Landesweit wurden in den frühen Morgenstunden zahlreiche Objekte durchsucht. In den Fokus der Drogenfahnder ist dabei auch ein Gebäude in Lüdenscheid geraten: Ein Geschäftshaus an der Lennestraße, welchem eine bewegte Vergangenheit anhaftet. Es stehen noch mehrere Leichenwagen auf dem Hof, die erahnen lassen, für welches Gewerk das Gebäude mal genutzt worden war.
Mehr als nur „Leichen im Keller“ hatten aber die letzten Mieter: Rund 900 Cannabis-Planzen, die mit hohem Aufwand auf zwei Etagen in dem markanten Objekt gezüchtet wurden. Von außen nicht sichtbar: Die Verkehrsteilnehmer, die sich derzeit die Lennestraße aufgrund der A45-Sperrung hoch- oder runterquälen müssen, hatten keine Ahnung, was sich hinter den blickdicht zugehangenen Fenstern abspielte.
Die installierte Technik wird auch die Stadtwerke Lüdenscheid interessieren, denn dort wird man Schwierigkeiten haben, die Stromrechnung einzutreiben. Die Aufzucht von Hanfpflanzen ist ein energieintensives Unterfangen, da die verbotenen Gewächsen zum Gedeihen ein warmes Klima bevorzugen. Dazu werden Wärmelampen eingesetzt.
Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei 19 Objekte durchsucht, die überwiegend in Nordrhein-Westfalen lagen, aber auch im hessischen Korbach und in Luxemburg. Bei den Zugriffen, die von SEK-Beamten abgesichert und von Hundertschaften unterstützt wurden, klickten für 20 Personen die Handschellen. Sie wurden bei den Razzien angetroffen und vorläufig festgenommen. Ob darunter auch die gesuchte Person ist, gegen die ein Haftbefehl vollstreckt werden sollte, ist nicht bekannt.
Drei Hanfplantagen wurden entdeckt, große Mengen an Betäubungsmitteln und auch Bargeld sichergestellt. Federführend wurde der Schlag gegen albanische Banden von der Oberhausener Polizei geleitet, unter der Leitung der Duisburger Staatsanwaltschaft.
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