„Wir arbeiten offline. Wo ist das Problem, die Schulen zu digitalisieren?“ Diese Frage stellte Mathias Ihne (FDP) im Ausschuss für Bildung und Jugend am Mittwoch, 1. Februar. Als Lehrer konnte er aus erster Hand von der Situation an der Humboldtschule berichten. Und er fragte darüber hinaus, was mit den übrigen Mitteln der insgesamt rund 595.000 Euro aus dem Digitalpakt passiert sei. Im neuen Haushaltsplanentwurf seien größere Beträge, teils 100.000 Euro, davon seiner Auffassung nach „rausgeflogen“.
Altersschwache Beamer und eineinhalb Jahre Wartezeit für einen Bildschirm
Mathias Ihne wurde noch deutlicher: „Ich finde es schwierig, dass es Fördergelder gibt, die dann umgewidmet werden und plötzlich weg sind. Ich bin verzweifelt.“ Die Server und Switches seien bestellt, erklärte Kai Hellmann und sagte: „Ein Jörn Müller (Fachbereich Bürgerdienste, zuständig für IT an Schulen; Anmerkung der Redaktion) kann sich nicht vierteilen. Es fehlen Endgeräte, die hoffentlich irgendwann kommen.“
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Dass es aber auch an anderen Stellen hakt, machte zum einen Reiner Klausing, Schulleiter der Humboldtschule, deutlich: „Bei uns brennen die Beamer durch. Sie sind altersschwach; etwas anderes haben wir nicht in acht Klassen.“ Und auch an der Lindenhofschule mangelt es offenbar an technischem Equipment, wie Schulleiterin Monika Lauterbach anhand eines Beispiels schilderte: „Wir warteten eineinhalb Jahre auf einen Bildschirm.“
Kai Hellmann skizzierte kurz den Ablauf der Förderung: Demnach gab es eine Ideensammlung der Schulen, was mit den Digitalpakt-Mitteln passieren soll. Bereits in der Sitzung im November räumte er ein, dass einiges „hintenübergefallen“ sei. „Die Anschaffungsgegenstände sind extrem verteuert worden. Wir konnten von den 595.000 Euro nicht alles umsetzen.“
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Aber: Die Fördergelder seien nicht verfallen. Doch darüber, wo genau diese im Zahlenwerk abgebildet sind – das stellte sich im Laufe der Diskussion heraus – herrschte Unsicherheit im Gremium. Wie LokalDirekt berichtete, warf der Haushaltsplanentwurf am Mittwoch generell Fragen auf. Bürgermeister Michael Brosch versuchte Klarheit zu schaffen: Es gebe kein Produkt „Digitalpakt“, sondern Projekte unter den einzelnen Schulen. Doch Dr. Sabine Wallmann gab sich stellvertretend für weitere Ausschussmitglieder damit nicht zufrieden, so gebe es im Haushaltsplanentwurf keine Summe.
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