Halveraner zeigt Roben der Filmstars im Museum Iserlohn

Tageslicht und Spotlights rücken Kleider und Kostüme in den Fokus. Mode, die Weltstars wie Audrey Hepburn oder Liz Taylor getragen haben. Ihre Typen und Rollen beleuchtet die Ausstellung „Mythos Diva“ im Stadtmuseum Iserlohn. Die Exponate kommen aus Halver. Dominik Schlieck hat sie gesammelt.

Halver/ Iserlohn. Über knatschende Eichenstufen geht es nach oben: zu den Sternen, den Stars des Kinos. Vorbei an Garderobenhaken aus Gelbguss und Gerätschaften des Alltags zu einer Glastür, die schon den Blick auf glamouröse Roben freigibt. Dominik Schliecks Privatsammlung umfasst Original-Kleider, Schmuck, Plakate, Fotos, Magazine. Sie beleuchten das Leben der Stars. Audrey Hepburn als „Die Stil-Ikone“, Elizabeth Taylor als „Die Göttliche“, Doris Day als „Die Sauberfrau“ oder Romy Schneider als „Die Tragische“.

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„Herr Schlieck hat mir die Sammlung vorgestellt und mich neugierig gemacht“, sagt Dr. Sandra Hertel, Leiterin des Museums in Iserlohn. Sie verschaffte sich in Halver einen Überblick über die Sammlung und hat „daraus einen roten Faden entwickelt, um eine schöne runde Sache daraus zu machen.“ Die zeigt das Museum noch bis Ende Februar in einer Sonderausstellung.

Ruhm hat Zeiten überdauert

Die Ausstellung „widmet sich dem Ruhm dieser Ikonen, ihrer Mode und ihren Rollenbildern, Ob selbst gesteuert oder durch Medien oder Filme kolportiert: Jede im Rampenlicht stehende Schauspielerin war einem Typ zugeordnet und hatte ihre Rolle auch in der Öffentlichkeit zu spielen. Sex-Ikone, tyrannisches Biest oder die liebe Freundin von nebenan – kein Star ohne plakative Charakterzüge“, heißt es im Flyer des Museums.

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Die Kleidungstücke hat Dominik Schlieck bei Auktionen erworben. Das Setting im Museum wirkt extravagant neben der regulären Sammlung in der Iserlohner City. Die Museumsleiterin verweist darauf, dass es schon vorher Ausstellungen mit kulturgeschichtlichem Hintergrund gegeben habe.

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Sie setzt auf „eine gesunde Mischung“ und findet es „schön, manchmal über den Tellerrand zu schauen“. Dass Iserlohn eine große Kino-Szene hatte, spielte ihr dabei in die Karten. Für Cineasten hat der Ruhm die Stars überdauert. Die Ausstellung habe auch junge Leute und Modeinteressierte ins Museum gelockt.

Berühmte Verwandtschaft: Ruth Leuwerik

Dominik Schlieck freut sich, dass sein Hobby ankommt. Seit seinem sechsten Lebensjahr interessiert er sich für die Diven. Ruth Leuwerik, bis in 1960-er ein Star des deutschen Films, war eine Cousine seiner Oma. Ihre Erzählungen von Bambi-Verleihungen oder Begegnungen mit Berühmtheiten wie der kürzlich verstorbenen Gina Lollobrigida oder mit Sophia Loren weckten das Interesse des Halveraners für die Branche. Die beiden „italienischen Filmgöttinnen“ traf Dominik Schlieck später in den Hamburger Luxus-Herbergen Hotel Atlantik, wo Udo Lindenberg Dauergast ist, und Vierjahreszeiten. Stolz holt der Halveraner die Fotos vom Vertiko, die ihn mit den beiden Stars zeigen.

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In den 1980-er Jahren „boomten die Filmbörsen“, blickt Dominik Schlieck zurück. Für den Sammler eine wichtige Quelle, seinen Fundus zu ergänzen. Plakate, Filmbücher kamen hinzu. 2011, nach dem Tod von Elisabeth Taylor, auch Roben. „Die Kinder haben alles zu Geld gemacht, Schmuck, Kleidung“, erinnert er sich. Bei einer Online-Versteigerung am letzten Auktionstag kam er noch zum Zug, konnte Kleidung und Drehbücher ergattern.

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Bei M. Monroe musste Dominik Schlieck passen

Beim Nachlass von Marilyn Monroe musste er passen. „Die Robe lag im sechsstelligen Bereich. Das konnte ich nicht kaufen“, sieht er auch Grenzen. In Köln ersteigerte er eine Pelzjacke von Romy Schneider. Bevor er mitbietet, wälzt er die Kataloge von Auktionshäusern, schaut, was infrage kommen könnte, prüft, ob es auch Fotos dazu gibt, die die Authentizität untermauern. „Sonst könnte es ja auch eine Bluse von Tante Berta sein“, betont er.

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Exponate des  Halveraners haben schon Ausstellungen im Deutschen Filmmuseum in Berlin und in Bad Pyrmont ergänzt. Der Fundus ist riesig und füllt eine eigene Wohnung. Sein akribisches Hobby schätzte auch Ruth Leuwerik. „Meinem phänomenalen Sammler und besten Archivar und lieben Freund“ schrieb sie ihm 2006, bereits 82 Jahre alt, als Widmung ins Fotoalbum. Das Star-System mit den Diven ist weggebrochen. Aber durch die Wohnung des Halveraners strömt noch ein Hauch von Hollywood. Für Dominik Schlieck eine Welt, die ihn immer noch fasziniert, eine Umgebung, in der er „gerne abchillt“.

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