Lüdenscheid. Die Entsorgung von Leichtverpackungen wie etwa Joghurtbechern, Milchtüten und Plastikfolie wird zum Jahreswechsel umgestellt: Die Gelbe Tonne ersetzt ab dem 1. Januar 2023 die Gelben Säcke. Weil der gewünschte Rhythmus von 14 Tagen schwer und gerichtlich voraussichtlich nicht fristgerecht durchzusetzen ist, werden die Tonnen alle vier Wochen geleert. Das hat der Rat der Stadt Lüdenscheid am Montag, 7. Februar, einstimmig (zwei Enthaltungen) beschlossen.
Im Juni 2021 hatten sich die Ratsvertreter auf eine 14-tägige Abfallentsorgung für die Gelben Tonnen verständigt. Wie erwartet, gestalteten sich die Verhandlungen mit den Dualen Systemen, den Systembetreibern für die Entsorgung, jedoch als kompliziert. Diese ließen sich aus wirtschaftlichen Gründen lediglich auf eine alle vier Wochen erfolgende Leerung der Tonnen ein, heißt es in der entsprechenden Sitzungsvorlage.
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Zwar habe der Stadtreinigungs-, Transport- und Baubetrieb Lüdenscheid (STL) von einem Fachanwalt prüfen lassen, ob sich der gewünschte 14-tägige Abfuhr-Rhythmus juristisch einfordern lasse. Die Antwort: vermutlich ja. Allerdings würde die gerichtliche Klärung mehr Zeit in Anspruch nehmen – und damit die Frist zur Einigung verstreichen. In diesem Falle müsste es drei weitere Jahre beim jetzigen Entsorgungsmodell mit den Gelben Säcken bleiben, also bis einschließlich 2025.
STL: Gelbe Tonnen werden automatisch vor dem Jahresende ausgeliefert
Das allerdings ist für die Stadtverwaltung laut Sitzungsvorlage aus drei Gründen keine Option. Zum einen haben sich bei einer Bürgerumfrage 63 Prozent der Teilnehmenden für die Einführung der Gelben Tonne ausgesprochen – und damit eine deutliche Mehrheit. Zum anderen lassen sich mit diesem Entsorgungssystem auf drei Jahre gerechnet rund 7,5 Millionen gelbe Plastiksäcke einsparen. Darüber hinaus bedeute eine Leerung der Behälter alle vier Wochen deutlich weniger Umweltverschmutzung und sei damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz.
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Hinzu kommt, dass die Anschaffung der Gelben Tonnen für alle Lüdenscheider Haushalte eine „durchaus gewaltige Aufgabe“ sei, die mit einiger Vorlaufzeit geplant und in Angriff genommen werden müsse, erklärt der stellvertretende STL-Chef Andreas Fritz. Die neuen Behälter sollen im Herbst bei dem Entsorgungsbetrieb eingehen. Die kostenlose Bereitstellung und Auslieferung an alle Haushalte soll dann automatisch und bis zum Jahresende erfolgen, verspricht Fritz.
Fassungsvermögen von 240 und 1100 Litern
Überwiegend sollen Haushalte mit 240-Liter-Tonnen ausgestattet werden. Für Mehrfamilienhäuser sind Behälter mit einem Fassungsvermögen von 1100 Litern vorgesehen. Sollte sich ein abweichender Bedarf ergeben, will der STL in Einzelfällen Lösungen mit dem jeweiligen Haushalt finden.
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