Anfang August hat das Tiefbauunternehmen Jolk aus Ense in einem Forstgebiet im Ortsteil Baunscheidt mit den Arbeiten zum Wiederaufbau des vorhandenen Weges begonnen, der hinunter ins Mäckinger Bachtal führt und in der Nähe des Hagener Freilichtmuseums endet. „Insgesamt sprechen wir von einer 9,7 Kilometer langen Strecke, die saniert wird“, sagt Manuel Espey, der beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW für die Planung und Koordination des Wiederaufbaus der durch Hochwasser und Starkregen geschädigten Waldwege im Regionalforstamt Ruhrgebiet zuständig ist. Diese knapp zehn Kilometer wurden in zwei Projekte – ‚Nord‘ und ‚Süd‘ – eingeteilt, da der betroffene Weg teils über Hagener Stadtgebiet verläuft: „Es macht keinen Sinn, direkt sämtliche zu Breckerfeld gehörenden Abschnitte zu sanieren, wenn diese direkt im Anschluss durch die Baumaßnahmen auf den Hagener Teilstücken durch Transport- und Bauahrzeuge stark beansprucht werden.“
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Auch Privatwege werden mitsaniert
Daher sei auch zunächst das Projekt ‚Nord‘ ausgeschrieben worden: „Das Auftragsvolumen für diesen ersten knapp fünf Kilometer langen Bauabschnitt liegt bei 150.000 Euro“, erläutert Joachim Fliß vom städtischen Bauamt. „Darin inkludiert sind nicht nur die städtischen Wegabschnitte, sondern auch jene, die in Privatbesitz sind.“ Denn das sei ja häufig die ‚Krux‘ im Wald: Es gebe kaum einen Weg, der rein in städtischem oder ausschließlich privatem Besitz sei. „Wir haben aber selbstverständlich alle Eigentümer im Vorfeld über die Maßnahme informiert“, betont Dieter Greßhöner von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) und damit als Vertreter der Waldeigentümer. Schmunzelnd ergänzt er: „Ganz davon abgesehen dürfte aber sicher niemand etwas dagegen haben, wenn sein ramponierter Waldweg mit öffentlichen Geldern wieder instand gesetzt wird.“
Zweifache Verdichtung
Wie der Weg im „nördlichsten Zipfel Breckerfelds“ – also dem Baunscheidter Wald – wieder aufbereitet wird, erklärt Thomas Jolk vom gleichnamigen Tiefbauunternehmen: „Weil die Organik der Wege beschädigt und die Bankette – also die Seitenränder – quasi komplett weggespült worden waren, haben wir Anfang August, also nach der Brutzeit, die noch vorhandene Trasse abgezogen und 15 bis 20 Zentimeter tief ausgefräst.“ Nach dem Wegfräsen wurde die alte Verschleißschicht wieder nivelliert und darauf eine neue Schotterschicht aufgetragen und verdichtet. „Diese bleibt nun vier Wochen liegen und wird dann nochmals verdichtet“, erläutert Jolk.
Ressourcen der Steinbrüche schonen
Er betont, dass dieses Verfahren seiner Erfahrung nach nicht nur effizient, sondern auch ressourcenschonend und damit zugleich kostensparend sei: Immerhin seien es etwa 300 bis 400 Kilogramm Schottersteine, die pro laufenden Meter Waldweg neu aufgetragen werden müssten: „Gemäß der gesetzlichen Vorschriften darf es sich dabei nicht um aufbereitetes Material wie zum Beispiel aus Hausabrissen handeln, es muss also neuer Schotter verwendet werden.“ Mit dem Procedere, das beim Wiederaufbau des Waldweges in Baunscheidt angewandt werde – ausfräsen und doppelt verdichten – lässt sich laut Thomas Jolk bis zu zwei Drittel neues Material einsparen: „Es schont also die Ressourcen in unseren Steinbrüchen.“
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