Wie lange das Gelände des ehemaligen Sägewerkes am Hammerkamp bereits brach liegt, konnte beim Ortstermin am Mittwoch, 16. November, nicht exakt bestimmt werden. Doch es dürfte eine sehr lange Zeit sein. Die FWG würde dem Wildwuchs auf der rund einen Hektar großen Fläche gerne ein Ende setzen und hat bereits eine Vorschlag zur zukünftigen Nutzung parat: die Ansiedlung von sogenannten Tiny Houses, die etwa von Studierenden bewohnt werden könnten oder anderen Menschen, die sich gerne in den typischerweise etwa 20 Quadratmeter großen Häusern eine alternative, naturverbundene Wohnsituation erschaffen würden.
[[ad-placeholder]]
Diese Idee stellten Peter Christian Schröder und Georg Würth von der FWG am vergangenen Mittwoch vor und zeigten sich überzeugt von der idealen Lage des Grundstückes für diesen Zweck.
Zum Start könnten dort etwa 15 der kleinen, eingeschränkt mobilen Häuschen aufgestellt werden. Für die Idee haben sie nach eigenen Angaben bereits überparteilichen Rückenwind bekommen: In ersten Gesprächen mit verschiedenen Fraktionen im Kiersper Rat sei der Vorschlag „wohlwollend aufgenommen worden“, so Schröder.
Allerdings wissen bisher weder Vertreter der Stadt Kierspe, noch der bisherige Eigentümer des Grundstückes offiziell von dem Vorschlag. Die FWG geht aber davon aus, dass das Evangelische Johanneswerk, das noch immer im Besitz der Fläche sein dürfte, derzeit froh über ein sinnvolles Nutzungskonzept wäre. Schließlich hatte man dort das Grundstück mal vorgehalten, um es für den Bau weiterer Einrichtungen für Behinderte zu nutzen. Derartige Pläne wurden dort aber nie verwirklicht.
[[ad-placeholder]]
Ein Grund dafür war auch, dass die nach Jahrzehnten zugewucherte Fläche für den Bau der Umgehungsstraße B54n relevant sein könnte. Das Thema ist aber seit Kurzem vom Tisch. Der „Lausebergaufstieg“ ist laut Schröder bei den möglichen Streckenführungen aus dem Rennen. Deshalb sei nun der richtige Zeitpunkt, um eine sinnvolle Nutzung anzuregen.
Tatsächlich erfreuen sich die aus Holz gebauten „Tiny Houses“ wachsender Beliebtheit und werden in Zukunft auch aus ökologischen und ökonomischen Aspekten zunehmend interessanter. Und das noch nicht mal unbedingt als Feriendomizil, sondern als kompaktes, dennoch vollwertiges Wohndomizil. Schröder und Würth verweisen auf die Bahn-Anbindung nach Gummersbach oder Lüdenscheid, wodurch der Standort vor allem für Studierende der dortigen Fachhochschulen interessant sein könnte.
Bis die ersten der hölzernen Mini-Häuser am Hammerkamp angesiedelt werden könnten, dürfte nach Ansicht der beiden FWG-Vertreter noch viel Wasser durch die nahegelegene Volme fließen. Die größten Herausforderungen sehen sie weniger in den praktischen Aspekten, als in verwaltungs- und baurechtlichen Fragen.
[[ad-placeholder]]
Derzeit ist völlig offen, ob es sich bei der Fläche um Bauland handelt, welchen Wert das Areal überhaupt hat und wer Träger eines solchen Projektes sein könnte. Zwar könnte es unkompliziert sein und schnell realisiert werden, wenn der bisherige Besitzer sich für die Idee begeistern und es in Eigenregie übernähme – sofern es genehmigungsfähig sei. Doch damit rechnet man innerhalb der FWG nicht.
Vermutlich dürften auch diejenigen aufhorchen, die auf der Suche nach Grund und Boden für die Verwirklichung des Eigenheimtraumes sind. Zwar schwächt der Bauboom infolge der aktuellen wirtschaftlichen Situation derzeit ab, doch für ein Dutzend Grundstücke für Einfamilienhäuser dürften sich schnell Interessenten finden.
Doch genau dieses Szenario will Georg Würth nicht: Er sieht in den typischen Tiny-House-Bewohnern Radfahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmitteln. Kurzum: Genau die Menschen, die die Verkehrssituation am Hammerkamp nicht noch weiter belasten. Der Vorschlag der Freien Wähler hat sicher Potential.
[[ad-placeholder]]