Kierspe. Am 12. Januar 2012 fand die Gründerversammlung der Kinderfeuerwehr Kierspe statt. Erstmals im Märkischen Kreis konnten Kinder zwischen sechs und zehn Jahren Einblicke in die Feuerwehr erhalten und selbst aktiv werden. Die Anfrage war zu Beginn groß: 42 Kinder gehörten zu den „Löschzwergen“, wie sich die Gruppe selbst nannte. Heute sind es mit 29 (12 Mädchen und 17 Jungen) gerade soviel, dass man den Kindern in der Betreuung auch gerecht werden kann.
Seinerzeit hatte sich Georg Würth für eine Kinderfeuerwehr stark gemacht, denn eine Jugendfeuerwehr (für 10 – 18-Jährige) gab es bereits seit 1968. Warum nicht schon kleinere Kinder für die Feuerwehr begeistern, bevor man sie an andere Vereine verliert?
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Im Alter von 17 Jahren können die Jugendlichen dann bei entsprechender Eignung schon in den aktiven Dienst eintreten. Und tatsächlich: in der Kiersper Feuerwehr gibt es mit Emmely Grau und Celine Stegmann sowie mit Lukas Hedfeld und Phil Peckhaus Kandidaten, die sowohl die Kinder- als auch die Jugendfeuerwehr durchlaufen haben und im nächsten Jahr in den aktiven Dienst übernommen werden können.
Mit einer feuertechnischen Prüfung kann man das Abzeichen „Kinderflamme“ ergattern. Natürlich werden die Kinder von den Betreuern bzw. Zugführern Claudia Grau und Mike Söhl zunächst spielerisch an die Aufgaben einer Brandwehr herangeführt.
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Eigentlich wollte man das 10-jährige Jubiläum feiern, doch die Corona-Pandemie hat bislang einen Strich durch die Rechnung gemacht. Man hofft, im Sommer ein entsprechendes Fest veranstalten zu können, zumal schon keine Weihnachtsfeier möglich war und auch Ausflüge verschoben werden mussten.
Alle 14 Tage (freitags von 17 – 18.30 Uhr) treffen sich die Löschzwerge zu ihrem Dienst im Gerätehaus des Löschzuges 2. Auf dem Dienstplan: Zunächst wird die in Kindergärten stattfindende Brandschutzerziehung aufgefrischt, dann gibt es sportliche Veranstaltungen, Spiele, Erlebnistage (etwa Besuch im Zoo u.ä.) sowie feuerwehrtechnische Ausbildungen.
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Außerdem ist eine mehrtägige Kinderfreizeit alle zwei Jahre ein fester Bestandteil des Dienstplans. Wichtig sei es, so Zugführer Mike Söhl, „neben Fitnesstraining und Bastelarbeiten den Kindern auch soziale Aufgaben zu stellen. Damit wird der Teamgeist und die Kameradschaft gestärkt.“ Denn ohne sie, sei die Feuerwehrarbeit nur schwer möglich. „Eine tolle Aktion war ein Spielenachmittag im Altenheim“, erzählt Mike Söhl. „Das ist sehr gut angekommen, hat allerdings bislang nur einmal stattgefunden, da Corona weitere Nachmittage verhindert hat.“
Seit 2018 verfügt die Kinder- und Jugendfeuerwehr über ein eigenes Auto – einen VW-Bully – der vom Land finanziert wurde. Wehrleiter Mike Budde betont: „Die Löschzwerge sind fester Bestandteil der Gesamtfeuerwehr. Ziel ist es natürlich, die Kinder und Jugendlichen an die Wehr zu binden und ihnen damit den Übergang in den aktiven Dienst zu erleichtern.“
2012 hatte der damalige Wehrleiter Georg Würth in seiner Gründungs-Laudatio gewünscht, dass „die schlagfertige Feuerwehr keine Nachwuchsprobleme“ haben werde. Dies ist gelungen!
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