„Er ist ein Urgestein, einer, der über Jahrzehnte das Profil unserer Stadtverwaltung mitgestaltet hat und die Geschicke unserer Stadt an ganz entscheidenden Stellen mitprägte“, so fasste Jan Nesselrath als Bürgermeister in kurzen Worten zusammen, was die Arbeit des scheidenden Fachbereichsleiter Bürgerservice, Heinz-Gerd Maikranz, ausmachte. Denn heute war endgültig der Tag des Abschieds gekommen: Der 65jährige ging, nachdem er bereits einige Wochen im angesammelten Urlaub erste Erfahrungen als „Privatier“ sammeln konnte, zum letzten Mal als Mitarbeiter der Stadt Meinerzhagen durch die Räumlichkeiten des Rathauses und seines Büros im Rathausgebäude 2. Man erkennt es auf den ersten Blick: So sehr er sich auf den neuen Lebensabschnitt freut, so sehr ist er auch mit dieser Umgebung verbunden. Wer ihn in den vergangenen Jahren dort zu einem Termin besuchte, den holte er gerne bereits an der nussholzbraunen Treppe ab und wies auf die Verzierungen hin – und man merkte: Heinz-Gerd Maikranz liebte dieses Haus und seine Arbeit. Und wie das Gebäude, so war auch sein Arbeitsstil. Verlässlich, auf festen Fundamenten ruhend, erfahren, aber auch immer für eine Überraschung gut, mit Blick auf die Details.
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Und so verabschiedete sich heute die Mannschaft der Fachbereichs- und Fachdienstleitungen der Stadt gemeinsam mit dem Bürgermeister mit einem weinenden Auge von ihrem langjährigen Kollegen. Auch frühere Wegbegleiter waren gekommen, um gemeinsam auf das neue Leben im Ruhestand und die gemeinsamen Jahre anzustoßen. „Langweilig ist es nie geworden – im Gegenteil hätten wir uns hier und da vielleicht ein bisschen mehr Ruhe gewünscht“, so Bürgermeister Jan Nesselrath bei der Verabschiedung. So habe Heinz-Gerd Maikranz sich nicht nur mit der Entwicklung mittel- und langfristiger Themen befasst. „Er hatte ein offenes Ohr für die Belange der Bürgerinnen und Bürger. Und er hat dafür gesorgt, dass unsere Stadt sich im positiven Sinne weiterentwickelt.“ In seinen Worten ging Jan Nesselrath auch auf die vielen unerwarteten Themen, manchmal auch Krisen ein, die gerade der Fachbereich Bürgerservice in den vergangenen Jahren zu stemmen hatte. Vom Umbau der Schullandschaft, die sich in den 90ern und insbesondere auch in den letzten Jahren mit offenem Ganztag und neuen inhaltlichen Modellen vollzog, über die Flüchtlingskrise von 2015 bis hin zum Thema Corona: Das Team „FB2“ hatte in den letzten Jahren neben dem Tagesgeschäft selten eine Phase, in der es „normal“ zuging. „Aber so ist das halt bei uns“, lacht Heinz-Gerd Maikranz, „und wir haben immer alles gegeben, um diesen Herausforderungen mit Sachkenntnis, mit Klarheit, aber auch vor allem mit Nähe zu den Menschen zu begegnen.“
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Besonders am Herzen lagen ihm dabei die Bereiche Schule, Kultur und Sport, die über viele Jahre sein wesentliches Betätigungsfeld waren, bevor er im Jahr 2015 als Fachbereichsleiter auch für die Themen Soziales und Ordnung die Verantwortung übernahm. Besonders erinnert er sich dabei an die Einweihung des neuen Kunstrasenspielfelds im Stadion durch den RSV, dem er als Fußballfan immer sehr verbunden war. „Was die Vereine und Ehrenamtlichen hier in Meinerzhagen für die Menschen auf die Beine stellen, ist ganz außerordentlich“, weiß er aus eigener Erfahrung ganz genau. In der Folge waren es noch viele weitere Themen, die, je tiefer die Wurzeln des gebürtigen Gießeners nach seinem Umzug nach Meinerzhagen vor nun ebenfalls fast 34 Jahren schlugen, in der Zusammenarbeit ihre Wirkung zeigten. Die war überhaupt ein Kernthema in Heinz-Gerd Maikranz´ Arbeit und Grundeinstellung: „Was wir hier tun, das machen wir für und mit den Bürgerinnen und Bürgern. Das ist ein Privileg, und das darf man nie außer Acht lassen.“
Und so verabschiedete sich das Team der Stadtverwaltung heute mit einem wehmütigen Blick von ihrem Kollegen, der „mit Fachkompetenz, Flexibilität, Empathie und Verantwortungsbewusstsein die vielen inhaltlichen Facetten angenommen und dabei auch immer die Menschen mit ihren Sorgen und Bedürfnissen mitgenommen hat.“ Seine Nachfolge tritt zum 1. September der Kollege Frank Markus an, der ebenfalls seit vielen Jahren in der Stadtverwaltung im Fachbereich Technischer Service beheimatet war. „Wir alle danken Heinz-Gerd Maikranz für die vielen Jahre, die er dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger gewidmet hat, und wünschen ihm Glück, Gesundheit und das Beste für alles, was nun vor ihm liegt.“.
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Heinz-Gerd Maikranz, Jahrgang 1956, begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Bauzeichner. Damals zeichnete sich in keiner Weise ab, wohin ihn seine Reise einmal bringen würde, denn mit Ableistung der Wehrpflicht eröffnete sich ein neuer beruflicher Weg als Radarflugmeldemeister im Radarführungsdienst. In diese Zeit fielen auch die Hochzeit mit seiner Frau Bettina und die Familiengründung – heute sind die Maikranz´ bereits glückliche Großeltern. Im Jahr 1986 schloss sich die dritte berufliche Station an; Heinz-Gerd Maikranz ging zur Stadt Lüdenscheid, wo er Erhard Pierlings, seinerzeit dort Rechtsamtsleiter, später dann Stadtdirektor und Bürgermeister in Meinerzhagen, kennenlernte und schließlich, nach erfolgreicher Beendigung seiner Weiterbildung zum Diplomverwaltungswirt, Leben und Arbeiten nach Meinerzhagen verlegte.
Seit 1990 war er bei der Stadtverwaltung, zunächst im Sozialamt und dann, bereits seit Anfang 1992, im Amt für Schulverwaltung, Kultur und Sport: Als stellvertretender Amtsleiter war er bei seinen künftigen Herzensthemen angekommen, die sein berufliches Leben und sicher auch viele Stunden im privaten Bereich von nun an prägten. „Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte“, resümiert Heinz-Gerd Maikranz, „ und so schließt sich der Kreis nach vielen Jahren. Ich habe Veränderungen erlebt und ich durfte im Laufe der Zeit mit vielen großartigen Menschen, klugen Köpfen, Jungen und Älteren zusammenarbeiten. Ich kenne sehr viele Meinerzhagenerinnen und Meinerzhagener aus diesen Jahren, und nun freue ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt, in dem ich wieder eine neue Perspektive einnehmen darf.“ Auf dem Rad, im Garten, in der Stadt wird man das Ehepaar Maikranz sicherlich also auch in Zukunft des Öfteren in den städtischen Gefilden antreffen. Wir freuen uns darauf!
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