Erst Playmobil – dann 15-Tonner

Die Drehleiter ist das schwerste Feuerwehrfahrzeug, das in Nachrodt-Wiblingwerde zum Einsatz kommt. 15 Tonnen wiegt der Wagen, der mit jeder Menge Technik gespickt ist. Was sich hinter welchem Knopf verbirgt, wie die Drehleiter sicher positioniert wird und wie sie im Einsatz Leben retten kann, lernen derzeit neun Männer aus der Freiwilligen Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde. Sie absolvieren seit Mittwoch eine Ausbildung zum Drehleitermaschinisten.

Die Drehleiter ist in Altena stationiert. Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit wird diese von beiden Kommunen genutzt. „Klassischer Weise kommt sie zum Beispiel bei Kaminbränden zum Einsatz oder auch bei Einsätzen in den Pflegeheimen oder an den Hochhäusern an der Kampstraße“ erklärt Feuerwehrchef Mark Wille.

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In der Regel sei es so, dass die Leiter von einem Fahrer der hauptamtlichen Wache nach Nachrodt zum Einsatz gebracht werde. Meist sitze dieser dann auch unten und bediene die Leiter. Dennoch sei es wichtig, dass auch die Nachrodt-Wiblingwerder diese Kompetenzen haben. „Es kam auch schon vor, dass die Leiter hier war und wir sie nach Altena zum Einsatz gebracht haben“, sagt Mark Wille.

Wenn die neun Männer ihre Ausbildung abgeschlossen haben, können etwa 20 Mitglieder der Nachrodt-Wiblingwerder Feuerwehr die Drehleiter zu bedienen. „Das klingt viel. Aber wir haben keine hauptamtliche Wache. Das heißt, wir können nicht davon ausgehen, dass im Ernstfall immer alle sofort verfügbar sind. Vielleicht sind einige arbeiten oder im Urlaub“, erklärt Wille.

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Insgesamt 45 Stunden dauert die Ausbildung und endet mit einer Prüfung. In der müssen die angehenden „Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge“, wie es korrekt heißt, zeigen, dass sie wissen, wie sie beispielsweise die Drehleiter sicher positionieren. Sie dürfe beispielsweise nicht zu abschüssig stehen. Maximal zehn Grad darf das Gefälle haben. „Beachtet man die Topografie unserer Gemeinde, ist das wirklich nicht viel. Da muss man schon aufpassen“, sagt Mark Wille. Für die Ausbildung ist übrigens nicht der Feuerwehrchef verantwortlich, sondern sein Stellvertreter Jens Klatt. Er gibt den Kameraden unter anderem auch Unterricht in Sachen Baurecht. Daraus leite sich nämlich ab, wo und wie man die Leiter am sichersten in Position bringen kann.

Bevor es an die echte Drehleiter geht, stand zunächst Theorie auf dem Lehrplan. – Foto: Machelett

Die Drehleiter aus Altena habe zudem noch eine Besonderheit. Sie verfüge über eine Art Knick. So könne sie auch über Hindernisse hinweg angelegt werden. Außerdem wird der Korb nicht nur für Löscheinsätze benötigt. „Man kann sich auch davon abseilen, beispielsweise, um eine Person aus einem Schacht zu retten. Oder aber auch eine Trage darauf befestigen, um einen Patienten zu bergen, wenn vielleicht das Treppenhaus zu eng ist“, erklärt der Feuerwehrchef. Die Feuerwehrmänner, die an der Schulung teilnehmen, kennen sich mit der Arbeit im Korb bereits aus und haben eine entsprechende Ausbildung für die Einsätze in luftiger Höhe. Nun lernen sie, wie sie die Drehleiter von unten steuern können. „Zudem sind alle ausgebildete Atemschutzträger. Denn wer an der Drehleiter arbeitet, kommt dem Rauch in der Regel nah“, betont Mark Wille.

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