Eröffnung der Ausstellung Timm Kregel

Am gestrigen Sonntag, 30. Januar, wurde die Ausstellung unter dem Motto "...wie ein schneller Schatten weicht..." von Timm Kregel in der Villa Wippermann in Anwesenheit des Künstlers eröffnet.

Halver. Jana Eilhardt, Kuratorin der Villa Wippermann, ist es in Zusammenarbeit mit Timm Kregel gelungen, eine faszinierende Ausstellung zu gestalten. Der Künstler zeigte sich von den Räumlichkeiten begeistert und gab vielen Besuchern – am Ende des Tages wurden 101 gezählt – bereitwillig Auskunft, erklärte seine Arbeiten und seine Arbeitsweise. Bereits am Samstag, 29. Januar, stand er für ein Interview mit LokalDirekt zur Verfügung.

Hier wurde schnell klar, dass Timm Kregel ein kreativer Künstler durch und durch ist. Denn mit einem unbändigen Enthusiasmus erzählte er – manchmal wild mit Armen und Händen gestikulierend – von seiner Kunst, würdigte Kollegen, berichtete bildhaft von der Faszination der Metallgießerei, die er erst spät für sich entdeckte. Ein Mensch, der seiner Berufung folgte und seinen Beruf liebt.

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Kregel, 1957 in Leipzig geboren, hatte zunächst Innenarchitektur an der Hochschule für Kunst und Design Halle, Burg Giebichenstein, studiert. Nach einem Intermezzo als Marionettenbauer am Puppentheater Halle, zog es Kregel erneut auf die Burg Giebichenstein – diesmal zum Studium der Malerei und Grafik. „Für die Ausbildung bin ich den Lehrern – allen voran Professor Frank Ruddigkeit, ein Mitglied der Leipziger Schule, – heute noch dankbar. Da wurde einem das Handwerk der Bildenden Künste von Grund auf beigebracht. Zeichnen, Modellieren usw.“, erklärt Kregel.

Timm Kregel vor seinem „Großen Seiltänzer“ – Holzschnitt auf Marmorpapier – Foto: Stephan Mertens

Nach seinem Studium von 1988 bis 1996 hatte er einen universitären Lehrauftrag für das Fach Grafik. Seit 1999 lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler und hat sich in einer alten Schule in Gorsleben bei Bad Frankenhausen im thüringischen Kyffhäuserkreis eingerichtet. Er stellte selbst aus, beteiligte sich an Ausstellungen, ist museal und öffentlich vertreten und wurde mit Stipendien und Preisen geehrt.

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Wie kommt ein Künstler aus Thüringen darauf, eine Ausstellung in Halver zu präsentieren? „Tatsächlcih wohnen schon seit vielen Jahren gute Freunde von mir hier im Ort. Da war es naheliegend hier eine Möglichkeit zu suchen“, sagt Kregel.

Timm Kregel begutachtet seine Ausstellung – Foto: Stephan Mertens

Und wie kommen die Ideen vor allem für die mit Aluminiumguss bearbeiteten Holzskulpturen zustande? „Bei einem Besuch in einer Metallgießerei war ich von der Arbeit fasziniert. Die Hitze, das geschmolzene Metal, der Funkenregen… Toll! Da war mir klar, dass ich so etwas auch ausprobieren möchte und entdeckte schließlich das Aluminium für meine Zwecke. Man könnte sagen: Eine Zäsur in meinem Werk. Das war 2008. Da hatte ich immerhin schon das 50. Lebensjahr überschritten. Was die Ideen anbelangt: Manchmal folgt dem Einen das Andere. Wie etwa bei meinem Werk „Die Wolke“. Da habe ich ein Stück Holz, das ich genau in der Form im Wald gefunden habe, mit Alu umgießen wollen. Beim Entfernen des Kühlsandes sah ich dann, dass das abgeflossene Aluminium im Sand eine ganz eigene Form gebildet hatte, die ich sofort mit einer Wolke assoziiert habe und so ergab sich ein etwas anderes Kunstwerk als zunächst gedacht.“

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Bei der Namensgebung seiner Werke lässt sich Timm Kregel auch gerne von der griechischen Mythologie oder von Dichtern wie Hegel und Goethe inspirieren. Besonders angetan hat es ihm das Werk „Das Schöne“ des aus Ägypten stammenden Philosophen Plotin, der vor 1700 Jahren den Neo-Platonismus begründete.

Zur Eröffnung in der Villa Wippermann – zum Glück spielte das Wetter mit und es herrschte am Sonntag eine Niederschlagspause – gab es auch frisch gegrillte Thüringer Bratwurst und Saalfelder Bier aus der Heimat des Künstlers. Alle waren bester Laune und zeigten sich höchst zufrieden. Auch die Augen des Künstlers glänzten – sind doch schon etliche seiner ausgestellten Kunstwerk verkauft worden.

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