Erinnerungen an den Fichtenwald – Ausstellung der Förderschule

„Entstammt“ heißt eine Ausstellung, die bis zum 3. Juni am Kreishaus Lüdenscheid zu sehen sein wird. Mit der Ausstellung wollen Kinder der Klasse O5 der Förderschule an der Höh auf das Fichtensterben im Märkischen Kreis aufmerksam machen.

Lüdenscheid. Wer derzeit auf die freie Natur blickt, sieht es sofort: Durch das großflächige Fichtensterben verschwindet vielerorts der Wald vor unseren Augen. Mit rasanter Geschwindigkeit fällen Harvester Baum um Baum. Übrig bleiben nackte Hänge und triste grau-braune Felder mit in Reih und Glied stehenden Baumstümpfen. In einigen Jahren werden hier zwar neue Bäume stehen, aber das Landschaftsbild ändert sich radikal – und damit auch ein Stück vertrauter Heimat. Kinder vermissen die Wälder nicht zuletzt als Spiel- und Lernort.

Die Ausstellung „Entstammt“ der Klasse O5 von der Schule an der Höh in Lüdenscheid möchte diesen Wandel sinnlich erlebbar machen und hat dafür sechs Baumstubben in der Nähe des Naturschutzzentrums des Märkischen Kreises ausgegraben. Mit ihrem Lehrer Mirko Wohlfahrt hat die Klasse Tonaufnahmen in den Wäldern gemacht, die über einen QR-Code abgespielt werden können. Vogelstimmen, Spechte, Regen, Kinderlachen oder Kettensägen sollen auf diese Weise den Lebenslauf der Bäume symbolisieren.

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Bei der Eröffnung der Ausstellung betonte Landrat Marco Voge: „Unsere Wälder bedeuten Heimat. Viele verbinden Kindheitserinnerungen oder schöne Momente mit ihnen und die Menschen im Märkischen Kreis haben eine emotionale Bindung zum heimischen Wald. Die Größe der Baumstümpfe und die akustischen Erinnerungen im Rahmen der Ausstellung erwecken diese Verbindungen zum Leben. Es ist eindrucksvoll, was die Schülerinnen und Schüler hier auf die Beine gestellt haben.“

Für den Ausstellungsort haben sich Mirko Wohlfahrt und der Kreis, in dessen Trägerschaft sich die Schule befindet, ganz bewusst entschieden. Auf der Parkplatzfläche vor der neuen Parkpalette des Kreishauses an der Heedfelder Straße sorgen die Baumstubben für einen großen Kontrast. „Niemand rechnet hier mit Fichtenstümpfen. Obwohl sie gerade in unseren Wäldern überall anzutreffen sind, beschäftigen wir uns kaum mit ihnen und dem zurzeit stattfindenden Wandel. An diesem Ort treten die Überreste der Bäume in den Mittelpunkt und laden die Menschen ein, einen Moment lang innezuhalten“, sagte Mirko Wohlfahrt.

Die Ausstellung kann bis zum 3. Juni 2022 besucht werden (Parkplatz zwischen der Parkpalette und der Bushaltestelle an der Heedfelder Straße).

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