Frei von Naturwissenschaften waren die fünf Projekt-Tage jedoch nicht – im Gegenteil: Was an der GSKI am vergangenen Samstag, 29. Oktober, den Gästen präsentiert wurde, zeigte anschaulich, wie man sich etwa Chemie oder Biologie im Alltag zu Nutze machen kann. Der Besucher war angesichts der zahlreichen, äußerst anschaulichen Darbietungen überfordert und konnte sich nur einzelne Werke der vielfältigen wie bunten Angebotspalette anschauen.
In manchen der zahlreichen Projektgruppen war die Redensart „am lebenden Beispiel“ wörtlich zu nehmen. Und nicht immer erschloss sich der Zusammenhang der Exponate auf den ersten Blick: Welchen gemeinsamen Nenner habe etwa Laborproben unter dem Mikroskop und Apfelsaft? Lehrerin Silke Jordan klärte auf und reichte dazu ein Stück leckeren, von Schülerhand selbstgebackenen Hefezopf. Und sogar der hatte einen Bezug zum Thema der Projektgruppe: denn hier ging es um Pilze – Hefe-Pilze, mit deren Hilfe Apfelsaft zu Most weiterverarbeitet werden kann oder für viele Backwaren verwendet wird. Passend zur Saison beschäftigten sich die Schüler auch mit Speisepilzen, vor allem mit der Frage, welche beim Sammeln im Wald besser stehengelassen werden.
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Die klassische Fotografie ist ein Betätigungsfeld, in dem sowohl die Chemie als auch die Physik – im wahrsten Sinne – sehr anschaulich dargestellt werden können. Während die Chemie im Digitalbild-Zeitalter kaum noch wahrgenommen wird, war sie in der analogen Fotografie, vor allem im Schwarzweiß-Segment, ein entscheidender Teil der Leidenschaft. Denn oft wurden belichtete Filme nicht im Großlabor entwickelt, sondern in der heimischen Dunkelkammer. Das lässt sich bei der Präsentation natürlich nicht machen. Doch Peter Hoberg und Christian Breidebach haben einen anderen Weg gefunden, um die Besucher der Ausstellung an der Arbeit der Schüler teilhaben zu lassen: Nicht in Farbe, aber „live“ wurde ein Film entwickelt. Der wurde zuvor in einem sogenannten Wechselsack umgespult und in eine Entwicklungsdose verfrachtet. Während der Film für die chemische Prozedur mit Entwickler und Fixierer vorbereitet wurde, konnten sich die Besucher mit einer ganzen Palette von Fotokameras der letzten Jahrzehnte beschäftigen. Anfassen ausdrücklich erlaubt, schwärmen auch!
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Auch im Klassenzimmer nebenan ging es um Bilder, allerdings um bewegte. In der Gruppe von Dilara Barcain und Jan Wruck hatten die Schüler Kurzfilme von maximal fünf Minuten gedreht, die an diesem Nachmittag dem staunenden Publikum gezeigt wurden. Wieviel Arbeit in dieser Länge stecken, weiß jeder, der sich mal selbst mit einem Filmprojekt beschäftigt hat. Deshalb sieht Lehrer Wruck abseits der Medienpädagogik viele weitere positive Impulse in der Gruppe, denn ein Filmdreh ist Teamarbeit. „Hier machen die Schüler wertvolle Erfahrungen, die wichtig für das spätere Berufsleben sind“, erklärt der Pädagoge. Schließlich müsse man auch immer mal mit schwierigen Leuten zusammenarbeiten. Gerade bei einem Filmprojekt mit vielen kreativen Mitwirkenden sei Teamgeist gefragt. Schließlich wurden Ideen, Kameraperspektiven und vieles mehr von den Schülern entwickelt. Am Ende kamen dabei sehenswerte Ergebnisse heraus: Eine Satire auf Nachrichtenfilme, ein Horror-Streifen, Comedy, aber auch ein Werk über das Thema „Freundschaft“.
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Auch Nikolas Brendebach konnte in der von ihm und Tim Vossen geleiteten Gruppe für Songwriting & Recording seine künstlerischen Ambitionen ausleben. „Musikprodution“ hat in vielerlei Hinsicht Ähnlichkeiten mit einem Filmprojekt. Auch hier mussten die Mädchen und Jungs ihren Anteil zu einem Gesamtprojekt leisten und lernten zunächst, wieviel Arbeit darin steckt.











In dieser Gruppe konnten sich die Beteiligten ebenfalls über vorzeigbare Ergebnisse freuen. Brendebach hatte auch Teilnehmer im Visier, von denen er ahnte, dass musikalisches Talent in ihnen schlummert und die auch den nötigen Fleiß an den Tag legen, um ihre Fähigkeiten zu nutzen. Ein Duett war ihm aufgefallen, dass sehr intensiv am eigenen Projekt arbeitete und vor lauter Begeisterung fast die Schulzeiten vergaß.
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Es gab insgesamt knapp zwei Dutzend Gruppen, in denen sich die Schülern praxisnah in verschiedensten Themengebieten „austoben“ konnten. Die zahlreichen Besucher – oft Angehörige der Kids und nicht selten selbst ehemalige GSKI-Schüler – hatten kaum eine Chance, alle Angebote wahrzunehmen und angemessen zu würdigen. Handwerkliche, kreative Arbeiten hatten einen erheblichen Anteil und manche Schüler kümmerten sich beim Waffelbacken & Kuchenverkauf um das leibliche Wohl der Gäste. Für die Schüler aller Jahrgänge war auch diese Projektwoche lehrreich und spannend. Die drei Stunden der Präsentation vergingen wie im Flug. Um 17.43 Uhr wurde vor dem Haupteingang die letzte Bratwurst verkauft und inzwischen ist der Schulalltag wieder in den Klassen eingekehrt. Die neuen Erfahrungen – wie der Spaß, den man beim altmodischen Pressen von Apfelsaft haben kann – werden sicher lange in Erinnerung bleiben.
Traditionell ist die Werkschau zwar um 18 Uhr beendet, doch ein anschließender Programmpunkt gehört fest zum Programm: Beim Musiktheater im Pädagogischen Zentrum standen zahlreiche Akteure auf der Bühne und begeisterten mit ihrer Aufführung das Publikum.
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