Entlastung im Pflegealltag

Rund um die Pflege älterer Menschen und Entlastung von pflegenden Angehörigen informieren und unterstützen die Pflegeberaterinnen des Märkischen Kreises. Dafür bieten sie Sprechstunden vor Ort und Hausbesuche an.

Märkischer Kreis. „Pflegepersonen müssen sich jederzeit den Anforderungen der Pflege eines Angehörigen gewachsen fühlen. Deshalb sollten Möglichkeiten für einen möglichst ruhigen und ausgeglichenen Alltag in den Tagesablauf integriert werden“, betont Lucia Genau von der Pflegeberatung des Märkischen Kreises.

Aus Beratungen weiß sie: die Übernahme der Pflege eines Angehörigen verändert häufig das Leben. „Oft kommt es zur Überlastung der Pflegeperson. Gründe sind zum Beispiel Stress durch die körperliche und seelische Anspannung. Auch das Pendeln zwischen Familie und Beruf erschwert den gewohnten Tagesablauf“, so Genau. Weitere Folgen: Vereinsamung, veränderte Rollenverhältnisnisse und eine zusätzliche Verantwortung, die Kraft benötigt.

Möglichkeiten zum Entspannen und Austausch

Als Gegenpol zum Pflegealltag rät Lucia Genau deshalb „zu einem Mix aus Momenten, die für Entspannung sorgen: die Lieblingsmusik hören, Sport machen oder Lesen. Auch ein Austausch mit pflegeerfahrenen Personen kann hilfreich sein. In Gesprächen zeigt sich oft: Mit der Situation ist man nicht allein“. Regelmäßige Treffen mit Familie und Freunden sollten trotz der zusätzlichen Belastung in den Alltag integriert bleiben. Anderer Tipp von Pflegeberaterin Lucia Genau: „Probleme von der Seele schreiben, zum Beispiel in einem Tagebuch.“

Auch außerhäusliche Hilfsangebote können entlastend wirken. „Es gibt zum Beispiel die Seelsorge durch die Kirche und Gemeinde oder Gesprächskreise für pflegende Angehörige. Weitere ehrenamtliche Angebote vor Ort wie Demenzgruppen können neue Perspektiven aufzeigen.“ Zusätzlich weist Pflegeberaterin Lucia Genau auf Bücher und Broschüren mit Tipps zur seelischen Entlastung hin. Infos unter www.pflegewegweiser-nrw.de/pflegeberatung.

Eine besondere Auszeit von der Pflege bieten Kuren. Genau: „Es gibt speziell auf pflegende Angehörige zugeschnittene Kurangebote. Die können von der Pflegeperson allein oder auch zusammen mit der pflegebedürftigen Person in Anspruch genommen werden.“ Infos gibt es unter www.kuren-fuer-pflegende-angehoerige.de. Eine Möglichkeit, um als Pflegeperson abzuschalten, neue Energie zu tanken und sich mit anderen Pflegenden zu vernetzen.

Fremde Hilfen zulassen

„Wer sich überfordert oder überlastet fühlt, sollte fremde Hilfen zulassen“, so Genau. Anerkannte Haushalts- und Betreuungsdienste können eine Lösung sein. Kosten lassen sich durch den Entlastungsbetrag bei der Pflegekasse absetzen. „Auch Ambulante Pflegedienste unterstützen Pflegepersonen und Pflegebedürftige“, sagt Genau. Durch die Kombinations- und Sachleistung der Pflegekasse lassen sich entstehende Ausgaben erstatten.

„In der Regel ist es nicht mit einer einzigen Lösung getan. Es ist vielmehr eine Kombination aus verschiedenen Angeboten, die eine Entlastung erzielen. Hier muss jede Pflegeperson individuell schauen, was möglich und richtig ist“, fasst Genau zusammen.

Pflegeberaterinnen des Märkischen Kreises. Dafür bieten sie Sprechstunden vor Ort und Hausbesuche an. Der Schwerpunkt der Pflegeberatung liegt auf einer individuellen Beratung. Das heißt, es wird nach einer passenden und bedarfsgerechten Lösung geschaut. Dabei geht es um die Beschaffung von Hilfsmitteln oder wohnortnahe Versorgungs- und Betreuungsangebote genauso wie um Antragstellung und Leistungen der Pflegeversicherung. Die Pflegeberatung ist unabhängig, umfassend und kostenlos! Die Pflegeberatung ist telefonisch unter: 02352/966-7777 oder: pflegeberatung@maerkischer-kreis.de zu erreichen.