Einstimmiges Votum für Mahnmal am Kulturbahnhof

Die Geschichte der Familie Laubinger hat viele Halveraner berührt. In Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Halver soll nun ein Mahnmal errichtet werden.

Dass die CDU-Fraktion mit dem vorgelegten Haushaltsplan offenbar ihre Probleme hat, wurde bereits im ersten Fachausschuss in diesem Jahr deutlich. Mit Enthaltungen zu Beschlussvorschlägen möchten sie der Verwaltung verdeutlichen, dass sie dem Entwurf in dieser Form derzeit nicht zustimmen kann.

Als die CDU-Vertreter am Donnerstagabend, 2. Februar, im Kulturausschuss aber über die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus in Halver abstimmten und sich dem einmal mehr enthalten wollten, ernteten sie von ihren Gremiumskollegen Kopfschütteln. Die Ablehnung einer solch wichtigen Gedenkstätte sei „nicht akzeptabel“. Kristian Hamm (UWG): „An dieser Stelle geht es in erster Linie nicht um den Haushalt, sondern darum, ein Zeichen zu setzen, das uns allen wichtig sein sollte. Den Haushalt könnt ihr dann ja immer noch ablehnen. So eine enorm wichtige Sache aber nicht.“

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Auch wenn Andreas Wolter (CDU) erst stoisch am CDU-Standpunkt festhalten wollte: Zum Schluss überzeugten ihn und seine Fraktionskollegen Robin Kaulfuß und Angelika Goecke-Henneberg doch die Argumente aus den Reihen von Politik und Verwaltung. Es sei „ein gutes Zeichen“ (Simon Thienel) und „freue mich sehr“ (Kristian Hamm), waren die Reaktionen auf einen dann doch einstimmigen Beschlussvorschlag in Richtung Rat.

Das, was das Gremium beschlossen hatte, fügte sich an die bereits in Halver stattgefundenen Veranstaltungen und politischen Diskussionen an. Zuletzt hatte Ricardo Laubinger, Vorsitzender der Sinti-Union Hessen, selbst anlässlich des Holocaust-Gedenktags am Freitag, 27. Januar, in der Aula der Humboldtschule vor rund dreihundert Schülern vom Leben seiner Familie berichtet.

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Laubinger hatte angeregt, in Halver ein Mahnmal beziehungsweise eine Gedenkstätte als Erinnerung an das Schicksal der Familie Laubinger zu errichten, die in den 1930er-Jahren in Halver lebte und von hier in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Zuletzt hatten sich die Fraktionen einstimmig dafür ausgesprochen, 25.000 Euro für ein Mahnmal im Haushalt vorzuhalten.

Mit dem Beschlussvorschlag von Donnerstagabend wurde das Vorhaben nun soweit konkretisiert, dass für die Ausgestaltung eines Mahnmals die Schulen in einen künstlerischen Wettbewerb treten können und Vorschläge unterbreiten. Als Standort ist weiterhin der Kulturbahnhof im Gespräch, protokolliert wurde allerdings die dringende Bitte von Matthias Clever (Grüne) und Kristian Hamm (UWG), den Standort in prominenter Lage vor, zumindest aber neben dem Kuba zu wählen; auf jeden Fall nicht dahinter.

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