Volmetal/Lüdenscheid. Elektromobilität ist auf dem Vormarsch – auch im Volmetal und in der Kreisstadt. Das zeigen nicht nur die Zahlen der Neuzulassungen bei den Automobilen (siehe Aufstellung im unteren Teil des Textes).
Auch Umweltschutzmanagerin Diane Novakovic aus Halver weiß: Immer mehr Menschen setzen auf E-Mobilität. Doch wer ein Hybrid- oder reines Elektroauto fährt, stellt sich automatisch die Frage nach einer raschen und möglichst unkomplizierten Auflademöglichkeit. Denn: Am Hausstrom braucht man Geduld, „mal eben aufladen“ ist da nicht drin.
Doch, wie sieht’s aus mit öffentlichen Ladestationen und Möglichkeiten, sein E-Auto möglichst unkompliziert wieder „voll“ zu kriegen? LokalDirekt macht den MK-E-Mobilitätscheck.
Diese öffentlichen Aufladestationen gibt’s in den Volmekommunen
In Halver stehen Nutzern von E-betriebenen Autos folgende öffentliche Ladestationen zur Verfügung:
Rathaus, Kulturbahnhof, WHS Oesterberg und an der Firma Dohrmann.
Die Säulen bieten die Möglichkeit, zwei Fahrzeuge gleichzeitig mit einer Leistung von jeweils bis zu 22 kW zu betanken. Weitere Säulen sind in Halver in Planung beziehungsweise in der Umsetzung, darunter eine Säule am Bahnhof Oberbrügge sowie am Lern- und Begegnungszentrum.
In Kierspe können Autofahrer ihr E- oder Hybridauto an der Gesamtschule, bei den Stadtwerken, am Autohaus Knabe und am Einkaufszentrum Wildenkuhlen laden. Auch dort sind weitere Ladesäulen in Planung. Zuletzt veröffentlichte die SPD-Fraktion der Stadt Kierspe einen Antrag, in dem sie die Verwaltung um einen zügigen Ausbau der E-Ladestationen im Stadtgebiet bat.
In der Nachbarstadt Meinerzhagen stehen öffentliche Ladesäulen am Rathaus-Parkplatz, am Parkplatz Lindenstraße, an der Jaeger-Tankstelle und am Kundenforum.
Nur eine Ladesäule gibt es derzeit in der Gemeinde Schalksmühle. Diese befindet sich am Bahnhof. Klimaschutzmanager Hadi Fleger sagte auf Anfrage von LokalDirekt, dass es im Zuge von Klimaschutzmaßnahmen im kommenden Jahr bei Bedarf auch zusätzliche Ladesäulen in Schalksmühle geben solle.
Spitzenreiter mit derzeit insgesamt acht Ladesäulen ist die Kreisstadt Lüdenscheid. Die Stationen stehen am Berufskolleg für Technik, am Kreishaus, bei den Stadtwerken Lüdenscheid, am Hauptbahnhof, am Rathausplatz, an der Kerksigstraße, am Parkhaus Corneliusstraße und an der Grabenstraße. Pressesprecherin Marit Schulte sagte auf LokalDirekt-Anfrage, im Rahmen eines noch zu erstellenden Konzeptes zur Ladeinfrastruktur solle der Ausbau in Lüdenscheid vorangebracht werden. Zudem heißt es aus der Kreisstadt, der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur gehe stetig, aber mit Augenmaß voran.
Überblick mithilfe von Online-Karten
Die Interseite lademap bietet ein Ladepunktverzeichnis von Ladesäulen. Auch der Märkische Kreis hält eine Karte zur Ladesäuleninfrastruktur mit öffentlichen Ladepunkten bereit. Im Vergleich aber fällt auf: Beide Karten unterscheiden sich zum Teil bei den Angaben der Stationen, nicht jede Karte führt jede Station gleichermaßen auf.
Strom fürs Auto gibt’s in den meisten Fällen nicht umsonst: An Ladesäulen im Volmetal können Nutzer per Kreditkarte bezahlen. Ladesäulen der Mark-E bieten zudem ein eigenes Ladesystem, die Drive-E-Card. Möglich ist die Bezahlung zudem per App oder QR-Code mit dem Smartphone.
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Die Stromtankstelle im eigenen Garten
Eine Dieseltankstelle im eigenen Garten lässt sich nur schwer realisieren. Wer aber einen elektrobetriebenen Wagen fährt, kann sich unter gewissen Voraussetzungen eine Ladestation auf dem eigenen Grundstück errichten. Für die sogenannte Wallbox gibt es derzeit lohnende Fördermöglichkeiten, weiß auch Klimaschutzmanagerin Diane Novakovic.
Die Förderbank KfW hat den Zuschuss für Wallboxen in privater Nutzung aufgrund der hohen Inanspruchnahme verlängert. Derzeit wird ein Ladepunkt mit 900 Euro bezuschusst. Zielgruppe sind laut kfw Eigentümer, Wohnungseigentümer-Gemeinschaften, Mieter und Vermieter von Wohneigentum (Privatpersonen, Wohnungsgenossenschaften). Gefördert werden der Einbau, der Netzanschluss und Installationsarbeiten (Erdarbeiten). Zur Bedingung macht die Förderbank, dass die Ladestation über eine Normalladeleistung von 11 kW verfügen muss. Mehr als 22 kW hingegen müssen gedrosselt werden. Der Strom für eine Wallbox muss zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommen und darf nur privat genutzten Stellplätzen zugänglich sein.
Diane Novakovic weiß aber auch: „Die Förder-Zusage ist befristet. Und viele Elektriker sind heillos ausgebucht und bieten den Einbau erst mit Wartezeiten von mehreren Monaten an. So kann es sein, dass man trotz Zusage keine Förderung bekommt, weil der Einbau zu spät erfolgt.“ Abhilfe könne in diesen Fällen eine Fristverlängerung schaffen.
Unternehmen können von Land und Bund profitieren
Unternehmen aus dem Märkischen Kreis gehen ebenfalls nicht leer aus, sollten sie Ladestationen auf dem Firmengelände errichten wollen. Unterschieden werden muss in diesem Fall aber: Wird die Anlage ausschließlich firmenintern genutzt oder soll sie darüber hinaus der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Licht ins Dunkel der Fördermöglichkeiten bringt die Seite Fördernavi der Energieagentur NRW. In diesem Zusammenhang weist Diane Novakovic auf das Programm progres.nrw hin, demzufolge die Anschaffungskosten der Ladeeinrichtung/en, die Ausgaben zur Schaffung des Netzanschlusses (z.B. Tiefbau), Fundament, Anfahrschutz, Beleuchtung, Wetterschutz, Elektroinstallation, Inbetriebnahme, Kennzeichnung und die Parkplatzmarkierung gefördert werden.
Die Klimaschutzmanagerin weiß zudem: „Das Land NRW fördert den Kauf und die Errichtung von Ladestationen mit bis zu 50 Prozent der Ausgaben. Es werden ausschließlich nicht-öffentliche Ladepunkte zum Beispiel für den Fuhrpark, für Mitarbeiter oder Mieter gefördert. Darüber hinaus fördert der Bund den Kauf und die Errichtung von öffentlich zugänglichen Ladepunkten mit bis zu 80 Prozent der Ausgaben.“
Anteil der E-Fahrzeuge steigt – wenn auch langsam
Dass ein Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte, verdeutlichen die Zahlen des Märkischen Kreises über die zugelassenen Fahrzeuge im Kreis. Demnach steigen mehr Bürger auf ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug um. Kaufentscheidend und dem vorangestellt, ist sich auch Diane Novakovic sicher, ist aber nicht zuletzt auch der flächendeckende Ausbau der Infrastruktur, nicht nur in den Ballungsgebieten.
Die Zahlen im Überblick
Klimaschutzmanager im MK – Ansprechpartner für Privatpersonen und Unternehmer
Halver Diane Novakovic Tel. 02353 / 73175
Schalksmühle Hadi Fleger Tel. 02355 / 84287
Kierspe Silja Hohmann Tel. 02359 / 661159
Lüdenscheid Lisa Flender Tel. 02351 / 171085
Meinerzhagen Stelle ausgeschrieben
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