Durchblick in der digitalen Welt

Das Digitalakademie-Team der Konrad-Adenauer-Stiftung ist zu Gast am AFG. Es geht um den richtigen Umgang mit Fake News, um Rechte und Pflichten im Netz, um Extremismusprävention und nicht zuletzt um politische Bildung.

Halver. Snapchat, Twitter, Instagram; tausende Meinungen, Videos und Fotos – zwischen Katzenvideos und politischer Meinungsmache verliert man schnell den digitalen Überblick. Wer sagt was und warum? Kann ich alles sagen und teilen und warum bekomme ich Beiträge angezeigt, die ich gar nicht abonniert habe? Die digitale Welt ist rasend schnell, professionell und stümperhaft zugleich. Gut, wenn man sich sicher darin bewegt, Begrifflichkeiten kennt und Gefahren einschätzen kann.
„Digitale Selbstorganisation“ nennt die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) das, was nach drei Tagen Bildungs-Akademie bei den Teilnehmern verankert sein soll. Oder anders: „Nur kritische Bürger sind mündige Bürger.“ So beschreibt Frank Windeck den Inhalt seines Auftrages, mit dem er und sein Trainer-Team Lehrer und Schüler unterrichtet.

Letztere stehen derzeit am Anne-Frank-Gymnasium (AFG) in Halver im Fokus – genauer gesagt die jungen Erwachsenen der Q1. An drei Tagen sollen sie lernen, den Durchblick in der digitalen Welt zu behalten und sich kritisch mit Inhalten auseinanderzusetzen. Unter dem Titel „Extrem im Netz – Gefahren erkennen und abwehren“ geht es um den richtigen Umgang mit Fake News, um Rechte und Pflichten im Netz, um Extremismusprävention und nicht zuletzt um politische Bildung. Das Ziel: Sich Fähigkeiten anzueignen, um medienkompetent die digitale Welt zu beschreiten und diese gewinnbringend einzusetzen.

Denn verteufeln, das wolle Frank Windeck das Netz sicherlich nicht; ganz im Gegenteil. Im Gespräch mit LokalDirekt macht der Referent der Digital-Akademie deutlich, er sei ein großer Fan digitaler Medien, speziell auch sozialer Netzwerke. „Wenn man einmal verstanden hat, wie das ganze System funktioniert, was ein Algorithmus ist und wie ich bei der Fülle der Nachrichten lerne zu differenzieren, ist all das ein großer Gewinn.“
Der „Digital Native“ – für Windeck eine Illusion. Er halte es für einen Trugschluss, Kindern und Jugendlichen mit dem Aushändigen eines Laptops oder Handys eine vermeintliche Nutzerkompetenz im Umgang mit Inhalten zu attestieren, nur weil sie von kleinauf im Dunstkreis digitaler Medien aufwüchsen. Die Technik müsse durch kluge Anwendung einen Mehrwert erfahren. „Internetwissen muss erlernt werden – von jedem“, ist sich Windeck sicher. Allerdings könnten sich seiner Erfahrung nach Kinder und Jugendliche deutlich schneller in Vorgänge hineinversetzen.

Frank Windeck, Referent und Koordinator der Digital-Akademie. -Foto: Kämper

[[ad-placeholder]]

Nach drei Tagen theoretischer und praktischer Workshop-Arbeit im Rahmen der Digital-Akademie durch die KAS möchte Windeck die Schüler kompetenter und kritischer entlassen. „Die Schüler hinterfragen mehr, sie verstehen soziale Medien besser, vor allem die Mechanik. Sie können Inhalte einem Realitätscheck unterziehen und sind sich extremer Meinungen bewusster“, erläutert der Journalist.

Paul Meurer, Schulleiter am AFG, hat schon seit geraumer Zeit den Erwerb digitaler Kompetenzen auf dem Stundenplan seiner Schüler verankert. Er weiß um die Wichtigkeit eines fundierten Umgangs mit der digitalen Welt und schafft Räume im schulischen Alltag, um Schülern und auch Lehrern in unterschiedlicher Form Fähigkeiten an die Hand zu geben. Die KAS war bereits zum zweiten Mal am AFG zu Gast.

[[ad-placeholder]]


Über die Digital-Akademie der KAS

Die Digital-Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung möchte Schülern und Lehrern helfen, den Durchblick in der digitalen Welt zu behalten. Bei den Schüler-Akademien geht es um den richtigen Umgang mit Fake News, um Rechte und Pflichten im Netz und Extremismusprävention. Hier wird nicht nur über soziale Medien gesprochen und deren Vor- und Nachteile diskutiert, die Schülerinnen und Schüler lernen darüber hinaus die Branche und die dahinterliegenden Mechanismen kennen und produzieren am Ende Inhalte für die verschiedenen Plattformen selbst.

Bei den Lehrer-Akademien werden neue kreative Möglichkeiten digitalen Lehrens und Lernens vorgestellt, über Coding im Unterricht bis zur Förderung sprachlicher Kreativität durch digitale Hilfsmittel. Ein weiterer Schwerpunkt sind auch hier die Aktivitäten von Extremisten. Das Angebot zeigt auf, mit welchen digitalen Methoden Extremisten junge Menschen beeinflussen und wie Lehrer damit umgehen können.

Die Schüler- und Lehrer-Akademien richten sich an alle Schulformen in ganz Deutschland. Für die Schulen sind die Akademien kostenlos.

[[ad-placeholder]]