Derzeit laufen die Haushaltsklausuren der Ratsfraktionen in Halver, in denen das von Bürgermeister Michael Brosch und Kämmerer Simon Thienel vorgestellte Zahlenwerk überprüft und beraten wird. Im Anschluss vorgenommene Änderungen werden ergänzt und ein aktualisierter Entwurf dem Ratsgremium zur Verabschiedung im Februar vorgelegt.
Schon bevor die Fraktionen in die detailreichen Haushaltsklausuren einstiegen, war Dr. Sabine Wallmann im Dezember (UWG) eine „Doppelbuchung“ in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro aufgefallen. Darüber sprach sie in der Ratssondersitzung am Dienstagabend, 17. Februar. Sie bat Kämmerer Simon Thienel, im Ratsinformationssystem eine Änderungsliste einzustellen, in der der falsch eingesetzte Betrag ausgewiesen und somit das korrigierte Haushaltsergebnis festgehalten wird. „Schließlich sollen wir im Februar einen Haushalt verabschieden“, mahnte sie. Es gebe viele Ratskollegen, die von dieser Doppelbuchung noch gar nichts wüssten. Sie selbst hatte nach eigener Angabe Thienel unmittelbar nach der Ratssitzung im Dezember auf den Fehler hingewiesen.
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Die geforderte Änderungsliste hatte Thienel bereits am darauffolgenden Mittwochvormittag elektronisch ausgehändigt, bestätigt er auf Anfrage von LokalDirekt. Wie es zu der Doppelbuchung von 1,5 Millionen Euro kam, erklärt er so: „Es hört sich dramatischer an, als es ist. Die Erträge aus den Gebühren waren doppelt drin. Ganz zum Schluss liegt es an den Verknüpfungen der Software.“ Es gebe, so Thienel, vereinfacht gesagt unterschiedliche Konten, auf die man die Erträge buchen kann. Im Rahmen der Berechnung habe die Software das „mal so oder mal so gebucht“. So kam es am Schluss zur Dopplung. „Da muss man höllisch aufpassen.“ Der Betrag sei von ihm sofort korrekturgebucht worden. „Jetzt passt das Ergebnis wieder.“
Die Summe von 1,54 Millionen Euro schlage sich aber nicht aufs Gesamtergebnis nieder, betont Thienel. Andere Aufwandsberechnungen seien ebenfalls korrigiert worden, sodass das zunächst vorgestellte Haushaltsergebnis von defizitären 383.046 Euro sich nicht um 1,5 Millionen Euro verschlechtere. „Das wäre dramatisch.“
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