Halver. Digitalisierung schafft Chancen, neue Möglichkeiten der Kommunikation, Vernetzung mit der ganzen Welt, neue Bildungsangebote und fordert zugleich einen verantwortungsbewussten Umgang. Den sollte jeder – in diesem Falle aber Schüler- am besten so früh es geht erlernen. Zugleich aber benötigen erlernte Kompetenzen einen Rahmen der Umsetzbarkeit. Digitale Kompetenzen im Umgang mit sozialen Medien dauerhaft in den Unterricht zu integrieren, sieht derzeit noch kein Lehrplan vor. Doch es gibt Bildungsangebote, die diese Lücken schließen wollen. Eine davon ist Neonlab.
Julian Weissbach, ehemaliger Youtuber unter anderem auf den Kanälen Snoozzze und Ponk, hat in seiner zweiten Karriere die Seiten gewechselt. Seine 2020 gegründete Akademie Neonlab verfolgt das Ziel, digitale Bildung zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Dazu bietet er Workshops, sogenannte Neonlab Days, an Schulen an. Darin sollen Lehrkräfte und Schüler, unabhängig von jeweiligen Vorkenntnissen, den digitalen Wandel der Schulen erleben und eigene Kompetenzen fördern und stärken.
Julian Weissbach: „Digitale Bildung braucht mehr Unterstützer, die von außen in die Schule kommen und den Schulen helfen, diejenigen Aspekte digitaler Bildung, die noch nicht von den Lehrplänen berücksichtigt werden, Schülerinnen und Schülern nachhaltig zu vermitteln.“ Bislang, so Weissbach, biete die Schulpolitik nur unzureichende Ansätze, wie die Digitalisierung an Schulen tatsächlich aussehen könne.

Dabei aber geht es um mehr als nur um die Aufführung und Sensibilisierung möglicher Gefahren im World Wide Web. Es geht darum, digitale Möglichkeiten auszuschöpfen, mit ihnen zu kreieren und sie als Werkzeug (im Schulalltag) zu benutzen und sich zugleich sicher im Rechtsraum bewegen zu können. Neonlab nutzt zudem die Möglichkeit, mithilfe der Akademie die Themen Nachhaltigkeit, Diversität und Transparenz an die Schulen zu bringen.
Paul Meurer, Schulleiter am AFG, weiß um die Dringlichkeit und Umsetzbarkeit von Digitalisierung an Schulen. „Wir versuchen ständig, digitale Inhalte und Angebote in den Unterricht zu integrieren. Das AFG ist an dieser Stelle schon sehr weit“, sagt Meurer im Gespräch mit Lokaldirekt. Die Corona-Lockdowns hätten aber nochmal deutlich gemacht, wie wichtig Bildung und Fortbildung gerade auf digitalem Wege sei. Deshalb setze er sich ein für den Ausbau digitaler Lernplattformen – für Schüler ebenso wie für das Lehrpersonal.

Die Dozenten des Neonlab Days am Anne Frank Gymnasium legten die inhaltlichen Schwerpunkte zunächst auf die Rechtsgrundlagen im Internet und darauf, wie man sich sicher im World Wide Web bewegt. Thematisiert wurde in diesem Zusammenhang auch das Thema Cybermobbing, dem sich Nutzer gerade sozialer Medien verstärkt ausgesetzt fühlten. Kommentarspalten bei Youtube, Instagram und Co. bieten unter dem Deckmantel der Anonymität und verfälschter Identitäten ausreichend Möglichkeiten zu kränken, zu beleidigen und zu demütigen. Das weiß auch Julian Weissbach aus eigener Erfahrung, berichtet er im Gespräch mit Lokaldirekt.
In der Kursarbeit erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler des AFG dann Kompetenzen und Inhalte im Bereich Content Creating / Filme schneiden und verstehen sowie im Bereich Podcast / Hör mir mal zu. Die Ergebnisse stellen sie ihren Mitschülern anschließend vor.
Die teilnehmenden Schüler der Oberstufe zeigten sich von den Neonlab Days ziemlich angetan. Nicht alle Inhalte waren ihnen bislang ein Begriff. Nahezu alle von ihnen wünschten sich, digitale Lernmethoden vermehrt in den Fokus zu stellen.
Unterstützt wurden die Neonlab Days am Anne Frank Gymnasium von der Volksbank Südwestfalen, der Firma Escha und dem Autohaus Lemcke & Opitz.
Über Neonlab – Nachhaltigkeit und langfristige Lernerfolge
„Das deutsche Schulsystem muss schnellere Fortschritte bei der Digitalisierung machen“, ist sich Neonlab-Gründer Julian Weissbach sicher. Aus dieser Überzeugung gründete er 2020 die Akademie Neonlab. Bereits seit mehr als acht Jahren ist er im Auftrag der digitalen Bildung an Schulen unterwegs, traf Politiker und Unternehmer und Lehrkräfte. Über Neonlab sagt er:
„Wir stehen für Offenheit, Vielfalt und Transparenz. Digitalisierung bedeutet vernetzt sein. Wir bemühen eine Wahrnehmung für sichere Vernetzung. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Schüler unabhängig seiner sozialen oder kulturellen Herkunft freien Zugang zu Wissen erhalten muss. Nicht nur die digitale Bildung der Schüler möchten wir dabei vorantreiben, sondern auch Lehrer dazu motivieren, digitale Medien aktiv in den Schulunterricht einzubeziehen und sich neuen Formen des Lehrens zu öffnen. Durch eine zentral entwickelte Plattform für alle Schulen wird der Aufwand für Lerninhalte reduziert, der aktive Lehrbetrieb entlastet, der Informationsfluss geregelt und zahlreiche weitere Verwaltungsaufgaben des Schulalltags erleichtert. Neonlab steht für Nachhaltigkeit und langfristige Lernerfolge.“
Hier gibt’s noch mehr Infos: NEONLAB