Kierspe. In der Straße Kamperbach hat sich der Fahrer eines Sattelschleppers den Dieseltank seines LKW aufgerissen. Große Mengen des Kraftstoffes sind ausgelaufen. Die Straße ist derzeit gesperrt, die Feuerwehr arbeitet mit Hochdruck daran, Gewässerschäden zu verhindern.
Dazu werden die Gullydeckel abgedeckt und mehrere Säcke mit speziellem Bindemittel ausgestreut. Nach ersten Erkenntnissen ist ein Bruchstein für die Sauerei „mitverantwortlich“: Dieser sollte offenbar eine Grünfläche schützen und wurde vom Fahrer übersehen. Ob dieser unachtsam war oder der Steinwürfel eine fast „heimtückische Falle“ darstellt, konnte die Polizei noch nicht sagen.
Die Kiersper Feuerwehr ist in Zugstärke ausgerückt. Für die Endreinigung wurde ein Reinigungsfahrzeug angefordert. Wir berichten weiter.
Update 13.35 Uhr
Wehrleiter Mike Budde geht von 500 Liter Diesel aus, die der leckgeschlagene Tank des Sattelschleppers verloren hat. Allein der Wert des Kraftstoffes ist bei den aktuellen, extrem hohen Spritpreisen enorm.
Doch die Umweltschäden, die dadurch ausgelöst werden können, sind das weitaus größere Problem. „Der Fahrer schätzt, dass da so 800 bis 1000 Liter reinpassen“, erklärt Budde. Ganz voll sei der Tank wohl nicht gewesen, nach der Kollision mit dem Stein aber fast leer. Der Kraftstoff floss schnell bergab, in Richtung der Einmündung zur Wehestraße.
Nicht nur der Kiersper Löschzug 1, der in Zugstärke ausgerückt war, hatte alle Hände voll zu. Insbesondere die Gullys in dem betroffenen Areal mussten geschützt werden. Dazu kamen spezielle Abdeckmatten zum Einsatz. Später kümmerten sich Mitarbeiter des Bauhofs darum, die Abflüsse zu inspizieren. Ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde hatte vor allem im Blick, was mit dem Dieselkraftstoff passiert, der sich bereits den Weg in die Kanalisation gebahnt hat. Um die Schäden zu minimieren, wurde eine Kanalspülung angeordnet.
Vergleichsweise zügig war ein Reinigungsfahrzeug an der Einsatzstelle, um den Asphalt zu säubern. Doch damit war der Einsatz am Kamperbach noch nicht beendet: „Wir werden noch etwa eineinhalb oder zwei Stunden brauchen“, schätzte Wehrleiter Budde am Mittag. Ein Teil der Feuerwehrleute konnte zwischenzeitlich aber wieder einrücken.
Ungeklärt ist bisher die Frage, ob der Fahrer überhaupt eine Chance hatte, den verhängnisvollen Stein zu sehen: „Wir wissen nicht genau, wo der Stein wirklich stand“, erklärte die Polizei. Immerhin kann der LKW, der einer polnischen Spedition gehört, vor Ort repariert werden.
Der Sattelschlepper ist auf einen Firmenhof gerollt, wo der Tank ausgetauscht werden kann.