Jan, Du bist die zweite Saison bei den SGSH Dragons, doch ein Derby gegen Deinen alten Verein, den TuS Volmetal ist Dir bisher verwehrt geblieben. Bist Du froh, dass die Auflagen der Behörden es zulassen trotz Corona Pandemie den Handballalltag mit Training, Spielen und auch Zuschauern in der Halle wieder möglich ist?
Jan König: „Während der Corona-Pandemie haben wir ein paar Testspiele absolviert, in denen man viel Taktik trainieren kann, man macht Krafttraining und arbeitet an der Kondition, aber am Ende machen es die Zuschauer aus, die auf der Tribüne sitzen und uns anfeuern. Beim ersten Heimspiel haben wir uns über viele Zuschauer gefreut und hoffen natürlich, dass am morgigen Samstag die Halle noch mehr besetzte Plätze haben wird. Wenn die Fans uns nach vorne peitschen und uns lautstark anfeuern, kommt man noch besser an seine Leistungsgrenzen. Es ist ein anderes Gefühl vor Publikum zu spielen. Auf Derbys freut man sich in der Saison so oder so, aber wenn es gegen den TuS Volmetal geht, ist es noch besser.“
Nun steht endlich das Derby gegen Deinen alten Verein an. Woran denkst Du, wenn Dir dieses Spiel in die Gedanken kommt?
Jan König: „Hauptsächlich ist es einfach pure Vorfreude. Es ist egal, für wen man aufläuft, Derbys sind einfach die besten Spiele der Saison.“
[[ad-placeholder]]
Ab welchem Zeitpunkt oder ab welchem Ort steigt die Spannung auf das Spiel?
Jan König: „Wenn das Spiel des vergangenen Wochenendes verarbeitet ist und einem klar wird, dass das nächste Spiel das Derby sein wird, fängt die Vorfreude bei mir an. Die Spannung wird von Tag zu Tag größer und man freut sich immer mehr auf den nächsten Spieltag. Am Tag selbst steigt dieses besondere Gefühl noch einmal mehr. Kurz vor dem Einlauf ist die Energie auf den Anpfiff riesig, man hört die Stimmung aus der Halle und möchte nur noch, dass der Schiedsrichter dieses Spiel endlich anpfeift.“
Was macht dieses Derby aus? Würdest Du es als „DAS“ Derby der 3. Liga bezeichnen? Oder kennst Du noch andere Begegnungen mit einer solchen Brisanz?
Jan König: „Woran es liegt, weiß ich nicht. Aber ich bin mir sehr sicher, dass es in der Liga nichts Vergleichbares gibt, wie dieses Derby zwischen den SGSH Dragons und dem TuS Volmetal. Beide Vereine haben eine gewisse Rivalität, aber auch einen wahnsinnigen Zusammenhalt, was man zuletzt bei der Flutkatastrophe im Juli gesehen hat. Die Heimat des TuS in Hagen-Dahl wurde schwer getroffen, ebenso gab es immense Schäden in Schalksmühle und Halver und beide Vereine haben Hand in Hand gearbeitet, sich gegenseitig unterstützt.“
Worin unterscheiden sich die Derbyathmosphären?
Jan König: „In Volmetal ist die Halle kleiner und enger, das Publikum ist viel näher am Spielfeld dran. Hier in Halver können dagegen bis zu 800 Fans oder mehr das Spiel verfolgen. Für beide Vereine ist das Derby das Highlight in der Saison, in hitzigen Situationen tun sich beide Fanlager nichts, aber unser Sport lebt für einen ganz gewissen Punkt: egal wie hitzig das Spiel war, egal wie das Spiel ausgeht, nach Abpfiff treffen sich beide Fangemeinden im Foyer, analysieren gemeinsam, trinken was zusammen und gehen respekt- und friedvoll miteinander um.“

Man kennt die Tricks und Kniffe seiner ehemaligen Mitspieler/Mannschaft. Ist das „von nutzen“, wenn Du nun auf der anderen Seite stehst?
Jan König: „Teilweise. Der Trainer legt für jedes Spiel seine Taktik fest und wir machen unsere Videoanalysen, wo besprochen wird, was zum letzten Spiel anders und vor allem besser gemacht werden kann. Wir fokussieren uns auf unser Spiel und geben unser bestes.“
Was erwartest Du von dem Spiel am Samstag?
Jan König: „Auch wenn die tabellarische Situation gerade so aussieht, dass wir haushoher Favorit wären, so sagt diese Tabelle nach zwei Spieltagen noch gar nichts aus. Jede Mannschaft muss nach eineinhalb Jahren Spielpause sich wieder einfinden und ihren Weg finden. Im Derby ist für beide Mannschaften immer alles möglich, aber ich habe ein gutes Gefühl für ein gutes Spiel von unserer Mannschaft.“
Du warst Torschützenkönig der A-Jugendbundesliga, sowie der 3.Bundesliga im gesamten. Welche Ziele hast Du mit der SGSH?
Jan König: „Mein Ziel ist es, mich persönlich noch weiterzuentwickeln. Ich bin ein junger Spieler mit 23 Jahren und eines der Gründe, weshalb ich hier hin gewechselt bin, ist dass ich hier gute Entwicklungschancen für mich sehe. Wir haben eine gute Mannschaft, die gut zusammengestellt worden ist. Auf der einen Seite die erfahrenen Spieler, auf der anderen Seite der Nachwuchs, der sehr lernbegierig ist. Wir haben ein gutes Mannschaftsgefüge entwickelt. Die 3. Liga ist gerade für uns jüngere Spieler gut, um weitere Schritte zu gehen, dazu zulernen und Fuß zu fassen.“
[[ad-placeholder]]