„Schweine bedeuten für mich Glück, Zuversicht und natürlich rosa – meine Lieblingsfarbe – und ja, bei uns stehen wirklich an allen Ecken und Enden Schweine. Nicht nur im Stall“, erzählt die Landwirtin aus Brenscheid. Denn Schweine würden einfach gerne verschenkt. Sei es als Christbaumkugel, als Bild oder als Glücksschwein in allen Variationen. Kein Wunder, denn ursprünglich galt das Schwein als Zeichen für Wohlstand und Reichtum, da es als Symbol der Fruchtbarkeit und Stärke gelte. Die Redewendung „Schwein haben“ lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Demnach erhielt bei Wettspielen der Verlierer als Trostpreis ein Ferkel. „Der hat Schwein gehabt“ bedeutet also, jemand hat unerwartetes Glück gehabt.
„Es gibt weit über 700 Schweinerassen“, erklärt die Expertin. Die heutigen Hausschweinrassen stammten jedoch in der Regel von vier Rassen ab, die immer wieder miteinander gekreuzt wurden. Jedes Schwein habe sein beliebiges Extra. Das eine habe mehr Speck, das andere mehr durchwachsene Muskulatur im Fleisch oder die Haltungsform unterscheide sich. Die einen mögen es lieber warm, die anderen kommen mit Außentemperaturen besser klar. „Schweine können ihre Körpertemperatur nicht so regeln wie beispielsweise Kühe. Das ist auch der Grund, warum sie sich so gerne im Dreck suhlen. Damit kühlen sie sich“, erklärt Regina Weustermann. Dabei seien Schweine mit die saubersten Tiere überhaupt. „Sie haben im Stall sogar ihre Toilette. Wenn man sie lässt, teilen sie sich ihren Stall automatisch in verschiedene Bereiche“, sagt die Landwirtin.
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Der Monk des Schweins
Und Schweine seien extrem schlau. „Wir hatten mal ein Ferkel, das wir mit der Hand aufgezogen haben, weil die Mutter nicht genug Zitzen hatte. Das ist uns später überall hin hinterher gekommen. Und konnte sogar die Türen öffnen – und wir haben extra Sicherheitsverschlüsse“, erzählt Weustermann. Außerdem seien die Tiere sehr gelehrig, orientieren sich schnell an der Stimme und wissen somit genau, wer in den Stall kommt. Außerdem seien Schweine auf gewisse Weise unflexibel und haben ihren eigenen Monk: „Tagesabläufe müssen genau stimmen, sonst sind sie nicht zufrieden.“
Für die Landwirtin sind vor allem die Geburten jedes Mal aufs neue ein kleines Wunder. „Ein Ferkel wiegt zwischen 800 Gramm und 2,2 Kilogramm. Was die direkt drauf haben, ist immer wieder ein Phänomen von Leben, was die Natur so mit sich bringt.“ Direkt suchen die kleinen Ferkel die Mutter und trinken. Sie sind agil und können schon alles, was ein Schwein können muss. Weustermann: „Für mich ist ganz klar, ein Leben ohne Schwein gibt es nicht.“
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