„Cross-Country-Strecke“: Jäger meldet Bedenken an

Die "Cross-Country-Tour" in Schalksmühle steht kurz vor der Genehmigung. Der Schalksmühler Jäger Timm Lösenbeck sieht das Projekt kritisch und hat sich an LokalDirekt gewandt, um seine Bedenken zu schildern.

Die 28 Kilometer lange „Cross-Country-Tour“ für Fahrräder in Schalksmühle könnte schon bald Realität werden. Rat und Verwaltung unterstützen das Vorhaben von Rainer Kroschinski, der die Strecke geplant hat und diese auch bewerben möchte – mit positiven Effekten für Gastronomie und Einzelhandel in der Volmegemeinde.

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Deutlich kritischer sieht das Thema Timm Lösenbeck: Der Jäger hat Bedenken, dass die Natur- und Tierwelt durch die Radfahrer leiden wird. „Wenn man den Jagdschein macht, verpflichtet man sich nicht nur der Hege, sondern auch dem Naturschutz“ erklärt Lösenbeck, warum ihm das Thema so wichtig ist. Dabei hat der gelernte Zweiradmechanikermeister selbst ein Mountainbike zu Hause stehen und ist damit gerne unterwegs. Er möchte auch nicht alle Fahrradfahrer oder Mountainbiker über einen Kamm scheren, betont jedoch, dass es einige „Schwarze Schafe“ gebe, die eben nicht auf den ausgewiesenen Wegen bleiben, sondern gerne einmal querfeldein fahren: „Wenn zehn Prozent der Radfahrer solche Trails nutzen, dann macht das einen Schaden im Ökosystem Wald“ erklärt er, denn Bodenbrüter und andere, teilweise geschützte Tierarten, werden gestört.

Timm Lösenbeck demonstriert die Höhe einer selbst gebauten Rampe. – Foto: Jörn Maximowitz / LokalDirekt

Diese von ihm angesprochenen „Trails“ sind Wege, die sich Radfahrer oftmals abseits der befestigten und ausgewiesenen Wege suchen. Lösenbeck sorgt sich, dass die auswärtigen Biker nicht auf der ausgewiesenen „Cross-Country-Strecke“ bleiben, sondern sich eben solche Trails suchen. Beweise dafür findet er schon jetzt bei sich im Revier: Neben deutlichen Fahrradspuren, die die öffentlichen Wege verlassen, hat er auch mitten im Wald selbstgebaute Rampen gefunden. „Es geht darum, dass man sein Material, sein Bike, ausreizt, denn kaum jemand, der sich ein Mountainbike für 5.000 bis 10.000 Euro kauft, möchte auf mehreren Metern breiten Radwegen fahren“ ist der Jäger überzeugt. Denn nur dort ist das Radfahren erlaubt: Gemäß § 14 des Bundeswaldgesetztes ist „das Radfahren […] nur auf Straßen und Wegen gestattet“.

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Auf der Website „komoot“ hat Lösenbeck eine Offroad-Strecke durch Schalksmühle gefunden. Bei den Bildern, die durch die Nutzer selbst hochgeladen werden, fehlen ihm die Worte: Tiefe Furchen ziehen sich durch den Waldboden. Zum einen das Wild, aber auch die Wiederaufforstung des geschundenen Waldes leidet unter den Radfahrern mitten im Wald. Denn nicht nur steigender Verbiss durch Wild, sondern auch seit Corona deutlich mehr Spaziergänger sorgen für Schäden an Setzlingen. Lösenbeck sorgt sich, dass diese Schäden durch die vermehrte Zahl an Radfahrern steigen wird und fragt: „Wir reden die ganze Zeit von Naturschutz, wie kann dann ein Projekt, dass so sehr in den Lebensraum Wald eingreift, genehmigt werden?“

In der Sitzung des Schalksmühler Hauptausschusses am Montag, 5. Dezember, möchte Lösenbeck die Politiker noch einmal für das Thema sensibilisieren.


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