Corona-Tests: Der Bus ist schon abgefahren

Keine Maskenpflicht mehr und keine Quarantäne für "positive Menschen": In NRW fallen am 1. Februar nahezu alle Coronaregeln. In der Folge wird dies auch zur Schließung weiterer Testzentren führen.

Eigentlich wollte der MBD Medizin und Brandschutz Süd das mobile Corona-Schnelltestzentrum an der Ecke Windmühlenstraße / Langscheider Straße erst zum 28. Februar schließen. Nun ist der Bus vorzeitig abgefahren: „Wir haben unsere mobile Teststation bereits am vergangenen Wochenende aus Breckerfeld abgeholt“, heißt es auf telefonische Anfrage von LokalDirekt bei der MBD-Zentrale in Gevelsberg.

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Es habe aber nicht nur an der tendenziell rückläufigen Anzahl derer Bürger gelegen, die sich im gelben Bus der Firma MBD in den letzten Wochen hätten testen lassen wollen: Spätestens wenn am 28. Februar die Bundesfinanzierung für Testzentren auslaufe und auch die Kassenärztliche Vereinigung nahezu ausschließlich PCR-Tests rückvergüte, sei es – wirtschaftlich betrachtet – schlichtweg unrentabel, etwas anzubieten für das es an diesem Standort keine oder kaum noch Nachfrage gebe.

Rückläufige Nachfrage, höhere Kosten: Viele Testzentren stehen mit Auslaufen der Bundesfinanzierung vor dem Aus. – Symbolfoto: Pixabay

Ähnlicher Meinung ist zwar auch Gregory Staats, der mit seiner Firma Staats & Niggemann Security das Testzentrum in der Katholischen Kirche in Breckerfeld sowie drei weitere in Gevelsberg, Schwelm und Ennepetal betreibt. Anders als der mobile MBD-Bus werde er sein Testzentrum aber nicht vorzeitig schließen und definitiv noch bis 28. Februar allen Bürgern, die sich testen lassen möchten oder müssen, zu den aktuell geltenden Öffnungszeiten als Anlaufstelle erhalten bleiben.

Was danach ist, könne Gregory Staats zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Bisher stehe lediglich fest, dass die Testzentren ihre Kosten für Schnelltestungen auch nur noch bis 28. Februar bei der Kassenärztlichen Vereinigung geltend machen können. „Ob oder wie es nach diesem Stichtag mit den Testzentren weitergeht, dazu haben wir seitens Bund, Land oder Kreis noch keinerlei Informationen.“ Dass aber die Katholische Kirche, von welcher die 15 Quadratmeter für das Testzentrum angemietet sind, zum 1. Januar dieses Jahres die Miete nochmals deutlich erhöht habe, sei ein Kostenfaktor, der – bei voraussichtlich weiterhin sinkenden Testzahlen – eher für ein Aus am Standort Breckerfeld spreche.

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Zwar kämen noch immer regelmäßig „Stammkunden“, auch Bürger, die sich laut aktueller Corona-Verordnung eigentlich gar nicht mehr „offiziell“ testen lassen müssten: „Leider haben die Lockerungen und die Abschaffung der kostenfreien Bürgertests aber dazu geführt, dass sich viele Leute entweder gar nicht mehr testen oder auf Selbst-Schnelltests zurückgreifen, statt dafür bei uns im Testzentrum 5,80 Euro zu zahlen,“ so Gregory Staats. Zumal selbst Krankenhäuser oder Pflegeheime oftmals keinen Nachweis mehr über ein negatives Testergebnis von ihren Besuchern verlangen. „Bleibt zu hoffen, dass sich alle ihrer Verantwortung bewusst sind, wenn sie älteren, kranken oder infektionsanfälligeren Menschen begegnen.“

Zum Schutz seiner Bewohner hält das Altenzentrum St. Jakobus weiterhin Selbst-Schnelltests für Besucher der Einrichtung bereit. – Symbolfoto: Pixabay

Das hofft auch Irina Eydeler, Leiterin des Altenzentrums St. Jakobus: „Wir führen seit geraumer Zeit keine Einlasskontrollen mehr durch und bestehen nicht auf einen offiziellen Negativ-Test der Besucher.“ Nichtsdestotrotz fühlten sich sämtliche Mitarbeiter des Wohn- und Pflegeheims weiterhin verpflichtet, die 75 Bewohner der Einrichtung bestmöglich vor einer Infektion zu schützen: „Wir bieten im Eingangsbereich weiterhin für alle Besucher des Altenzentrums kostenlose Selbst-Schnelltests an, was erfreulicherweise momentan auch noch gut angenommen wird.“ Stand heute möchte die Leiterin dieses Angebot an die Besucher daher auch nach dem 28. Februar aufrecht erhalten.

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