Bürgerradweg wird in diesem Jahr weitergebaut

Der Masterplan Radverkehrsnetz MK liegt vor und wurde im Dezember vom Kreistag einstimmig befürwortet. Zurzeit wird diese Planungsgrundlage in den Fachausschüssen der 15 MK-Kommunen vorgestellt, so am Montag, 6. Februar, in Herscheid.

Die vom Märkischen Kreis 2020 in Auftrag gegebene Studie wurde vom Kölner Büro Via erstellt. Das Ergebnis für Herscheid stellte der Via-Mitarbeiter Dominik Tönnes am Montag im Planungs- und Bauausschuss vor. Das große öffentliche Interesse an diesem Thema zeigte sich darin, dass die Zuschauerplätze im Bürgersaal gut gefüllt waren.

Die Zuschauerplätze im Bürgersaal waren gut gefüllt. – Foto: Schlütter

Für die Studie arbeitete der Planer eng mit Mitarbeitern aller 15 beteiligten Städten und Gemeinden zusammen. Auch etwa 700 Hinweise aus der Bevölkerung, die online über eine Bürgerbefragung eingegangen waren, flossen mit ein. Ziel ist es, alltagstaugliche Radwegverbindungen zwischen den Kommunen im MK zu schaffen.

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Dominik Tönnes hatte für sein Konzept 840 Kilometer des märkischen Radwegenetzes eingearbeitet. 600 Kilometer davon verlaufen entlang der Fahrbahnen, es gibt 800 sogenannte Knotenpunkte. Der Gutachter kam zu folgender Bewertung: „Für 40 Prozent – etwa 330 Kilometer – sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Bei 20 Prozent ist ein Neubau nötig.“

Laut Tönnes sei durch Fördertöpfe von Bund, Land und Kreis die Umsetzung realisierbar, würde aber sicherlich 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehmen. Außerdem haben für den Netzentwurf Gespräche mit Straßen NRW stattgefunden und es wurde auch eine Analyse darüber durchgeführt, welche Straßen prinzipiell befahrbar sind. Dies wiederum war gleichzeitig eine Erfassung der Radverkehrswege. Bei einem Viertel des erfassten Netzes seien bauliche Maßnahmen erforderlich.

Auf Herscheid entfallen Kosten von 916.000 Euro

Tönnes äußerte sich auch zu den Kosten: Die Schätzungen der Gesamtkosten liegen bei 148,8 Millionen Euro, wobei der Großteil von Bund und Land getragen würde. Auf den Kreis entfallen rund acht Millionen Euro. Für die 15 Kommunen Oben an der Volme bleiben rund 29 Millionen Euro, wobei auf die Gemeinde Herscheid etwa 916.000 Euro entfallen würden. Auch hier gebe es unterschiedliche Möglichkeiten, weitere Förderungen in Anspruch zu nehmen.

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Zu einigen vorzunehmenden Maßnahmen – wie etwa eine Oberflächensanierung, die mitunter straßenbauliche Veränderungen mit sich bringt – kämen lokale Leistungen (etwa kleine Reparaturen, öffentliche Kommunikation oder Winterdienst) auf die Kommunen zu. Ein Radverkehrsbeauftragter für den Kreis sei schon als Stelle bewilligt worden, muss aber noch eingestellt werden. Dieser könnte dann als Impulsgeber der Gemeinden dienen und sei auch bei Service-Leistungen involviert.

Mit sehr hoher Priorität auf Herscheider Gebiet sind im Masterplan die Radwegverbindungen entlang oder auf der L 561 in Richtung Plettenberg und Lüdenscheid eingestuft. Dabei seien zum Teil Neubauten von separaten Geh-/Radwegen nötig und der Umsetzungshorizont sei langfristig.

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Die Entwicklung des Bürgerradwegs werde allerdings schon in diesem Jahr fortschreiten, konnte Bürgermeister Uwe Schmalenbach auf eine Frage aus der Einwohnerschaft antworten. „Wir werden in diesem Sommer mit dem Bau des zweiten Abschnitts bis Birkenbruch beginnen“, kündigte er an. Der erste Abschnitt verläuft von Herscheid-Bahnhof bis zur Müggenbrucher Kurve. Der komplette Bürgerradweg wird dann Herscheid mit Hüinghausen verbinden.

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