Kierspe. Am 14. März erfolgte der erste digitale Austausch mit Akteuren der Vereine, Organisationen und Kirchengemeinden. Teilgenommen haben die AWO Hagen-Märkischer Kreis, die Baptistische Brüdergemeinschaft Kierspe, der Ortsverband des Deutsches Rotes Kreuzes, die Evangelische, katholische und freie evangelische Kirchengemeinde, „Hand in Hand“, „Kinder von Tschernobyl“, der Mensaverein, „Menschen helfen“ sowie die Stadt Kierspe
„Zeichen der Solidarität sind enorm wichtig und von unschätzbaren Wert“ erklärte Bürgermeister Olaf Stelse. Es komme jetzt darauf an, diese Hilfsbereitschaft zu unterstützen und zu koordinieren. Denn die Menschen aus der Ukraine brauchen jetzt dringend eine Unterkunft, wo sie zur Ruhe kommen können, um das Erlebte zu verarbeiten.
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Wie am Montagabend deutlich wurde, haben schon viele Akteure eigene Impulse gesetzt. „Diese möchten wir als Stadt gerne bündeln und koordinieren,“ so der Bürgermeister. Viele Bürger haben bereits der Stadt ihre Hilfe angeboten. Beim Runden Tisch wurde deutlich, dass dringend neue helfende Hände für die Hilfsorganisationen „Menschen helfen“, „Hand in Hand“ oder „Kinder von Tschernobyl“ gesucht werden, damit die erfolgreiche Unterstützung der Flüchtlinge fortgesetzt werden kann.
Wie bereits berichtet, hat die Stadt zur Koordination folgende Kommunikationswege angeboten:
Für Wohnraum – E-Mail: post@kierspe.de oder Telefon: Herrn Sgobio, Tel. 02359/661154, oder Frau Schwanke, Tel. 02359/661137.
Für Fahrdienste, Betreuungsangebote, Hilfe bei Übersetzungen und andere Unterstützungen – E-Mail: post@kierspe.de oder Telefon: Frau Schwanke, Tel. 02359/661137.
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Der Verwaltung sind aktuell 50 Personen bekannt, die aus der Ukraine in Kierspe angekommen sind, davon 22 Kinder und Jugendliche. „In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass sich aus der Ukraine geflohene Menschen, die in Kierspe ankommen, am besten sofort telefonisch dem Bürgerbüro Kierspe oder im Sachgebiet Soziales, Frau Schwanke oder Herrn Sgobio melden“, so der Sachgebietsleiter Sebastian Laatsch. Dies gelte auch, wenn sie bei Bekannten oder Verwandten Unterkunft erhalten hätten.
Alle Beteiligten des Runden Tisches lobten die enorme Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Derzeit sind die bisher aufgenommenen Flüchtlinge in Privatunterkünften untergebracht und werden dort auch betreut. Doch jeden Tag können weitere Flüchtlinge über die Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen werden. Damit diese untergebracht werden können, hält die Stadt Wohnraum zur gemeinsamen Nutzung vor.
Bürgermeister Stelse weist darauf hin, dass die Entwicklung der Ereignisse so dynamisch sei, dass eine verlässliche Einschätzung der Lage aktuell nicht möglich ist. Weder ist bekannt, wie viele ukrainische Bürgerinnen und Bürger tatsächlich nach Deutschland kommen, noch wie der tatsächliche Bedarf an Hilfsgütern ist. Daher werden zum jetzigen Zeitpunkt keine Sachspenden angenommen.
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Bei Bedarf wird der Verein „Kinder von Tschnernobyl“ aus ihren vorhandenen Sachspenden den Flüchtlingen helfen. „Menschen helfen“ haben im Lager keine weiteren Kapazitäten für Möbel, jedoch fehlen Töpfe und Pfannen, Geschirr und sonstige Haushaltsgegenstände. Gleiches gilt für „Hand in Hand“, deren Vorsitzender Wolfang Koll bereits angekündigt hat, dass der Kleiderschrank und die Fundgrube ab 6. April 2022 wieder geöffnet werden.
Für die Betreuung der Kinder und die Treffen stellt die Katholische Kirchengemeinde ihr Gemeindehaus am Glockenweg zur Verfügung und die Baptistische Brüdergemeinde, die bereits ein Team zur Betreuung gebildet hat, bietet eine Notfallnummer und eine E-Mailadresse an. Weiterhin sind in der Gemeinde bereits die ersten Familien untergebracht.
Der Mensaverein möchte mit gemeinsamen Mahlzeiten unterstützen. Die AWO kann im direkten Kontakt mit Hand in Hand Deutschkurse oder Einzelfallberatungen anbieten. Der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes überlegt, Impfaktionen und Vorsorgeuntersuchungen anzubieten.
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Hilfe erreicht jedoch nur ihr Ziel, wenn diese bedarfsgerecht ist und da ankommt, wo sie gebraucht wird. Der Runde Tisch richtet daher den Appell an die Menschen in Kierspe: „Aktuell ist mit helfenden Händen mehr geholfen als mit Sachspenden.“
In Kürze wird auch ein Flyer in ukrainischer Sprache mit wichtigen Informationen für ankommende Flüchtlinge sowie ein Fragebogen für die Arbeitsuchenden zur Verfügung stehen. Diese wurde von „Menschen helfen“ 2015 entwickelt und ist jetzt von der Stadt aktualisiert und übersetzt worden.
Wer Geld spenden möchte, um die ukrainischen Flüchtlinge zu unterstützen, kann den Betrag auf das von der Stadt angegebene Konto IBAN: DE65 4585 1665 0008 0000 10; BIC: WELADED1KMZ, Verwendungszweck „Ukrainehilfe“ überweisen.
Bürgermeister Stelse sichert zu, dass die Mittel ausschließlich dafür verwendet werden, um Flüchtlingen vor Ort zu helfen. Allen Beteiligten war es wichtig, im Austausch zu bleiben und so gut wie möglich zu helfen. Ein weiteres Treffen ist bereits angedacht.
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