Bürgerinitiative A45 fordert „Gesetzeswende“

„Behördentum ist unser Ende, wir fordern die Gesetzeswende“: Mit diesem Slogan demonstrierte die Bürgerinitiative A45 dafür, dass die Politik rechtliche Weichen stellt, um den immensen Durchgangsverkehr aus Lüdenscheid fernzuhalten.

Am Donnerstagabend, 27. Oktober, lud die Bürgerinitiative daher erneut zu einer Demonstration ein, die sich diesmal zu Fuß durch den „Brennpunkt“ bewegen sollte. Die Teilnehmer skandierten mit der „Gesetzeswende“ eine Forderung, die allerdings im tieferen Sinne nicht jedem klar war. So sprach eine Anwohnerin, die die Interessen der Bürgerinitiative grundsätzlich teilt, eine der Organisatorinnen an, was denn mit dem Begriff genau gemeint sei. Die Antwort deckte sich mit dem, was die Organisatoren in ihren Ansprachen im Detail erklärten. So ist eine der zentralen Forderungen die, den Brückenneubau zu beschleunigen, soweit es gesetzlich und organisatorisch geht.

Die Demonstranten forderten eine „Gesetzeswende“. – Foto: Markus Klümper / LokalDirekt

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Dass der Bau sowieso etliche Jahre benötigt, ist allen Teilnehmern klar. Sie demonstrierten dafür, dass sich der Gesetzgeber schnellstmöglich eine Regelung einfallen lässt, die insbesondere „die rund 6000 LKW fernhält, die täglich ohne Start oder Ziel in Lüdenscheid durch die Stadt rollen“, so die Organisatoren der Initiative. Auch ein Nachtfahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen wird als probates Mittel gefordert, um den Verkehr deutlich einzudämmen.

Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer und der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas waren ebenfalls vor Ort. Insbesondere Wagemeyer treffe nach Ansicht der Initiatoren keine Schuld daran, dass keine entsprechenden Entlastungen durchgesetzt würden. So habe die Stadt keine juristische Handhabe, um Derartiges in ihrem Gebiet zu beschließen. Die Teilnehmer appellierten an die Landes- und Bundesregierung in Düsseldorf beziehungsweise Berlin, hinsichtlich des Durchgangsverkehrs entlastend tätig zu werden.

Die Demonstranten wählten den Bürgersteig der Lennestraße für ihre Protestaktion. – Foto: Markus Klümper / LokalDirekt

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Die Zahl der Teilnehmer, die sich an der Worthkreuzung zusammenfanden und die Lennestraße heruntermarschierten, waren deutlich weniger, als bei der vergangenen Demo in Brügge. Die Organisatoren zeigten sich etwas enttäuscht, statt der erhofften 500 Menschen kamen schätzungsweise 100 bis 120. Vielmehr hätte die Lennestraße aber auch nur schwer verkraftet, da sich der Demonstrationszug auf dem Bürgersteig bewegen musste. Kein einfaches Unterfangen, und wer die Gegend nicht schon vorher gut kannte, bekam angesichts der vorbeifahrenden LKW-Kolonnen einen Eindruck von der Situation der Anwohner vermittelt. Auch mit Blick auf die Schulkinder, deren Schulweg dort entlangführt.

Zum Hintergrund: Die Probleme sind hinlänglich bekannt. Aufgrund der Sperrung der maroden Rahmedetalbrücke fahren täglich etliche tausend LKW zusätzlich durch die Bergstadt, vor allem auf der Strecke zwischen den Autobahnanschlussstellen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord. Die führt auf direktem Wege vor allem an der dichtbesiedelten Lennestraße entlang, doch die Auswirkungen sind auch in den angrenzenden Wohngebieten deutlich zu spüren. Die Menschen, die dort leben, fühlen sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt und befürchten gesundheitliche Auswirkungen.

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