Bürger, Politik, Verwaltung – wer entscheidet übers Schieferhaus?

Wer in Zukunft das Schieferhaus an der Frankfurter Straße bewirten wird, entscheidet sich frühestens in der kommenden Woche. Mitspracherecht haben diesmal auch die Bürger; sie waren eingeladen, ihre Stimme für den Favoriten abzugeben. Doch wie wird die öffentliche Meinung bei der Entscheidungsfindung gewichtet?

Halver. Am 1. März endet die Online-Umfrage, die Bürgern ein Mitspracherecht bei der Vergabe der Schieferhaus-Bewirtung einräumt. Nachdem Stefano Gallus vom Tortenatelier seinen Rückzug angekündigt hatte, begab sich die Stadt Halver auf die Suche nach einem adäquaten Nachfolger. Nach einigen Wochen der Bewerbungsphase hatten sich zwei finale Konzepte herauskristallisiert, die sich nun in der Endrunde befinden.

Mahesh und Sohn Aki Hewakandamby möchten „The Don Simon’s Avenue“ im Schieferhaus an der Frankfurter Straße etablieren, Sabrina Nadine Wolff bewarb sich mit ihrem Konzept „Bon Bisou“ – wir berichteten.

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Welches Konzept am Ende den Zuschlag erhält, wird sich frühestens in der kommenden Woche entscheiden, wenn am 1. März um 23.59 Uhr die Online-Umfrage endet. Die Meinung der Bürger soll dabei ebenso eine Gewichtung erhalten, wie die Stimme der Verantwortlichen aus der Stadtverwaltung und die der Politik.

Offen ist bislang aber die Frage, welche Stimmen wie stark in die Entscheidung einfließen und wer am Ende „das Zünglein an der Waage“ sein wird. Zwar gab es bislang aus dem Rathaus trotz Nachfrage keinen Zwischenstand darüber, wie viele Stimmen bisher über die Online-Umfrage abgegeben wurden, zu erwarten sind aber viele tausend. Nicht zuletzt deshalb, weil noch zu Beginn der Umfrage jeder Teilnehmer unbegrenzt oft abstimmen konnte. Über den Browser und Android-Endgeräte konnte dies mittlerweile abgestellt werden, Mehrfachabstimmungen über Apple-Geräte funktionieren immer noch. Ein Zustand, der die Repräsentativität der Abstimmung in Frage stellen könnte.

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Im Zweifel stehen einer Vielzahl von Bürgerstimmen die Stimmen der Politiker und die Meinung der Stadtverwaltung gegenüber. Eine diesbezügliche Nachfrage bei Kämmerer Simon Thienel blieb am Mittwoch, 23. Februar, unbeantwortet. Näheres zum Vergabeverfahren wolle man erst in der kommenden Woche mitteilen.

Bürgermeister Michael Brosch sagte auf Anfrage von LokalDirekt, dass man sich bisher noch keinen expliziten Prozess zur Gewichtung überlegt habe. Man wolle nach Beendigung der Umfrage zunächst einmal schauen, was vorliegt. Die Online-Umfrage, so betonte Brosch, sei aber vor allem als Stimmungsbild zu bewerten. „Es ist nicht beabsichtigt, die Zusage automatisch demjenigen zu erteilen, der die meisten Stimmen erhalten hat“, so der Bürgermeister. Nachdem sich die Stadtverwaltung mithilfe des Online-Ergebnisses eine Meinung gebildet habe, wolle man die Fraktionsspitzen hinzuziehen „und so zu einem Ergebnis kommen, das allen entspricht und an dem wir lange Freude haben werden“.

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