Brosch äußert sich zu Bike- und Skatepark

Untätig, so betont Michael Brosch, sei er in den vergangenen Monaten im Bezug auf Skate- und Bikeanlagen nicht gewesen.

Halver. Zur aktuellen Diskussion um fehlende Bike- und Skatestrecken in Halver äußerte sich auf Anfrage von LokalDirekt nun auch Bürgermeister Michael Brosch. Er versichert: „Die Stadt ist dran.“ Allerdings: Es dauert, bis ein geeigneter Standort gefunden ist.“

Es seien, so fasst Brosch seine derzeitigen Bemühungen zur Findung eines Geländes für einen solchen Park zusammen, schon einige Parameter, die stimmen müssen. Neben der planungsrechtlichen Sicherheit müsse das Areal auch Emissionsschutz- und Aufsichtsvorgaben entsprechen, weiß Brosch. Ein in seinen Augen geeigneter Platz im Bereich der Herpine sei demnach in diesem Jahr aus dem Rennen geflogen, weil sich besorgte Eltern bei ihm und in der Stadtverwaltung gemeldet hätten. Sie sahen bei einer Skate- und Bikeanlage im Herpinetal keine ausreichende Möglichkeit zur sozialen Kontrolle ihrer Kinder. „Es war ihnen zu weit draußen“, erläutert Brosch die ihm vorgetragenen Bedenken, die er „sehr ernst“ nehme. Aus diesem Grund habe er sich gemeinsam mit der Verwaltung dagegen entschieden, obwohl ihm seitens des Grundstückseigentümers schon grünes Licht signalisiert worden war. Gleiches gelte für einen Bereich am Winkhof. Auch dort hätten sich „zwei bis drei Eltern“ kritisch geäußert. Die Kinder müssten auch gefahrlos und auf gut erreichbaren Straßen zum Freizeitgelände gelangen können, nicht nur im Sommer, sondern auch, wenn es im Herbst und Winter früher dunkel sei.

[[ad-placeholder]]

Ein weiteres Grundstück hatte die Stadt dann am Lern- und Begegnungszentrum an der ehemaligen Hauptschule auserkoren. Eine Bauvoranfrage wurde gestellt, ein Emissionsgutachten erstellt – das Ergebnis fiel einmal mehr ernüchternd aus. Eine Errichtung wäre ohne empfindliche Nutzungseinschränkungen nicht möglich. „Das ist in unseren Augen keine gute Voraussetzung. Auch, wenn wir eine Anlage dort oben in der Nähe von Schulen als besonders gut empfunden hätten“, erklärt Brosch den Wegfall auch dieses Standortes.

Die Suche wurde also wieder aufgenommen. Ernstere Gedanken kreisen laut Brosch nun seit Längerem um ein Grundstück an der Karlshöhe. Zwischen Halveraner Aussichtsturm und Einfahrt zum Reitverein befindet sich eine derzeit nur teilgenutzte Fläche im Besitz von Enervie. Mit dem Unternehmen habe Brosch bereits Kontakt aufgenommen, erste Gespräche seinen „sehr positiv“ verlaufen. „An der Karlshöhe liegt der Schwerpunkt mit dem Fussball- und Reitverein schon auf dem Bereich Freizeit. Dort oben ist bereits eine erhöhte Frequenz auch an Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen.“ Zudem sei dort die soziale Kontrolle gegeben. „Auf diesem Grundstück könnte das gut denkbar sein“, so Brosch, der aber darauf hinweist, dass es sich noch um Überlegungen handelt. Er habe auch noch zwei weitere Grundstücke im Kopf, diesbezüglich hätten aber noch keine Gespräche stattgefunden.

Das Gelände rund um die Karlshöhe ist bereits stark freizeitorientiert genutzt. – Foto: LokalDirekt

Der zunächst angedachte Parkplatz vor dem Reitverein sei hingegen nur kurz Gegenstand städtischer Überlegungen gewesen. Der Vorstand des Reitvereins war an die Verwaltung herangetreten und hatte gebeten, die Fläche freizuhalten, um weiterhin Turniere stattfinden lassen zu können. Ein Argument, das Brosch durchaus nachvollziehen könne. „Ich möchte kein Problem lösen und zwei neue schaffen.“

Grundsätzlich möchte die Stadt einen Park für Skater und Biker gleichermaßen errichten. Mindestens 500 Quadratmeter sieht die Verwaltung dafür vor. Genaue Planungen aber kann es laut Brosch erst geben, wenn der Standort feststeht. Dann möchte der Bürgermeister alle an einen Tisch holen und gemeinsam ein Konzept erarbeiten – Biker und Skater, Schulen und Vereine. Generell solle jeder, der einen vernünftigen Nutzungsanspruch hat, zu Wort kommen.

[[ad-placeholder]]

Zudem habe er sich bereits beim Land NRW über Fördermöglichkeiten informiert und Kontakt mit einem Planungsbüro aufgenommen, das sich auf die Errichtung solcher Bikeparks spezialisiert habe. „Wenn wir etwas bauen, soll es Hand und Fuß haben“, verspricht Brosch.

Zu den Bikestrecken im Halveraner Wald sagte Brosch: „Die Stadt geht sicher nicht los und schmeißt jemanden aus dem Wald raus. Die Wälder sind für alle da, Regeln allerdings auch.“