Halver. Wie knapp Sabrina Nadine Wolff den Einzug ins Schieferhaus verpasst hat, weiß sie nicht. Wohl aber, dass ihre Idee eines Bio-Cafés in Halver großen Anklang bei den Halveranern findet. Und obwohl ihr Konzept mit dem Namen „Bon Bisou“ nicht die Nachfolge des Tortenateliers antreten wird, ist die Halveranerin nach wie vor motiviert, ihre Idee in Halver zu etablieren.
Es war schon ein kleiner Nervenkrimi, sagt Sabrina Nadine Wolff über die Vergabe der Schieferhaus-Bewirtung. Gemeinsam mit Mahesh Hewakandamby stand sie in der Endrunde. Neben der Stadtverwaltung und der Politik sollten – als zukünftige Nutzer des Angebots – auch die Bürger die Möglichkeit bekommen, ihre Stimme für eines der Konzepte abzugeben. Doch die Online-Abstimmung floppte, der Vorwurf einer externen Manipulation wurde seitens der Halveraner Stadtverwaltung formuliert.
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Kurzerhand stimmten sich Verwaltung und Politik im Rahmen eines interfraktionellen Arbeitskreises ab und kürten das Hewakandamby-Konzept zum Gewinner. Nach ein paar Tagen ist die erste große Enttäuschung über die verpasste Chance bei Sabrina Nadine Wolff verflogen. Was bleibt, sind viele Anrufe und Nachrichten und fast ausschließlich positive Rückmeldungen der Halveraner Bevölkerung auf ihre Idee „Bon Bisou“.
„Einige haben sich bereits am Dienstag, als die Entscheidung öffentlich wurde, bei mir gemeldet und gesagt, ich solle den Kopf nicht in den Sand stecken. Sie finden das Konzept gut und viele wünschen sich, dass ich mein Café trotzdem in Halver eröffne“, erläutert die 29-Jährige den Zuspruch der Bürger. Darüber hinaus habe es erste Vorschläge zu Alternativstandorten in Halver gegeben. „Wenn man zunächst mit dem Schieferhaus plant, dann ist alles andere erstmal weniger gut“, sagt Wolff über den Top-Standort an der Frankfurter Straße.

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Derzeit stünde der ehemalige Spelsberg-Imbiss an der weitergehenden Frankfurter Straße im Raum. Das gesamte Haus wurde erst kürzlich verkauft. Mit dem neuen Eigentümer möchte sich Sabrina Nadine Wolff mal zusammensetzen. Vorteil: Es gibt eine Terrasse. Ein Nachteil könnte die schattigere Straßenhälfte der Frankfurter Straße sein, vermutet Wolff. Auch das Ladenlokal der Kortmanns sei ihr bereits angeboten worden. Möglich wäre aber auch die „Tanke“ an der Thomasstraße. „Man muss jetzt mal verschiedene Möglichkeiten durchspielen. Trotzdem, das Schieferhaus wäre einfach ideal gewesen“, fasst es die Mutter eines Sohnes zusammen.
An ihrem Konzept „Bon Bisou“ möchte Sabrina Nadine Wolff nicht viel ändern. Nach wie vor stünden Bio-Produkte und der regionale sowie saisonale Gedanke im Vordergrund. Frühstück, Snacks wie Baguettes oder Sandwiches, Bowls oder mal eine Suppe sowie Kuchen und andere süße Leckereien am Nachmittag bilden das Fundament. Etwas unterschätzt habe sie eventuell das bis dato nicht vorhandene Angebot an alkoholischen Produkten. Das sei ihr nahegelegt worden. „Aber auch an dieser Stelle hat das Bio-Sortiment mittlerweile eine Menge zu bieten. Ich denke da an ein Biowein-Tasting oder außergewöhnliche Cocktails mit besonderen Zutaten“, sagt Wolff, die die Wünsche ihrer vielleicht zukünftigen Kunden ernst nimmt und umsetzen möchte.
Sabrina Nadine Wolff hofft, dass es für „Bon Bisou“ eine Zukunft in Halver gibt. Daher bittet sie nochmal die Halveraner darum, mit ihr Kontakt aufzunehmen, sollte jemand ein freies und in Frage kommendes Ladenlokal zu vermieten haben. Und ein bisschen hofft sie auch auf die Unterstützung der Verwaltung, die nach ihrer Entscheidung zugesagt hatte, beiden Konzepten eine Zukunft in Halver zu ermöglichen. Bürgermeister Michael Brosch sagte, es werde keinen Verlierer geben, erinnert sich Sabrina Nadine Wolff.
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