Lüdenscheid. Ein 71-jähriger Lüdenscheider hat am Dienstag viel Geld für eine angebliche „lebenslange Computergewährleistung“ gezahlt. Erst nach einem Kontakt mit einem örtlichen Computerservice realisierte er nach Polizeiangaben, dass er auf Betrüger hereingefallen ist. Ein 47-jähriger Mendener ist gerade noch um den teuren Fehler herumgekommen.
Am Dienstagmorgen hatte sich der 71-jährige Lüdenscheider ein neues Office-Paket gekauft und installiert. Am Abend blieb das Bild an seinem Monitor stehen und er bekam einen Hinweis, dass sich jemand telefonisch melden würde. Das brachte er mit der morgendlichen Installation in Verbindung. Tatsächlich meldete sich noch am Abend ein Mann mit englischem Akzent und vertröstete auf den nächsten Tag. Am Mittwoch rief eine Frau mit asiatischem Akzent an. Der Senior gewährte ihr Zugriff auf seinen Rechner. Drei Stunden lang installierte die Frau per Fernwartung diverse Programme. Am Ende kam die Rechnung: mehrere hundert Euro für die angebliche „lebenslange Computergewährleistung“. Der Mann zahlte. Einen Tag später ging er zum örtlichen Computerservice. Der riet dringend davon ab, den Rechner noch einmal zu starten. Stattdessen solle er Anzeige bei der Polizei erstatten. Das tat der Mann am Freitagmorgen.
Als ein 47-jährigener Mendener am Donnerstag seinen Computer einschaltete, erschienen diverse Fenster auf dem Bildschirm, mit der Meldung, Windows habe den Computer gesperrt. Der Nutzer rief die eingeblendete Nummer an. Der Mann an der Hotline forderte eine Bezahlung über Bezahl- oder Guthabenkarten. Der Mendener machte sich auf den Weg zur nächsten Tankstelle, um die geforderten Karten zu kaufen. Auf dem Rückweg besann er sich jedoch eines Besseren und rief zunächst die Polizei an. Die riet dringend von einem weiteren Kontakt ab und nahm eine Anzeige auf. Der Mendener schaltete seinen Rechner aus und brachte ihn zur Überprüfung in ein Fachgeschäft.
Die Polizei warnt weiter vor den falschen Microsoft-Hotlines. In den meisten Fällen melden sie sich auf Verdacht telefonisch und behaupten, der Computer der Angerufenen sei „gehackt“ worden. Sie überreden ihre Opfer, ihnen einen Fernzugriff zu erlauben. Statt den Rechner zu warten, suchen Sie jedoch gezielt nach Banking-Software, installieren Schadsoftware oder stellen hohe Gebühren in Rechnung. Wie in den geschilderten Fällen die Meldungen auf den Bildschirm gekommen sind, ist noch unklar. Die Polizei rät jedoch dringend dazu, Software aktuell zu halten, ein Viren-Schutzprogramm zu nutzen und sichere Kennwörter zu nutzen.
Weitere Tipps unter: https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/tech-support-scams-falsche-microsoft-mitarbeiter-am-telefon/