Beim Einkommen liegen Märker überm Durchschnitt

Die Märker haben mehr Geld zur Verfügung als der Durchschnitt in Deutschland. Das zeigt eine Studie des WSI.

Märkischer Kreis. 25.545 Euro macht das Pro-Kopf-Einkommen im Märkischen Kreis aus. Damit liegen die Märker  über dem landesweiten Durchschnittseinkommen von 23.706 Euro. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), das Einkommen und regionale Preisniveaus analysiert hat.

Der Unterschied zum Durchschnittseinkommen macht gut 1.800 Euro aus, was knapp acht Prozent entspricht. Unter den „401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten lassen sich zum Teil frappierende Einkommensunterschiede feststellen“, heißt in einer Mitteilung des WSI. Spitzenreiter beim Pro-Kopf-Einkommen ist Heilbronn  mit 42.275 Euro, fast das doppelte des bundesweiten Durchschnitts. Schlusslicht ist Gelsenkirchen (17.015 Euro) hinter Duisburg (17.741 Euro) und Halle in Sachsen-Anhalt (18.527 Euro). Aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft liegt das Einkommen pro Kopf deutlich höher. Der Kreis Olpe etwa ragt in Südwestfalen mit 31.025 Euro heraus.

Bei den Zahlen geht es jeweils um das verfügbare Einkommen nach Abzug von Steuern. Die Zahlen basieren auf Angaben aus 2019.

Die Menschen im Kreis gehören im bundesweiten Vergleich zu den wohlhabenderen. – Screenshot: Rüdiger Kahlke
 

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Was die verfügbaren Mittel angeht, weist das WSI auch auf regionale Unterschiede hin. So haben die Menschen im Süden der Republik, etwa in Bayern und Baden-Württemberg, gut 2.600 Euro mehr zur Verfügung als in den übrigen alten Bundesländern. „Insbesondere in einigen kleineren Städten oder ländlichen Gebieten mit sehr hohen Einkommen wird der Durchschnitt durch eine überschaubare Zahl sehr reicher Haushalte beeinflusst. Öffentliche Dienstleistungen und die Umverteilung durch Steuern, Sozialabgaben und Transferzahlungen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Lebensverhältnisse in Deutschland regional nicht noch deutlicher auseinandergehen.“, schreibt das WSI zu der Studie.

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Sie macht auch deutlich, dass staatliche Leistungen wie Kindergeld, Arbeitslosengeld und Renten „einen erheblichen Beitrag zur Angleichung der Einkommen“ in Deutschland leisten. Sie sorgen zudem dafür, dass sich Einkommensunterschiede zwischen Ost und West einerseits und Nord und Süd anderseits verringern. Als wichtige Gründe für Extrem-Werte wie in Heilbronn und im Landkreis Starnberg werden hohe Einkommen in wenigen Haushalten angesehen. „Was hier als regionale Ungleichheit erscheint, hat also in Wirklichkeit auch mit sehr hohen Einkommen einzelner Personen zu tun“, analysiert WSI-Experte Dr. Eric Seils.

Die Studie weist zudem darauf hin, dass Regionen mit höheren Einkommen tendenziell auch höhere Mieten und sonstige Preise haben. Die Autoren der Studie zeigen auch auf, dass „vor allem die Staatlichen Umverteilung“ dafür sorgt, dass die verfügbaren Einkommen zwischen den Regionen „in beachtlichem Umfang“ korrigiert werden.“ Sie leisten einen Beitrag, dass die Vorgabe des Grundgesetzes, für eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zu sorgen, umgesetzt wird.

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